Die AS Eupen wird im kommenden Jahr 80 Jahre alt. Zum Jubiläum ist schon jetzt ein Buch erschienen unter dem Titel „1945-2025 Von Schwarz-Weiß allein bis AS Eupen wir sind da“.
Die AS-Kicker, die am vergangenen Sonntagnachmittag auf dem Eupener Weihnachtsmarkt eine Autogrammstunde gaben, werden mit den meisten der 152 Seiten des Jubiläumsbuches nicht viel anzufangen wissen. Denn bei der AS ist es so wie in allen Traditionsvereinen: Die Fans träumen von großen Erfolgen, aber die größten Erfolge sind immer die von früher. Die alten Zeiten sind immer die schönsten.
Das Jubiläumsbuch zum 80. Geburtstag, geschrieben von Heinz Gensterblum, gibt allen Fußballfreunden die Gelegenheit, in die alten Zeiten der Schwarz-Weißen vom Kehrweg einzutauchen.
Die Geschichte des ranghöchsten ostbelgischen Fußballclubs lässt sich in mehrere Kapitel unterteilen. Wenn man nur die Erfolge berücksichtigt, dann wären da zu erwähnen:
– die Periode zwischen Ende der Sechziger bis Mitte der Siebziger Jahre, als der Aufstieg von der Promotion bis vor die Tür zur 1. Division gelang,
– die 2000er Jahre, in denen es in der Saison 2002-2003 den Schwarz-Weißen gelang, über die Aufstiegsrunde der höchsten Spielklasse ganz nahe zu kommen,
– der Beginn der 2010er Jahre mit dem ersten Aufstieg in die 1. Division,
– die acht Jahre in der Beletage des belgischen Fußballs zwischen 2016 bis 2024.
Das Buch bietet auch Interviews mit Zeitzeugen und ist somit eine gute Ergänzung zu dem 1976 von Erich und Raymond Heeren veröffentlichten Buch „verpönt, verschmäht, vergöttert“ und dem Jubiläumsbuch von 1995 zum 50-jährigen Bestehen des Vereins, der sich einst „Alliance Sportive“ nannte, später „Allgemeine Sportvereinigung“ und heute KAS Eupen, wobei die meisten Fans das „K“ am liebsten ignorieren und nur von der AS Eupen sprechen.
Man hätte auch noch andere Zeitzeugen interviewen können, aber die wird man vielleicht im kommenden Jubiläumsjahr in irgendeiner Form zu Wort kommen lassen. Neben besonderen Spielzeiten und Spielern geht das Buch auch auf ganz besondere Spiele der AS Eupen ein. Erinnert sei hier nur an folgende Begegnungen, die in die Vereinsgeschichte eingegangen sind:
– 28. Mai 1961: Aufstieg in die Promotion nach Sieg gegen Amay im Entscheidungsspiel in Herve.
– 05. Mai 1968: Niederlage gegen Witgoor Dessel in der zweiten Verlängerung des Entscheidungsspiels der Promotion in Waremme.
– 10. Mai 1970: Sieg in Braaschaat und Aufstieg in die 2. Division.
– 05. Mai 1974: Niederlage in Lokeren im Kampf um den Aufstieg in die 1. Division.
– 23. Mai 2010: Sieg gegen Mons und Aufstieg in die 1. Division.
– 11. März 2018: Klassenerhalt in der D1 nach einem total irren 4:0-Sieg gegen Excel Mouscron.
Nur in einer Saison war die AS Eupen nicht der ranghöchste ostbelgische Fußballverein: Am Ende der Saison 1966-1967, der ersten mit Manager Paul Brossel und Trainer Hubert Vandormael, stand der RFC Union Kelmis in der Tabelle der Promotion einen Platz und einen Punkt besser da als die AS Eupen.
Was in dem 80-Jahr-Buch vielleicht fehlt, ist das, was die früher erschienenen Jubiläumsbücher hatten und eine fantastische Fundgrube für jeden AS-Fan wäre: eine Übersicht über alle Spiele und alle Saisontabellen vom ersten Spiel am 26. August 1945 und dem 1:1 in Dolhain in der „Provinciale“ (Saison 1945-1946) bis zum letzten Spiel gegen RWDM in der Abstiegsrunde der Jupiler Pro League am Ende der Saison 2023-2024. Wäre vielleicht etwas für die Jubiläumsfeiern im kommenden Jahr. (cre)
INFO – Von „Schwarz-Weiß allein“ bis „AS Eupen, wir sind da“ – Zweisprachig: Deutsch und Französisch – Preis: 29,95 Euro
Nachfolgend Bilder von Fotograf Patrick von Staufenberg von der Buchvorstellung im Alten Schlachthof am 2. Dezember 2024 (Zum Vergrößern Bild anklicken):
Le livre pour l’anniversaire ? Sagt man das so ?
Kommt mir nicht gerade professionnel übersetzt vor. Deepl ? :)
Herzlichen Glückwunsch ! trotz sportlicher Krise zur Zeit, immer ein interessanter Verein, hoffe auch in Zukunft.
Gut, dass hego das Schreiben in seinem politischen Job nicht vergessen hat. Gratulation. !
Fehlt etwas die Blütezeit mit Hüh-Hü-Hübert Vandormael.
Er war nicht nur ein grossartiger Fussball-Freund, sondern menschlich ein Vorbild und Mitreisser.
Am Kehrweg gehört eine Plakette zu seinem Andenken. Statt Ölscheich-Millionen ein Mann mit einem grossen Herz. Für uns damalige Fans unvergesslich !