Kultur

56% der DG-Bürger sprechen Platt, weitere 35% verstehen es noch

Alle Plattsprecher in der DG wurden aufgerufen, einen Plattfragebogen auszufüllen.

Laut einer Umfrage, die 2011 durchgeführt wurde, sprechen in der DG 56% der Bürger Platt. Weitere 35% verstehen es noch. Entscheidend sind dabei Wohnort und Alter des Befragten: Während insbesondere in der südlichen Eifel noch fast jedes Kind Platt spricht, ist der Dialekt im Norden der DG eher die Sprache der Eltern oder Großeltern geworden.

Um u.a. festzuhalten, welche Form des Plattdeutschen wo in der DG gesprochen wird, wird auf Initiative von DG-Ministerin Isabelle Weykmans (PFF) ein Dialektatlas erstellt. Dieser informiert darüber, welche Form des Plattdeutschen wo in der DG gesprochen wird. „So weiß auch die nächste Generation noch, was Pläckplohster oder Hickepick bedeutet“, heißt es in einer Pressemitteilung des Kabinetts Weykmans.

1000 Plattsprecher an Umfrage beteiligt

Auf Landkarten werden die typischen Merkmale der Dialekte der einzelnen Ortschaften gezeigt: inwiefern sie sich voneinander unterscheiden, was sie verbindet, und welche Besonderheiten sie im Vergleich zu anderen Dialekten oder zum Hochdeutschen haben. Der Dialektatlas ist ein Teil des Zukunftsprojekts „Grenzen leben“ des Regionalen Entwicklungskonzepts (REK).

Ministerin Isabelle Weykmans und ihr Berater Guido Thomé. Foto: OD

Ministerin Isabelle Weykmans und ihr Berater Guido Thomé. Foto: OD

Ein Teil des Dialektatlas der DG ist jetzt fertig. Mehr als 1000 Plattsprecher aus der DG und den Nachbargemeinden haben den ersten Plattfragebogen beantwortet.

Auf den Dialektkarten ist farbig markiert, in welchen Ortschaften man beispielsweise Kartoffeln auf Platt Jrompere, Knuddele, Kropette oder vielleicht noch ganz anders nennt. Diese Karten sind jetzt im Internet unter www.platt.be zu sehen. Auf Anfrage sendet das Ministerium Interessierten Ausdrucke der Karten per Post zu.

Uni Lüttich entwickelt zweiten Fragebogen

Diese Umfrage zu den Plattvarianten in der DG soll jedoch weitergeführt werden, um alle unterschiedlichen Dialekte der DG zu erfassen und den Dialektatlas fertig zu stellen. Deshalb haben die Wissenschaftler der Universität Lüttich einen zweiten Fragebogen entwickelt, der ab sofort ebenfalls auf www.platt.be ausgefüllt werden kann.

Auf dem Fragebogen kann man angeben, wie ausgewählte Wörter und Sätze in den verschiedenen Orten heißen. Wie beim letzten Mal ist selbstverständlich ebenfalls eine gedruckte Version verfügbar, die die DG auf Wunsch zusendet. Außerdem kann der erste Fragebogen weiterhin ausgefüllt werden.

Weitere Informationen unter www.platt.be oder im Ministerium der DG bei Manuel Brüls, 087/789 665, manuel.bruels@dgov.be.

9 Antworten auf “56% der DG-Bürger sprechen Platt, weitere 35% verstehen es noch”

    • Boss e wellen haan ech noch nöjst van der Umfrage jehuurt. Dat dän on den internet zer Verföjung steht, oss alles schön un jott, äver vill lökt, die platt kallen und dat sehn doch meestens (leider) ahler Mitbürger, haan jar keen internet und krejjen dat dan net mott. Ech haan mer dän Fragebogen ess kurz abesehn‘ om internet. Dän oss für menge Bejroff viel ze lang. Vill ze vill Froren

      • Wer lesen kann...

        Lieber Patriot,

        wie im Artikel zu lesen ist, kann man sich vom Ministerium eine ausgedruckte Version des Fragebogens zuschicken lassen, so dass man auch ohne Internet teilnehmen kann. Dazu muss man sich nur telefonisch an Manuel Brüls wenden.
        Naja, und dass in einem Fragebogen viele Fragen stehen, liegt wohl in der Natur der Sache…

        • Verehrter „Wer lesen kann“.Möchte Ihretwegen, wegen besserer Verständigung , auf deutsch antworten.(Sie haben sich wahrscheinlich Ihr originelles Pseudonym speziell meinetwegen angelegt, da ich diesen noch nicht hier im Forum entdeckt habe).
          Habe den betreffenden Artikel sehr wohl gelesen, inklusive dem Hinweis, dass man sich im Ministerium der DG, bei Herrn Manuel Brüls telefonisch melden kann.
          All diese Infos stehen aber hier im Internet. Meine Bemerkung zielte daraufhin, die interessierten Personen zu erreichen, die mangels Internet,(es gibt deren noch welche), das ja de facto nicht „mitbekommen“. Das hätte dann beispielsweise via „Kurier-Journal“ für die Eifel, sowie via „Wochenspiegel“,Eupener Gegend, die an alle Haushalte kostenlos verschickt werden, erreicht werden können.
          Dass in einem Fragebogen viele Fragen stehen, ist mir auch nicht neu! Werden ja schliesslich von Wissenschaftlern „ausgetüftelt“. Etwas weniger, wäre manchmal auch mehr! Kennt man ja zum Beispiel von den Fragebögen anl. der sog;“ Volkszählung“…
          Ansonsten freue ich mich auf die sonntäglichen plattdeutschen Sendungen im BRF,die sich einer gewissen Beliebtheit erfreuen.

  1. @hauseterjong: Tja Jong,dat is nu ens esuwe.Ab Verviers kennt nun
    mal NIEMAND mehr, die DEUTSCHsprachige
    Gemeinschaft.Auch, wenn uns das,unsere
    Politprominenz ( illusorisch)seit Jahren zu
    suggerieren versucht.Da können,noch soviele
    Fragebogen „entwickelt“ werden.Et is,wie et is.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern