Politik

30 Tage, 60 Orte und 20.000 km: Schulz auf (aussichtsloser?) Tour

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz kommt nicht in die Gänge. Foto: Shutterstock

In Deutschland hat die SPD ihre Kampagne für den Wahlkampf zur Bundestagswahl am 24. September vorgestellt. Nach außen geben sich die Genossen betont zuversichtlich, aber die Chancen, dass Martin Schulz nach der Wahl Bundeskanzler wird, tendieren gegen null.

Schulz wird ab dem 8. August 30 Tage lang an über 60 Orten in allen 16 Bundesländern auftreten und in dieser Zeit mehr als 20.000 Kilometer zurücklegen. Am 22. und 23. September sind in Berlin und Aachen große Abschluss-Meetings geplant.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz kommt nicht in die Gänge. Foto: Shutterstock

In einer ersten Welle setzt die Partei dabei auf Themenplakate – unter anderem zu Familienpolitik, Lohngleichheit für Frauen und kostenloser Bildung.

In einer zweiten Welle will die SPD ihren Spitzenkandidaten Martin Schulz auf Plakaten in den Mittelpunkt rücken. In den letzten Wahlkampfwochen sollen schließlich Plakate mit zugespitzten Botschaften folgen. Die Sozialdemokraten lassen sich ihre Kampagne nach Angaben ihres Generalsekretärs Heil rund 24 Millionen Euro kosten.

Heil gab sich trotz des großen Umfragerückstands optimistisch. „Der Wahlkampf geht jetzt erst richtig los“, sagte er: „Es zählt der Sprint am Ende. Und auf den sind wir gut vorbereitet.“

In Umfragen liegen die Sozialdemokraten derzeit 14 bis 18 Prozentpunkte hinter CDU und CSU. Damit hätte die SPD außer als Juniorpartner in einer Neuauflage der großen Koalition keine realistische Chance, in der Regierung zu bleiben.

Pressestimmen: „So treibt Martin Schulz Angela Merkel nicht aus dem Kanzleramt“

Auch viele Leitartikler deutscher Medien sehen schwarz für Schulz, wie nachfolgende Pressestimmen belegen.

Trierischer Volksfreund: „Die Zuspitzung ‚Merkel oder ich‘ gelingt Schulz nicht. Aber selbst wenn: Die wirtschaftliche und soziale Lage des Landes ist nicht so, dass ein Wechsel an der Spitze sich aufdrängen würde. Trotz aller Probleme. Die Leute haben mehrheitlich entweder das Gefühl, dass es mit Angela Merkel gut läuft, oder aber, dass es mit einem anderen Kanzler nicht besser wäre.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Foto: Shutterstock

Badische Neueste Nachrichten: „Auch wenn die Partei sich an den Strohhalm klammert, dass noch nichts feststehe und die Wahl erst auf den letzten Metern entschieden werde, wirkt die Kampagne doch fast so, als glaube die SPD selbst nicht mehr an ihren Sieg. Die Plakate sind nett anzusehen, die Slogans sind eingängig, doch es fehlen der Biss und der unbändige Willen zum Sieg. So treibt man Angela Merkel nicht aus dem Kanzleramt.“

Straubinger Tagblatt: „Während es für CDU und CSU offenbar reicht, die beliebte Kanzlerin in den Mittelpunkt ihrer Kampagne zu rücken und ein wenig ambitioniertes ‚Weiter so‘ mit leichten Korrekturen an der einen oder anderen Stelle zu versprechen, um beim Wähler zu punkten, verheddert sich die SPD – wie schon 2009 – bei ihrem Versuch, gleichzeitig Regierung wie Opposition zu sein. Obwohl sie seit bald 20 Jahren regiert, abgesehen von der vierjährigen schwarz-gelben Koalition zwischen 2009 und 2013, malt sie ein reichlich graues Bild vom Zustand des Landes, statt sich mit den Erfolgen ihres Regierungshandelns zu schmücken. Dieser Spagat aber kann nicht gut gehen. Erschwerend kommt hinzu, dass Schulz kein wirkliches Thema hat, mit dem er die Kanzlerin in Bedrängnis bringt. Ob Flüchtlingspolitik oder Türkeipolitik, es ist die SPD, die ihre alten Positionen räumen muss, nicht die Union.“ (dpa/cre)

 

28 Antworten auf “30 Tage, 60 Orte und 20.000 km: Schulz auf (aussichtsloser?) Tour”

      • @ Populist

        Das glaube ich nicht. Sie verdankt ihren Erfolg der Unfähigkeit der Anderen. Wäre die SPD in die Opposition gegangen statt mit Frau Merkjel zu „regieren“ wäre sie vielleicht wählbar.Statt dessen hat Herr Gabriel die „alte Dame“ zur Nutte der CDU gemacht und Schulz muß jetzt den Preis dafür zahlen. Am Beispiel der FDP hätte er sehen müssen was mit denen passiert die sich mt Frau Merkel einlassen.

  1. keine spd

    scheint super geplant zu sein, mit gut 2000km kommt man von Kiel über den Westen nach München und dann über Berlin wieder zurück. 20000km, sehr Effizient und sicherlich vorbildlich für den dann auf den Veranstaltungen geforderten Klimaschutz.
    Witzfigur!

    • Und was wird er auf seiner Tour wohl sagen? „Ich werde Deutschland noch tiefer in die Sche… fahren“. Nur, er wird das so verpacken, daß die Zuhörer denken, er würde genau das Gegenteil sagen. Putin hat es gesagt, als er 2000 in die Politik kam: „Wir, in den Geheimdiensten, waren kleine Kinder im Vergleich zu Politikern“.

  2. Réalité

    Der Maddin sollte eher Demut zeigen, um seine „BRÜSSELER SPITZEN“!? Und so einer mault von Gerechtigkeit, Gleichheit und Bürgersinn!?
    Ein grosser Schreihals, weiter nichts. Bis jetzt jedenfalls sehr „Tappsig“, und einige „dicke Fehltritte“….wo seine Partei selber mit dabei war und verwickelt war….
    Die Gier zur Macht ist gross, jedoch wenige sind auserwählt…

  3. Unfähig

    Herr Schulz hatte in Brüssel alle Möglichkeiten sich zu profilieren. Gemeinsam mit Junker und anderen „Koriphäen“ steht er nun hauptverantwortlich für das derzeitige EU Dilemma. Eine tolle Visitenkarte.
    Wie schlecht muss man also sein um bei der SPD als Spitzenkandidat gekürt zu wählen? Und wie Magenkrank muss man sein die dann auch noch zu wählen?
    Schade dass es keine vernünftige Alternative zur Migrationskanzlerin gibt! Schade alles.

  4. Marcel Scholzen eimerscheid

    Schulz soll also jetzt den SPD-Karren aus dem Dreck ziehen. Dies wird ihm aber nicht gelingen, so sehr er sich auch bemüht. Es sind andere Schuld an dem aktuellen Desaster der SPD. Im Gegensatz zur CDU unter Merkel hat die SPD ein grosses Glaubwürdigkeitsproblem. Keiner hat vergessen, dass es der SPD-Kanzler Schröder war, der die Hartz-Reformgesetze initiiert, worunter gerade die SPD-Wählerschaft gelitten hat, die „kleinen Leute“ also. Die Sache war durchaus wirtschaftlich erfolgreich um den Preis von drastischen Sparmaßnahmen im Sozialbereich. Und wie gesagt, hatte dies überaus negative Konsequenz für die SPD, das sie an Glaubwürdigkeit verloren hat. Wenn Schulz jetzt von sozialer Gerechtigkeit redet, so hat man doch Zweifel, ob er es Ernst meint. Man nimmt ihm das nicht ab. Und da hat es Kanzlerin Merkel einfacher. Bei der hat man den Eindruck, das die wesentlich glaubwürdiger ist im Auge des Wählers.

    Europaweit haben alle traditionellen sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien ein Glaubwürdigkeitsproblem. Die Wahl in Frankreich hat dies gut gezeigt. Dort hat der sozialistische Kandidat noch weniger Stimmen bekommen als der konservative, der mit juristischen Untersuchungen konfrontiert war. In Wallonien genau das gleiche. Die PS hat ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt wegen diverser Skandale. Profitiert hat die PTB laut Umfragen.

  5. Fellowes

    Schulz ist einfach nur „KLASSE“. Die SPD sowieso. Gott sei Dank können die Anti-SPD Schwätzer hier auf OD in D. nicht wählen. Völliger Quatsch den ihr hier schreibt. Schulz ist der bessere Kandidat. Meine Stimme hat er.

  6. Frankenbernd

    Den Deutschen gehts eigentlich sehr gut auch wenn das viele hier nicht wahrhaben wollen.
    Da ist ueberhaupt keine Wechselstimmung, fertig. Zumal die Merkel all die int. Krisen aus Sicht der Deutschen gut haendelt, und da hat Schulz als EU-Sesselfurtzer ueberhaupt keine Erfahrung.
    Ist einfach so.

  7. Populist

    Ich finde es ok, dass die Dame keinen Kopf hat; sie ist ja keine Politikerin, die mit Kopfstimme gewählt weden möchte. Wenn der Busen nicht gezeigt werden darf, müsste man gleich alle Dirndl verbieten, denn die sind ja darauf ausgelegt, dass frau zeigt was sie hat. Ein grosszügiges Dekolleté ist symbolisch eine klare Ansage des europäischen Abendlandes an die, ihre Frauen verhüllenden Muslime. Männer West-Europas haben sich eben unter Kontrolle, wenn Frauen nicht mit ihren Reizen geizen.

  8. Ekel Alfred

    @ Fellowes, dieser Erbsenzähler von Schulz wird in der Versenkung verschwinden….und Sie finden diesen Winzling gut, der bis zum heutigen Tag den Reportern von: „REPORT MAINZ“ die Antwort schuldig bleibt, wofür er die 110000 Euro steuerfrei eingesteckt hat….ein Betrüger sondersgleichen….

    • Fellowes

      Erbsenzähler? Verstehe ich nicht, aber das ist ja auch nicht wichtig. Ich finde den Mann Klasse. Besser als die beiden Eupener Politiker die sich gegenseitig ihre Ehefrauen ins Beraterteam beriefen. Ist das nicht ihre „Heiligenscheinpartei?“ War mal Thema hier auf OD. Kurz vor der Wahrheit wurde der Artikel nicht mehr aktualisiert.

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