Am Samstagnachmittag wurde im Europasaal des Ministeriums der DG in Eupen das 25-jährige Bestehen des Gerichtsbezirks Eupen sowie der Anwaltskammer Eupen gefeiert. Der Bezirk erstreckt sich in diesem Fall über das gesamte Gebiet der DG.
Durch das Programm führte die Prokuratorin des Königs, Andrea Tilgenkamp. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Band „Primetime“ mit Luc Brammertz, Sandrine Bindels und Didier Maréchal. Letzterer singt übrigens Joe Cocker genauso hervorragend wie Joe Cocker selbst. Ein Genuss!
Eigener Gerichtsbezirk beendete Diskriminierung
Der Präsident des Gerichts Erster Instanz, Rolf Lennertz, hob in seiner Ansprache hervor, dass die Schaffung des eigenen Gerichtsbezirks für das Gebiet deutscher Sprache zum 1. September 1988 ein bedeutender Fortschritt war.
„Zweifelsohne war die deutschsprachige Bevölkerung Belgiens bis 1988 in Bezug auf den Zugang zu den Gerichten und die Wahrnehmung ihrer Rechte vor Gericht ganz erheblich diskriminiert“, so Lennertz. Der zweisprachige Gerichtsbezirk Eupen habe diesem Zustand ein Ende bereitet.
Lennertz betonte nicht ohne Genugtuung, in den vergangenen 25 Jahren seien die Eupener Gerichte nie durch größere Pannen, schwere Versäumnisse oder Skandale in die Schlagzeilen geraten. „Ich führe dies nicht allein auf eine glückliche Fügung zurück, sondern auf die Kompetenz und das Engagement der Mitarbeiter auf allen Verantwortungsebenen“, so der Gerichtspräsident.
Vortrag über das Gerichtswesen seit 1920
Indes fügte Lennertz selbstkritisch hinzu: „Dennoch müssen wir uns der Tatsache bewusst sein, dass Gerichte vor Irrtümern nicht gefeit sind und dass wir Rechtssuchende durch fehlerhafte Entscheidungen in ihren Erwartungen enttäuscht haben.“
Wichtigster Programmpunkt bei der Akademischen Sitzung war ein Vortrag des Historikers Christoph Brüll: „Das Gerichtswesen im deutschsprachigen Belgien seit 1920“. (cre)
Sehr PDB-lastig, die Veranstaltung!
na und? Sind wir doch froh, dass es diese Möglichkeit in unserer Muttersprache gibt!