Notizen

2:2 – AS Eupen verschenkt Sieg gegen Standard Lüttich

Dieses Foto wurde beim Heimspiel der AS Eupen gegen Standard Lüttich in der letzten Saison gemacht. Es zeigt Orlando Sà beim Duell mit Eupens Peter Hackenberg. Foto: Belga

Die AS Eupen hat am Donnerstag beim 2:2 gegen Standard Lüttich eine eindrucksvolle Leistung geboten. Leider verschenkten die Schwarz-Weißen kurz vor Schluss den schon sicher geglaubten Sieg.

Für dieses Derby gegen den großen Nachbarn musste AS-Trainer Jordi Condom nicht nur auf den gesperrten Diallo verzichten, sondern auch auf den widerspenstigen Onyekuru, der sich durch sein egoistisches Verhalten (siehe Artikel an anderer Stelle) möglicherweise selbst ins Abseits gestellt hat.

Die Begegnung begann für Eupen denkbar schlecht, denn die „Rouches“ gingen schon in der 3. Minute in Führung. Die Eupener Abwehr sah in dieser Szene wieder sehr schlecht aus. Bei der Flanke von Standard-Neuzugang Marin, der von keinem Eupener bedrängt wurde, kam Belfodil völlig ungehindert zum Kopfball. Blondelle ließ den Algerier gewähren – 0:1.

Auch Belgiens Nationaltrainer Roberto Martinez (links) wohnte dem Spiel im Kehrweg-Stadion bei. Foto: Belga

Zum Glück ließen sich die Eupener nicht aus der Fassung bringen, sondern agierten in der Folgezeit sogar schnell und druckvoll. In der 7. Minute hatte die AS großes Pech, als Lazare nur den Pfosten traf.

Und in der 10. Minute folgte eine weitere Chance durch Sylla, der von Gillet auf zweifelhafte Weise am Ausgleich gehindert wurde. Wäre Sylla sofort zu Boden gegangen, hätte der Schiedsrichter wahrscheinlich auf den Elfmeterpunkt gezeigt.

Jeffrén war mit der Zeit vom rechten auf den linken Flügel gewechselt, wo sich der frühere Spieler des FC Barcelona viel besser behauptete. In der 14. Minute verpasste Jeffrén nur knapp das Tor.

Kurz vor dem Pausenpfiff hatte dann Eupen viel Glück. Erst rettete AS-Torhüter Van Crombrugge gleich zwei Mal in Folge, und dann knallte Standard-Stürmer Sa den Ball mit voller Wucht an die Latte.

Ausgleich, Führung, Ausgleich

Die zweite Halbzeit begann für Eupen viel besser als die erste, denn in der 54. Minute glich die AS aus. Eingeleitet wurde der Treffer durch Jeffrén, der auf den rechten Flügel zu Lazare flankte. Der Ivorer fackelte nicht lange und erzielte via Laifis das 1:1.

Kurz darauf traf auf der Gegenseite Sa zum 1:2, doch wurde das Tor zu Recht wegen Abseits aberkannt. Dann hatte wieder Eupen eine gute Möglichkeit, als Sylla auf das Tor von Standard zustürmte und nur in letzter Sekunde durch Torhüter Gillet an einem Treffen gehindert wurde.

Ende der ersten Halbzeit das 0:2 verhindert, Ende der zweiten Halbzeit das 2:2 verschuldet: Hendrik Van Crombrugge. Foto: Belga

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, dachte sich Sylla, der in der 65. Minute nach einem perfekten Zuspiel von Blondelle die 2:1-Führung für Eupen erzielte.

Und einige Minuten später wäre Diagne beinahe sogar das 3:1 gelungen, doch sein Schuss knallte an den Querbalken.

Am Ende glaubte man, dass es der AS gelingen werde, diesen wichtigen Sieg über die Zeit zu retten. Leider kam es anders, und wieder kostete ein schwerer Abwehrfehler Eupen den Sieg. Statt den Ball einfach in die Tribüne zu schießen, schenkte AS-Keeper Van Crombrugge durch eine kapitale Fehlentscheidung Belfodil das 2:2.

Trotzdem zeigte Eupen auch nach diesem Rückschlag eine Reaktion und traf dann doch zum 3:2. Leider wurde das Tor wegen Abseits aberkannt – offenbar zu Recht, wie eine erste Zeitlupe des Fernsehens vermuten ließ. Schade.

AS-Trainer Condom ärgerte sich beim Schlusspfiff schwarz – und man kann ihn gut verstehen. Ohne den dummen Fehler kurz vor Schluss hätte Eupen drei wichtige, wenn nicht sogar drei vorentscheidende Punkte eingefahren. Am Sonntag kommt es zum Abstiegsduell in Mouscron.

Auch Standard nicht zufrieden

Indes war man auch bei Standard Lüttich – trotz der Erleichterung über den unverhofften Ausgleich kurz vor Schluss – nicht ganz zufrieden, denn Standard-Trainer Aleksandar Jankovic meinte, seine Mannschaft hätte kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit das 0:2 erzielen und damit schon zur Pause eine Vorentscheidung erzwingen können, ja müssen.

Für Standard Lüttich wird es jetzt schwer, die Play-offs 1 noch zu erreichen. Möglicherweise sehen sich Lüttich und Eupen noch in dieser Saison wieder: in den Play-offs 2… (cre)

Siehe auch Artikel „AS Eupen: Gerüchte um Onyekuru – Nigerianer in Gedanken schon woanders?“

Siehe auch Artikel „68% meinen, dass die AS Eupen den Klassenerhalt in der 1. Division schafft“

Siehe auch Artikel „Für AS ‚Spiel des Jahres‘ gegen Standard am Kehrweg – wie 2011“

28 Antworten auf “2:2 – AS Eupen verschenkt Sieg gegen Standard Lüttich”

  1. Unglaublich schade!!!
    Eigentlich waren die 3 Punkte doch schon da!!!!! Unglaublich, dass man die 3 Punkte nicht mitgenommen hat.

    Die Mannschaft hat sich gut präsentiert und alles versucht.
    Vorne fehlte es zwar manchmal an der letzten Idee und einem Quäntchen Glück. Allerdings sind die beiden Tore natürlich eine tolle Sache.

    Der parallele Aussetzer von Aussetzer von HvC und Hackenberg (der den Gegner nicht blockiert, damit HvC annehmen kann) DARF NICHT PASSIEREN!!!
    Um so ärgerlicher ist natürlich, dass dann das 3-2 zu Unrecht anerkannt wird!

    Traurig, dass wir hier 2 wichtige Punkte liegen gelassen haben

    Gruß, XL.K

    • AS-FAN-KELMIS

      Alles genau so gesehen.Prima Manschaftsleistung der AS.ABER Schiri beeinflusst das Schlussresultat mit 2 Aktionen zum Nachteil von Sylla.Elfmeter (10 Min) reguläres Tor (92 Min) ,macht aber nichts,muss man so akzeptieren,Mund abputzen und Sonntag in Mouscron zeigen wo der Frosch die Locken hat.FORZA AS.NB.Onyekuru sollte sich mal bei Asamoa erkundigen das man sich nicht alles erlauben kann.Dieser ist jetzt froh das er in Welkenraedt durchgefüttert wird….Hochmut kommt vor dem Fall…oder???

  2. Wirklich schade !!!! Die Mannschaft hatte den Sieg verdient , nach einem tollen Spiel gegen einen starken Gegner . Dann , wie so oft , in den letzten Minuten dieses dumme Tor , und zu allem Überfluss noch ein reguläres Tor , welches der Schiedsrichter nicht gibt .
    Schlimmer kann es eigentlich nicht kommen .
    Aber positiv ist , das die Mannschaft guten Fußball gezeigt hat , gekämpft hat und sich nie aufgegeben hat .
    Jetzt am Sonntag in Mouscron ein Sieg .

  3. Eastwind

    Jeffren machte sein bisher bestes Spiel. Jordi Condom hat verstanden, dass es der AS wohl nie gelingen wird, die 0 hinten zu halten. Deshalb hat er heute die Mannschaft wieder so spielen lassen, wie sie es am besten kann. Der ärgerliche Ausgleich zum Schluss hat einen Vorteil: Die Mannschaft fährt jetzt voll konzentriert nach Mouscron. Im Fall eines Sieges gegen Standard hätten die Eupener wahrscheinlich schon geglaubt, sie hätten den Klassenerhalt geschafft. Vor dem Spiel gegen Standard hätte jeder Eupener ein 2:2 für ein Wunschresultat gehalten. Hätte Hendrik vor der Pause nicht das 0:2 verhindert, hätte Eupen dieses Spiel verloren.

  4. Eines der besten Spiele bisher mit viel Einsatz und Kampffreuidigkeit. Hoffentlich wird die Mannschaft jetzt nicht wieder umgestellt. Bassey, Jeffren und Cases müssen in Mouscron spielen. Wague und Diallo sollen dann spielen wenn der Klassenerhalt gesichert ist. Hendrik wird nicht gut schlafen. Mit dieser Leistung können wir in Mouscron einen Punkt sicherlich holen.

  5. Monforts

    Hätte Niasse solch einen Fehler gemacht,dann wäre vor lauter Kommentare bei Ostbelgiendirekt der Server zusammen gebrochen.
    Da wir aber, wie alle anderen Vereine in der Jupiler League auch ein Ausbildungsverein sind,müssen wir diese Fehler aus Unerfahrenheit akzeptieren.
    Zu Henry fällt mir nichts mehr ein. Wie kann man nur so doof sein.
    Die Scouts sollten sich mal Bassey ansehen.So sollte ein moderner Außenverteidiger spielen.
    Bitte Bitte lieber Jordi fange gegen Mouscron mit der gleichen Aufstellung an.
    Auch Gracia in der gleichen Position.
    Wer soll ihn eigentlich mal ersetzen,wenn er geht.
    Bei mir gesetzt zur Wahl in der Jahrhundert Elf der AS :-)

  6. Klarer als gestern Abend kann eigentlich nicht mehr gezeigt werden, dass es einfach sinnvoll ist eine Mannschaft spielen zu lassen, in der 50% erfahrene Spieler 50% Talenten zur Seite stehen. Das ganze auftreten wirkte organisierter, stabiler und sicherer. Nur so können die Jungs doch was lernen und sich tatsächlich weiterentwickeln. Ist, wie am Wochenende, Gracia quasi der einzig erfahrene Spieler auf dem Platz kann eine solche wichtige Dynamik schlichtweg nicht aufkommen. Also bitte zieht diese Lehre aus gestern, wer auch immer neben Jordi noch die Finger im Spiel hat!!!

    Was Onyenkuru angeht kann ich nur den Kopf schütteln. Das zeugt von nichts anderem als Überheblichkeit und totaler Selbstüberschätzung. Leider wundert mich eine solche Aktion von ihm nicht allzu stark, da sie genau seine egoistische Spielweise der letzten Wochen widerspiegelt. Wenn er allerdings der Meinung ist er würde sich dadurch noch attraktiver für interessierte Vereine macht hat er bewiesen nichts verstanden zu haben. In letzter Instanz ist Fußball schließlich ein Mannschaftssport bei dem es darum geht als Team zusammenzuspielen!!!

    Das Thema Gracia-Nachfolge betreffend habe ich mir die Frage auch schon häufig gestellt. Zumindest aus Aspire-Reihen sehe ich da erstmal keinen, der da auch nur im Ansatz nachrücken könnte.

    In Summe bleibt zu hoffen, dass wir Henry für einen ordentlichen Betrag abstoßen können und das Geld zumindest teilweise in einem HIESIGEN TALENTIERTEN zentralen Mittelfeldspieler investiert wird, der kurzfristig neben Gracia für Stabilität sorgt und langfristig dessen Nachfolge antreten könnte.

    Gruß, XL.K

  7. Ghostrider

    Tolles Spiel gesehen . Vor dem Spiel hätte wohl jeder ein 2-2 sofort unterschrieben . Jetzt in Mouscron erst einmal nicht verlieren und danach im Heimspiel gegen Beveren ein Sieg . In Sachen Onyenkuru bin ich mal gespannt ob man sich so etwas in der Aspire Zentrale Katar gefallen lässt ? Eventuell kann er die nächsten 2 Jahre noch die Bälle aufpumpen wenn die anderen Spieler Training haben . Eins steht auf jeden Fall fest das Transfer Geld hat man in Katar nicht nötig das ist dort Kleingeld .

  8. GerdLiebertz

    Mir tun die Spieler leid, die mehr als 90 Minuten hervorragend gespielt und gekämpft haben und wegen einem Aussetzer nicht belohnt wurden. Ich denke mal dass ich für alle sprechen kann, die gestern im Stadion waren – das war Werbung für den Fußball und für die AS!!

  9. lambertzprinte

    laut „vers l’Avenir“ will die AS Eupen den Standard Spieler Dompé ausleihen, Dompè wäre heute morgen am Kehrweg gesichtet worden. Somit ist man auf der Suche nach Ersatz für Henry

  10. Fritz Knizia

    die Zeitlupe zeigt ,das das 3.2 in der Nachspielzeit kein Abseits war – schade.
    Gutes Spiel von Eupen. Die Mannschaft war gut aufgestellt. Was bezweckt Onyekuru mit seiner undurchdachten Aktion?

    • Objektiv nichts!
      Er selber hält sich allerdings nach einer halben guten Saison offenbar für den kommenden CR7 und denkt er könnte sich alles erlauben.
      Beweisen tut er damit allerdings nichts als seine eigene Dummheit. Oder gibt es hier einen einzigen der glaubt, dass er fähig ist einen Startplatz in auch nur einer der Interessenten Mannschaften zu erlangen?
      Was für ein Dummkopf!! ?

  11. es sind die altbekannten Probleme, die uns immer wieder teuer zu stehen kommen. Ein mittelprächtiger Keeper auf dem Platz, sein Reservist auf der Bank ein Fliegenfänger. Eine holprige Abwehr, die es auch nicht annährend einmal ischafft in einem Spiel ohne Gegentor zu bleiben. Wäre die AS offensiv auch nur einen Hauch schwächer, würde sie ganz sicher absteigen.

    Zudem die Belgierproblematik, die annährend groteske Züge annimmt mit 3 Keepern im Kader, vergraulen der Publikumslieblinge und Einsätzen der „Fussball-Belgier“. Aus Protest sind wir an mehreren Kollegen dann auch jetzt mal 2 Heimspiele daheim geblieben, da uns dies nicht schmeckt.

    Die erneute Vernachlässigung der Problembehebung im Kader und Umgehung der hiesigen Spielerwelt tut ihr Übriges dazu. Man hätte alle Probleme im Keim ersticken können mit etwas mehr Fussballverstand und vor allem Fingerspitzengefühl, welches aber völlig fehlt. Wie gesagt, nicht ganz unerwartet ist die doch recht schwache Resonanz im Volke.
    Sylla und Lazare waren ja noch ganz ok, die andren Transfers unnötig. Sinnvolle Verstärkungen haben gar nicht erst stattgefunden. Tja die AS wird sich wohl retten, das Zittern aber hätte man sich locker sparen können. Und sollte die AS wider Erwarten doch absteigen, dass müsste man alle da oben ohrfeifen für diese Kader-entscheidungen. Es hätte alles einfacher und besser laufen können. Trotz endlich Erstligafussball in meiner Stadt hat mich die AS aber trotzdem nicht richtig gepackt und ich habe mehr Spiele im Stadion verpasst als die andren Jahre. Und so geht es Einigen wie ich glaube. Schade schade

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern