Die AS Eupen hat einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt gewonnen. Mit etwas Glück und dank zweier Treffer ihres Torjägers Smail Prevljak gelang den Schwarz-Weißen bei AA Gent ein 2:2.
Eupen konnte das Spiel einigermaßen gelassen angehen. Die direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt hatten am 26. Spieltag allesamt verloren. Hinzu kam, dass sich die Mannschaft von Coach Beñat San José durch den Verzicht der Amateure von Rupel Boom auf das 1/16-Finale des Landespokals eine ganze Woche auf die Partie bei AA Gent vorbereiten konnte.
Für das Spiel in Gent musste San José nach wie vor auf Benoît Poulain und Knowledge Musona verzichten. Allerdings war Kapitän Jordi Amat wieder einsatzbereit.
Bei AA Gent stand Neuzugang Tarik Tissoudali, der vor wenigen Tagen von Beerschot nach Gent gewechselt war, in der Startelf. Auch die AS Eupen hatte einen Neuzugang in der Anfangsformation, denn Aleksandar Boljevic war von Beginn an dabei, im Gegensatz zu Amat. Trainer San José wollte die Abwehrreihe, die gegen Excel Mouscron eine solide Leistung gezeigt hatte.
Die Eupener Startelf: Defourny – Heris, Agbadou, Miangue, Adriano – Boljevic, Peeters, Cools, Kayembe – Baby, Prevljak.
Der Rasen in der Ghelamco Arena war trotz des Schneefalls in Flandern in einigermaßen gutem Zustand.
Die Begegnung begann mit einer großen Überraschung, denn schon in der 7. Minute ging Eupen durch Prevljak nach einem perfekten Freistoß von Peeters in Führung. Der VAR nahm sich viel Zeit, um die abseitsverdächtige Szene zu überprüfen, bevor der Treffer – der 11. des Bosniers in dieser Saison – anerkannt wurde, 0:1.
Zwei Mal Assist von Bezus und Tor von Tissoudali
Gent stand eine Zeit lang unter dem Eindruck dieses frühen Gegentreffers. Nach etwa einer Viertelstunde erhöhten die „Buffalos“ den Druck und drängten die Eupener immer mehr zurück, was sich in der 27. Minute auch bezahlt machte: Nach einem Pass von Kums lenkte Bezus den Ball zu Tissoudali, der Defourny aussteigen ließ und den Ausgleich erzielte, 1:1.
Das war aber noch nicht alles, denn nur drei Minuten später war Bezus wieder der Vorbereiter und Tissoudali erneut der Vollstrecker beim 2:1 für die Gastgeber, die damit in kürzester Zeit das Spiel gedreht hatten.
Jetzt standen die Gäste aus Eupen unter dem Eindruck des Rückstands. Bis auf einen Freistoß von Prevljak, der von Bolat gemeistert wurde, und einen Fernschuss von Kayembe, der das Ziel verfehlte, brachten die Schwarz-Weißen nichts mehr zustande. Allerdings kamen auch die „Buffalos“ nicht zu weiteren Chancen. 2:1 der Pausenstand.
Zum Beginn der zweiten Halbzeit musste man bis zur 56. Minute warten, um eine erste Torchance zu sehen. Nach einer Flanke von Yaremchuck nach innen kam Bezus mit der Fußspitze an den Ball, der aber neben das Tor von Defourny ging.
AS Eupen hat zwei Mal Glück in der Nachspielzeit
Eupen musste schon auf eine Standardsituation oder eine Einzelaktion hoffen, um in dieser Partie noch etwas reißen zu können. Und so kam es auch: Nach einem plumpen Foul von Hanche-Olsen an Baby bekam die AS einen Elfmeter zugesprochen, den Prevljak sicher verwandelte, 2:2.
Danach nahm AS-Trainer San José einen doppelten Wechsel vor: Für Baby kam Amat, während N‘Dri für Adriano eingewechselt wurde.
Der Ausgleich gab den Gästen Auftrieb. In der 75. Minute gelang Prevljak sogar ein dritter Treffer, der jedoch zu Recht wegen Abseits aberkannt wurde. Drei Minuten später bekam auch Gent ein Tor wegen Abseits aberkannt.
Auf Eupener Seite waren mit der Zeit noch zwei frische Leute ins Spiel gekommen: Ngoy für Boljevic und Beck für Prevljak.
In der Nachspielzeit hatte Eupen zwei Mal Glück: Erst hatte Gent eine Riesenchance, die von Amat auf der Linie für den bereits geschlagenen Torhüter Defourny vereitelt wurde. Und dann gab es noch eine umstrittene Szene im Eupener Strafraum, nach der die Genter einen Elfmeter reklamierten, der aber nicht gegeben wurde. So blieb es beim 2:2, mit dem die AS Eupen mehr als zufrieden sein kann.
Nunmehr haben die Schwarz-Weißen 10 Punkte Vorsprung auf den Vorletzten Cercle Brügge und 11 auf Schlusslicht Waasland-Beveren, bei dem die Eupener am kommenden Samstag um 16.15 Uhr antreten müssen.
Zuvor empfangen die Schwarz-Weißen am Mittwoch um 17 Uhr die Mannschaft von Olympic Charleroi (D1 Amateure) im Achtelfinale des Landespokals (siehe dazu auch das Interview mit Ex-AS-Eupen-Spieler Ulrich Kallius an anderer Stelle). (cre)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
Gent-Coach Vanhaezebrouck schäumt vor Wut und erklärt nach dem 2:2 gegen die AS Eupen VAR für „bankrott“. #GNTEUP #VAR #Vanhaezebrouck @kas_eupen @ASEupen1 @AS_Eupen @KAAGent https://t.co/RG6Rj9Dwrz
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) February 8, 2021
Über das Unentschieden und auch über den Schiedsrichter darf sich von Eupener Seite niemand beschweren. Das 2:2 ist schon etwas schmeichelhaft.
Keine Frage: Mit diesem Punkt ist die AS gut bedient. Nach der schnellen Führung machte sie es dem Gegner zu leicht, das Spiel zu drehen. Aber dank großer Kämpferqualitäten kam die AS zum Ausgleich. Danach ging es noch hüben wie drüben heiß her und es blieb spannend bis zum Schluss. Zum Glück pfiff der Schiedsrichter nicht Sekunden vor Schluss Elfmeter gegen Eupen. Ob es wirklich eine oder keine Berührung gab, konnte man auch in der Wiederholung nicht sehen.
Da ich mit der Pro League nicht so vertraut bin : kann mir jemand freundlicherweise vermitteln, wie viele
Absteiger es aus der Ersten Division gibt? In den letzten Jahren musste, so glaube ich, nur eine Mannschaft absteigen. Da waren es auch nur 15 und keine 18 wie dieses Jahr. Danke im voraus
@DGPA: Der Tabellenletzte steigt direkt ab, der Vorletzte bestreitet zwei Relegationsspiele gegen den Zweiten der Division 1B. Gruß
Danke Herr Cremer für die Info.
Darum kann ich die Angst um den Abstieg nicht verstehen. Um abzusteigen, muss man sich aber schon Saudumm anstellen. Und jetzt wo es 18 Mannschaften gibt, wird das absteigen noch schwieriger.
„Darum kann ich die Angst um den Abstieg nicht verstehen. Um abzusteigen, muss man sich aber schon Saudumm anstellen. Und jetzt wo es 18 Mannschaften gibt, wird das absteigen noch schwieriger.“
Mit der Drei-Punkte -Regel ist die AS aber noch lange nicht gerettet.
Zur Situation : Eupen hat am 26.Spieltag 32 Punkte, der letzte: Waasland 21 Punkte, d.h. derzeit hat Eupen 11 Punkte Vorsprung. Es bleiben jedoch noch 8 Spiele, bzw. 24 Punkte zu vergeben; ergo ist die AS noch weit davon entfernt gerettet zu sein!
@DGPA: Naja, Der Cercle und Beveren werden mit großer Sicherheit diese Lücke nicht mehr verkleinern und schon gar nicht schließen, zumal die AS bestimmt noch 10 Punkte holen wird.
@Panda46,
Bitte mich nicht missverstehen, ich würde mich ja freuen, wenn die AS in der Liga drin bliebe; Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass 8 Spieltage verbleiben und (im Fußball) alles möglich ist bei der bestehenden „Fußballarithmetik“ bei noch zu vergebenden 24 Punkten……
Super gekämpft. Mit 32 Punkten wird Eupen m.E. nicht absteigen.
Mal schauen, was nach oben noch geht…
Mit etwas Glück einen Punkt gewonnen. Die Abwehr hat sich bei den beiden Gegentoren ungeschickt verhalten. Beide Male schlechtes Stellungsspiel von Heris. Im übrigen sollte Himmelmann ins Tor, er bringt mehr Sicherheit als Defourny.
1. Tor Fehler von Agbadou der als letzter Mann so weit rausrückt, dass keiner mehr etwas tun kann. Da hat Heris keinen fehler gemacht.
2. Tor Ballverlust Peeters, bestimmt der 5. der zu einem direkten Gegentor führt.
Es gibt keinen letzten Mann mehr. eher ist die Abwehr zu schwach. Wenn man beim 2. Tor sieht ,wie da drei Mann orientierungslos rum laufen.
HINWEIS – Gent-Coach Vanhaezebrouck schäumt vor Wut und erklärt nach dem 2:2 gegen die AS Eupen VAR für „bankrott“. https://ostbelgiendirekt.be/vanhaezebrouck-schaeumt-vor-wut-275797
HINWEIS – AS Eupen am Mittwoch um 17 Uhr gegen Olympic Charleroi im Achtelfinale des Pokals – Robin Himmelmann im Tor? https://ostbelgiendirekt.be/as-eupen-im-pokal-gegen-olympic-charleroi-275907