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21.000 Zuschauer bei Viertligaspiel von Alemannia Aachen: Protestaktion „Stop Tihange“ macht’s möglich

Sowohl die Aachener als auch die Kölner Spieler hatten besondere Trikots mit einem Aufruf "Stop Tihange" gegen das belgische Atomkraftwerk Tihange. Auch die Zuschauer waren aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Foto: dpa

Mehr als 21.000 Zuschauer haben am Samstag auf dem Aachener Tivoli das Viertligaspiel zwischen Alemannia Aachen und der U21-Mannschaft des 1. FC Köln verfolgt. Es war nicht der sportliche Reiz dieser Begegnung, der so viele Besucher anlockte, sondern die Aktion „Stop Tihange“. Das Ergebnis von 3:2 für Aachen war an diesem Nachmittag zweitrangig.

Die Kölner beteiligten sich ebenfalls an der von Alemannia Aachen initiierten Protestaktion gegen die Pannenreaktoren Tihange 2 und Doel 3, denn auch die Nachwuchskicker aus der Domstadt trugen auf ihrer Brust ausnahmsweise keine Werbung, sondern die Aufschrift „Stop Tihange“.

Zuschauer hielten zu Beginn des Spiels Plakate mit der Aufschrift „Stop Tihange“ nach oben. Auffallend viele Familien waren gekommen.

Die Stadt Köln gehört zu der von Aachen initiierten Allianz von 80 Kommunen, die ein Abschalten des Reaktors Tihange 2 fordert. Der Reaktor ist wegen Tausender feiner Haarrisse sehr umstritten. Seit Monaten kommt es vor allem in Aachen immer wieder zu Protestaktion. Die Aktion am Samstag auf dem Tivoli war der vorläufige Höhepunkt dieser Anti-Tihange-Protestwelle.

Umweltschützer aus Aachen fordern am Freitag auf dem Bundesparteitags von Bündnis90 - Die Grünen in Münster ein Abschalten des belgischen Atomkraftwerks Tihange. Foto: dpa

Umweltschützer aus Aachen fordern am Freitag auf dem Bundesparteitag der Grünen in Münster ein Abschalten des belgischen Atomkraftwerks Tihange. Foto: dpa

Alemannia Aachen hatte zur Teilnahme an dem Spiel aufgerufen und Karten zum Einheitspreis von 5 Euro angeboten. Normalerweise kommen zu einem Heimspiel nach Angaben des Vereins rund 6.000 Zuschauer. Den Erlös aus dem Ticketverkauf will der Verein der grenzüberschreitenden Initiative gegen das Atomkraftwerk „Stop Tihange“ spenden.

Nach der von der Städteregion in Auftrag gegebene Studie wären Aachen und die Region im Fall einer Reaktorkatastrophe mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit extrem stark verstrahlt und unbewohnbar (siehe Artikel an anderer Stelle).

Bereits am Freitag, dem 11. November, hatte eine Delegation der Aachener Umweltschützer auf dem Bundesparteitag der Grünen in Münster die Delegierten mit einer Protestaktion auf das Problem Tihange aufmerksam gemacht. Die Aachener betraten mit einem Transparent „TIHANGE ABSCHALTEN“ die Bühne des Bundesparteitags. (cre)

Siehe auch Artikel „Super-GAU in Tihange könnte Euregio unbewohnbar machen“

51 Antworten auf “21.000 Zuschauer bei Viertligaspiel von Alemannia Aachen: Protestaktion „Stop Tihange“ macht’s möglich”

  1. Ob die in Aachen meinen mit 21000 Zuschauer hätten die einen einfluss auf Geldgeieile Börsenspeckulanten oder meinen Sie ,Sie hätten ein Ei mehr in der Hose weil sie aus Aachwn kommen ? Unseser Korupten Regierung wird es nie gelingen die Schrott Reakoteren zu Stoppen !
    Da helfen auch keine Fussballspiele !
    Warum versuchen die nicht mal den Braunkohleabbau zu STOPPEN ! Schaffen die auch nicht in Deutschland, aber schön auf did Belgier .

    • Alemannia4ever

      Aha, seit wann beschützt Deutschland Belgien? Die Dinger sind jedesmal runtergefahren bei Problemen. Oder hat da jemand aus Deutschland auf nen Knopf gedrückt?
      Hier treten zwei Mentalitäten aufeinander: das deutsche Misstrauen in Behörden und der belgische Gutglaube in öffentliche Dienste.

    • Den Schutz (oder die Lügen) der Deutschen, darauf können und wollen die Nachbaren gerne verzichten….
      http://brf.be/tag/tihange/
      Die von der Städteregion Aachen bestellte Risikoanalyse im Fall einer Reaktorkatastrophe im Kernkraftwerk Tihange wird nicht nur von der belgischen Atomaufsicht Fank und vom Betreiber Electrabel angezweifelt, sondern auch vom Zivilschutz im niederländischen Süd-Limburg.
      …..

  2. Wenn der Protest von Lüttich oder Verviers organisiert würde, wären die Ostbelgier in Scharen dabei. Nur weil der Protest aus Deutschland kommt, tut Ostbelgien so, als hätte es nichts damit zu tun. Traurig, traurig… Kleingeistiger geht nicht. Wieso ruft nicht MP Paasch bei dem Spiel der AS zum Tag der DG auch zum Protest gegen Tihange auf? Er sagt doch immer, auch er wäre für die sofortige Schließung von Tihange. Herr Paasch, machen Sie sich mal nützlich! Oder verstecken Sie sich wieder hinter anderen wie bei Ceta?

  3. Ist der Betreiber von Thiange nicht eigentlich ein französischer Konzern? Aber immer auf die Belgier hacken.
    Und dann jetzt wieder alle die Weihnachtsbeleuchtung in den Garten stellen und die Nacht erleuchten.
    Das verstehe wer will!

  4. Guido Scholzen

    Ein Fussballspiel gegen fiktive radioaktive Verseuchung???

    Wie wär’s mit dem Kirschkern-Weitspucken gegen Ausländerfeindlichkeit?

    Werte Aachener Fussball-Liebhaber,
    Wenn ihr am spätem Abend dann noch an das Spiel denkt und feiern geht (ich gönne euch ’ne Party, es ist Wochenende), dann denkt bitte daran, dass es in NRW noch Kohle-Kraftwerke gibt, die euch glücklicherweise sinnvollen Strom dafür zur Verfügung, denn Bier trinken im Dunkeln und dabei frieren macht keinen Spaß, oder?

    Deshalb, werte öcher Öko-Pharisäer, macht das nächste Mal ein Fußballspiel für den Klimaschutz und gegen die deutsche Kohle, und lasst uns Belgier bitte in Fritten und Freiheit, klar?! Eure grüne Wichtigtuerei stinkt zum Himmel…

  5. Ich bin so wenig Experte wie 99% derjenigen, die sich hier äussern. Was mich aber enorm stört ist die Annahme unserer deutschen Nachbarn, dass bei uns in Belgien nur gewissenlose und inkompetente Ignoranten in der Verantwortung stehen. Ich persönlich bin mir sicher, dass unsere belgischen Politiker und Spezialisten nicht dümmer sind als die Deutschen. Wenn eine Gefahr bestehen würde, da habe ich volles Vertrauen in unseren Verantwortlichen, würden diese die Kernkraftwerke nicht weiter aktiv lassen. Mit all den „Wenn“ und „Aber“ müssen aber dann auch die 12 deutschen aktiven Atomkraftwerke eingestellt werden, denn was in Belgien hypothetisch passieren könnte kann auch irgendwo anders passieren. Das Wort „Atom“ macht schon unglücklich.

  6. lambertz printe

    Wenn ich Bedenke das vor kurzem noch zur Debatte stand das Tivolistadion u.a. wegen Baumängeln abzureissen finde ich es unverantwortlich 21000 Menschen den Zutritt in dieses „Marode“ ? Stadion zu gewähren.

    Und sich dann über Belgische AKW auslassen

    • Alemannia4ever

      Ha, ha, ha, der ist gut. Da war in der Tat was mit Sicherheitsbestimmungen, deren Überprüfung man sich „gespart“ hatte wegen der klammen Finanzlage.
      Der Vergleich hinkt zwar ein bisschen. Trifft aber genau das, was ich mit dem Kehren vor der eigenen Haustüre meine.


  7. Das Ergebnis von 3:2 für Aachen war an diesem Nachmittag zweitrangig.
    ….
    Wie schon gesagt, der Marketing-Manager der Allemenia versteht seinen Job. Geld machen mit einem Fussballclub der gar nicht Fussball spielen kann. Die Deutsche Atom-Hysterie macht es möglich. Demnächst hat wohl auch der Sankt Martin ein „Stop Tihange“ Kostüm an, oder Karl der Grosse, der war sicher auch dagegen, in Aachen….

    • Alemannia4ever

      Genau, in der Forschungsanlage Jülich ist doch vor nicht allzu langer Zeit radioaktives Material abhanden gekommen. Da hieß es später, bei der Deklarierung sei was schief gelaufen. Es sei also nichts abhanden gekommen.
      Ein Schelm, wer dabei Böses denkt …

    • Alemannia4ever

      Ich plädiere dafür, dass man beim ticketkauf einen schriftlichen Hinweis unterzeichnen muss, dass man das stadion auf eigene Gefahr betritt. Und dass im schadensfall keinerlei Ansprüche auf Schadenersatzforderungen Zu stellen sind. Darüberhinaus sollte sich die DG ihrer Außenbeziehungen ermächtigen und dafür sorgen, dass Ostbelgier oder DGler aus Gründen der eigenen Sicherheit sofort des Stadions zu verweisen sind, falls sie in den Besitz einer Eintrittskarte gelangt sein sollten und sich somit Zutritt zum Tivoli verschafft haben.

  8. Statt sich auf Fußball und Finanzen zu richten, wovon man wenig Ahnung hat. schiebt man sein Unvermögen in einer anderen Abteilung ,in der man überhaupt keine Ahnung hat.
    Oh Alemannia, wo endest du ?

  9. Frau Mahlzahn

    „Über 40 Geberländer ermöglichten das etwa zwei Milliarden Euro teure Mammutprojekt“
    „Auf Spezialschienen werde die mehr als 36.000 Tonnen schwere Konstruktion zu dem etwa 330 Meter entfernten Reaktor geschoben“
    „In der Anlage befinden sich Experten zufolge noch 200 Tonnen Uran“
    „Nach Vorarbeiten 2008 war 2012 mit dem Bau der Hülle begonnen worden.“

    Wen interessieren Fakten. Sicherlich eine völlig nutzlose Investition.
    Da man 4 Jahre für die Konstruktion braucht, schlage ich vor, dass man morgen anfängt. Wenn es dann zum Gau kommt, stülpt man es einfach drüber und macht die Türe zu.

  10. Wie verlogen die Deutsche « Stop Tihange » Kampagne ist, zeigt ein Blick nach…Jülich! das liegt wesentlich näher an Aachen, und was findet man da:
    Seit 1993 werden ca. 290.000 verbrauchte Brennelementekugeln in 152 Castor-Behältern in einem Zwischenlager auf dem FZJ-Gelände gelagert.
    Einen Stresstest bestand das Jülicher Castorenlager als einziges deutsches Zwischenlager 2013 nicht!
    Das Radioaktive Inventar ist nicht genügend gegen Erdbeben noch gegen Flugzeugabstürze gesichert. Im Katstrophenfall wären weite Teile Belgiens unbewohnbar!
    Statt weiter Menschenketten gegen das belgische KKW in Tihange zu organisieren, sollte das „Atombündnis Aachen“ sich einmal eingehend mit dem Dreck im eigenen Garten beschäftigen. Traurig nur dass unsere DG Parteien und Regierung sich von den Aachenern vor den Karren spannen lassen statt sie mit der Nase in den eigenen Dreck zu drücken…

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