Bei Fußball-Erstligist AS Eupen müsste in diesen Tagen die Welt weitgehend in Ordnung sein. Man hat 2021 nach 2017, 2018, 2019 und 2020 zum 5. Mal in Folge den Klassenverbleib in der Jupiler Pro League geschafft. Die Teilnahme an den Playoffs blieb den Schwarz-Weißen trotz ihres stärksten Kaders aller Zeiten zwar verwehrt, aber ansonsten müsste der ranghöchste Fußball-Verein Ostbelgiens frei von Sorgen sein.
Dem ist aber nicht so, wie an anderer Stelle berichtet. AS-Generaldirektor Christoph Henkel hat man in der Vergangenheit noch nie so zurückhaltend und bisweilen sogar ratlos erlebt wie kürzlich in den Interviews mit BRF und Grenz-Echo.
Vor genau 10 Jahren war die Lage der Schwarz-Weißen genau umgekehrt. Die AS war nur ein Jahr nach dem erstmaligen Aufstieg in die 1. Division abgestiegen, und der damalige italienische Investor Antonio Imborgia bereitete Probleme, weil er seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkam.
Dann aber trat Ingo Klein in Erscheinung. Der deutsche Geschäftsmann übernahm im Sommer 2011 den Erstliga-Absteiger. Klein holte den erfahrenen ehemaligen Bundesliga-Trainer Wolfgang Frank nach Eupen. Dieser zauberte innerhalb kürzester Zeit quasi aus dem Nichts bzw. aus einem ganzen Heer von Spielern eine schlagfertige Truppe, die von Beginn an in der 2. Division oben in der Tabelle mitmischte.
In jener Zeit kamen Spieler wie Ioannis Masmanidis, Jonas Deumeland und Christian Santos zur AS. Einen Trainer wie Frank, der im September 2013 an den Folgen eines Krebsleidens starb, würden sich viele Fans der AS heute wünschen.
Der sofortige Wiederaufstieg in die 1. Division war das Ziel. Leider traten frühzeitig neue Probleme auf. Ende 2011 wurde Investor Klein wegen illegaler Finanztransaktionen in großem Stil verhaftet. Damit wurde auch die Geldzufuhr nach Eupen gekappt.
Trotzdem hielten viele Fans zu Klein. „Kämpfen für Ingo!“ war auf einem Transparent im AS-Fanblock zu lesen. Im Sommer 2014 wurde Klein vom Landgericht Düsseldorf zu einer Haftstrafe von 7 Jahren und 9 Monaten wegen Betrugs in besonders schwerem Fall verurteilt.
Nur dank einer Finanzhilfe des Geschäftsmannes Lucien D‘Onofrio erhielt die AS die Lizenz für die nächste Saison 2012-2013. Im Frühsommer 2012 übernahm Aspire den Verein und schaffte 2016 sogar den Aufstieg in die 1. Division.
Seitdem hat die AS keine finanziellen Probleme mehr. Allerdings hat man immer mehr den Eindruck, als sei die Begeisterung, wie die Fans sie vor 10 Jahren unter Ingo Klein und Trainer Wolfgang Frank erleben konnten, abhanden gekommen. (cre)
HINWEIS – „Ostbelgien Direkt“ hat am Christi-Himmelfahrtstag Kontakt mit Ingo Klein aufgenommen und ihn in einem Interview gefragt, wie er seinen Einstieg bei der AS vor 10 Jahren aus heutiger Sicht beurteilt und wie er die Zeit der Schwarz-Weißen nach der Überhahme durch die Katarer von Aspire bewertet. Das Interview mit Ingo Klein veröffentlicht „Ostbelgien Direkt“ im Prinzip an diesem Freitag.
Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:
HINWEIS – Ex-AS-Investor Ingo Klein: „Die kurze Zeit in Eupen war das Schönste, was ich beruflich jemals erleben konnte“. #KASEupen @kas_eupen @ASEupen1 @AS_Eupen @David23Liz @Xinoexposito @AndreasBeck87 @JordiAmat5 @SmailPrevljak1 https://t.co/D5qTmXcDzD pic.twitter.com/TA12JbeX8w
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) May 14, 2021
Dunkle Wolken über dem Eupener Kehrweg-Stadion: Müssen sich die AS-Fans Sorgen machen, Herr Henkel? #KASEupen @Xinoexposito @JordiAmat5 @SmailPrevljak1 @AndreasBeck87 @kas_eupen @AS_Eupen @ASEupen1 @David23Liz https://t.co/V0wzUoqtHT pic.twitter.com/Lo4efULz9x
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) May 10, 2021
Das beste Projekt, dass man sich wünschen konnte. Es passte einfach alles. Leider wollte es das Schicksal nicht und es kam Aspire, die mit mehr Geld kein erfolgsversprechendes Konzept über all die Jahre aufwahrten konnte.
Das Beste Projekt ? Aber nicht mit erschwindeltem Geld ! Wartet doch mal ab vielleicht wird die neue Saison unter der Leitung von Henkel besser als man jetzt befürchtet .Die Beste Mannschaft aller Zeiten war nur zusammen gekauft um die Katarische Natiolspieler sollten Sie nach Eupen kommen zu unterstützen
Zur Information, es war kein erschwindeltes Geld. Bitte sachlich und bei der Wahrheit bleiben.
Petrodollars… Und die Tausende Tote aus dem indischen Subkontinent, die im Katar wie Sklaven behandelt werden, dürfen sie auch „aspire“?
Nur mal eine Notiz am Rande. Otwin de Wolf in Antwerpen unter Trainer Vercautern nur noch 2 Wahl wegen schlechter Leistungen . Sitzt in der Playoffs nur noch auf der Auswechselbank . Eventuell lag San Jose B . aber nicht so falsch ?
HINWEIS – Ex-AS-Investor Ingo Klein: „Die kurze Zeit in Eupen war das Schönste, was ich beruflich jemals erleben konnte“. https://ostbelgiendirekt.be/ex-as-investor-ingo-klein-interview-284788