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Aachen: Zwölf Jahre Gefängnis für den Selbstmord-Geisterfahrer

Der Angeklagte (im Vordergrund) und seine Anwälte warten am 18.09.2017 im Justizzentrum in Aachen auf den Beginn des Prozesses vor dem Landgericht. Foto: Henning Kaiser/dpa

Für einen Falschfahrer- bzw. Geisterfahrer-Unfall mit zwei Toten auf der Autobahn A4 im Januar 2017 hat das Landgericht Aachen einen Mann zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

Die Richter sprachen ihn am Dienstag unter anderem des Mordes in zwei Fällen und des versuchten Mordes in sechs Fällen schuldig.

Der 49-jährige Niederländer war am 20. Januar 2017 in Düren falsch auf die A4 von Köln nach Aachen aufgefahren. Um sich selbst das Leben zu nehmen, raste er laut Urteil in einen entgegenkommenden Lkw und wurde dann gegen andere Fahrzeuge geschleudert.

Ein zerstörtes Auto steht am 20.01.2017 auf der Autobahn 4 bei Merzenich. Ein Falschfahrer, der den Tod zweier Menschen verursachte, steht wurde wegen Mordes in Aachen verurteilt. Foto: Frm/dpa

Ein Ehepaar (76 und 59 Jahre) starb, drei Autofahrer wurden verletzt, drei weitere kamen mit dem Schrecken davon.

Laut Anklage fuhr der Mann absichtlich als Falschfahrer auf die A4. Nach Polizeiangaben hatte er einen Brief bei sich, aus dem die Suizid-Absicht hervorgeht.

Der Mann soll zunächst einige Kilometer über den Standstreifen gefahren sein, auf mindestens 120 Stundenkilometer beschleunigt und sein Auto dann auf die Fahrbahn gezogen haben, als ihm ein Lkw entgegenkam. (dpa)

6 Antworten auf “Aachen: Zwölf Jahre Gefängnis für den Selbstmord-Geisterfahrer”

  1. Bruno Rauschen

    Ob die Strafe was bringt? War als LKW Fahrer vor genau 11 Jahren unschuldig in einen Unfall mit Todesfolge für 2 Personen verwickelt. Das ist vor allem schlimm für die Angehörigen der Opfer aber auch für den LKW Fahrer. Es gibt Möglichkeiten das falsche Auffahren auf die Autobahn zu verhindern.

    • Zaungast

      Ja, theoretisch ist vieles denkbar, um Falschfahren zu verhindern.

      Einen guten Überblick gibt dieser SPIEGEL-Artikel hier;
      http://www.spiegel.de/auto/aktuell/geisterfahrer-technik-kann-falschfahrten-verhindern-a-868046.html

      Leider kranken alle diese Systeme daran, dass sie extrem aufwendig und also teuer sind. Außerdem würde ihre Verwirklichung Jahre dauern. Der Artikel datiert aus dem Jahre 2012…

      Aber vielleicht kommt doch in näherer Zukunft ein System, bei dem jeder Meter, den man mit einem Auto zurücklegt, elektronisch überwacht bzw. gesteuert … und in einem Supercomputer aufgezeichnet wird! Der total entmündigte Autofahrer, der das dann nicht mehr vorhandene Lenkrad dem Big Brother von „1984“ übergibt. Ob das wirklich wünschenswert ist?

      In dem Artikel wird angesprochen, dass die Zahl dieser „Geisterunfälle“ relativ niedrig ist. Da jeder von ihnen aber auf Seite 1 in den Medien erscheint, entsteht ein falscher Eindruck. In dem Sinne gibt es sicher ein Kosten-Nutzen-Denken, sonst müsste eigentlich jeglicher Autoverkehr verboten werden. Das klingt zwar herzlos, ist aber tagtägliche Praxis.

  2. Corona2019

    Das Problem ist, dass man solche Leute überhaupt nicht bestrafen kann.
    Dem ist ja eh alles egal.
    Na ja ob das jetzt noch so ist?.
    Technik die dies verhindern könnte, sehe ich als Erfolg bei Menschen mit klarem Verstand, die im Nebel versehentlich die falsche Auffahrt genommen haben, bzw die in die falsche Richtung führt .

    In diesem Fall jedoch hilft auch keine neue Technik.
    Höchstens die übliche Technik, Verkehrsfunk und Warnung bei google maps.

    Wer das unbedingt will, der kann ja auch auf einer dreispurigen Autobahnen drehen, und den Gegenverkehr nutzen.
    Soll aber kein Tipp sein.

    Verstehe sowieso nicht die Menschen, die andere unschuldige Leute mit in den Tod nehmen wollen, wenn sie ihr Leben beenden möchten
    Am besten steckt man den in der geschlossenen Klapse, und lässt ihn nie wieder raus.
    Zuvor eine 15 jährige Haftstrafe, kann auch nicht schaden.
    Dort lernt er sicher viele Leute kennen, die seine Freiheit, die er nicht genutzt hat, gerne haben würden.

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