Gesellschaft

Einmal noch die große Show: Thomas Gottschalks „Wetten, dass..?“-Abschied – „Bin nicht verzweifelt“

25.11.2023, Baden-Württemberg, Offenburg: Moderator Thomas Gottschalk wird am Ende der ZDF-Show "Wetten, dass..?" in einer Baggerschaufel über die Bühne gefahren. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

AKTUALISIERT – Noch einmal war „Wetten, dass..?“ das, was es seit mehr als 40 Jahren war: fröhliches Familienfernsehen, in dem Nicht-Prominente für einen Abend neben Hollywoodstars im Spotlight stehen – und mit einem bestens gelaunten Showmaster Thomas Gottschalk.

Nun soll also wirklich Schluss sein. Schade eigentlich, schließlich war Thomas Gottschalk doch gerade erst zurückgekehrt auf die Bühne, die sein TV-Wohnzimmer war. Ein letztes Mal moderierte er am Samstagabend den ZDF-Klassiker „Wetten, dass..?“ und zeigte bestens gelaunt, dass eine große Familienshow immer noch funktioniert. „Wir hatten eine gute Zeit zusammen“, rief der 73-Jährige den rund 2.000 Menschen in der Baden-Arena in Offenburg zu, als er sich erstaunlich pünktlich verabschiedete.

25.11.2023, Baden-Württemberg, Offenburg: Der ehemaliger Fußballer Bastian Schweinsteiger (l-r) und seine Frau, Tennisspielerin Ana Ivanovic, Shirin David, Helene Fischer, Moderator Thomas Gottschalk, Cher und die Schauspieler Stefanie Stappenbeck, Jan Josef Liefers und Matthias Schweighöfer unterhalten sich während der ZDF-Show „Wetten, dass..?“. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Die Show bot nochmal alles auf, was dazu gehört und was bei vielen Zuschauern Erinnerungen an Kindheitstage weckt. Popstars hautnah, die durchs Publikum spazieren und dann zum Flieger müssen. Menschen, die verrückte Wetten präsentieren und sich die Bühne mit Prominenten teilen.

Dazwischen Moderator Thomas Gottschalk, der in seiner lässig-lockeren Art mit den Wettkandidaten ebenso plaudert wie mit den Stars. Und dass er sich bei Namen verhaspelt – geschenkt. Auch das hat schließlich irgendwie Tradition bei „Wetten, dass..?“.

Seine Abschiedsshow sollte ein fröhlicher Abend werden, kündigte er an. Das wurde es auch. Gekleidet war der Moderator vergleichsweise dezent: Er trug einen Anzug in hellem Kardinalsrot und dazu Samtslipper.

Gottschalk führte ohne seine einstige Co-Gastgeberin Michelle Hunziker durch die Show, noch einmal wollte er es alleine machen und zeigen, dass er keine Hilfe braucht, wie er schon im Sommer gesagt hatte. Nach der letzten Sendung im November 2022 hatte es Kritik gegeben, Michelle Hunziker habe letztlich die Show im Griff gehabt.

Die Wettkandidaten zeigten, dass es auch nach 40 Jahren „Wetten, dass..?“ noch neue, verrückte Ideen gibt. Ein Mann erkannte Hähne am Krähen. Acht Männer zogen bei der Außenwette in der Schweiz eine sieben Tonnen schwere Seilbahn zehn Meter bergauf.

25.11.2023, Baden-Württemberg, Offenburg: Moderator Thomas Gottschalk, Sängerin Cher und die Schauspieler Stefanie Stappenbeck und Jan Josef Liefers bei der Show „Wetten, dass..?“. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Wettkönigin wurde eine Frau, die frühere Wetten des Show-Klassikers anhand von bunten Strichcodes wiedererkennen konnte. Doch auch wenn eine Wette nicht gelingt – Gottschalk lässt seine Kandidaten alle Sieger sein, ganz besonders bei der Kinderwette.

Frank Elstner, der die Show einst erfand und selbst moderierte, brachte am Ende auf den Punkt, wer bei „Wetten, dass..?“ im Mittelpunkt steht: „Der Mensch, den keiner kennt und der am Samstagend plötzlich zum Star wird, (…) der Horst mit seinen Hähnen, den werde ich nie vergessen. Das sind die Momente, die die Sendung immer wieder gebracht hat.“

Auf dem berühmtesten TV-Sofa der Nation begrüßte Gottschalk unter anderem den Schauspieler Matthias Schweighöfer sowie die Ex-Sportler Bastian Schweinsteiger und Ana Ivanovic. Dass er bei den Nachnamen durcheinander kam, nahm er mit Humor: Wenn er seine Wette verliere, wolle er zehnmal am Stück Bastian Schweinsteiger sagen.

Die britische Boygroup Take That performte ihren Kulthit „Back for Good“. Die Sängerinnen Helene Fischer und Shirin David präsentierten gemeinsam Fischers Erfolgshit „Atemlos“, der vor zehn Jahren erstmals veröffentlicht wurde.

Gottschalk schlitterte dann mit Shirin David in eine Diskussion auf der Promi-Couch über Feminismus und Influencer. Die Sängerin konterte und kassierte von Gottschalk prompt typische Schwamm-Drüber-Sätze wie: „Lass mich doch labern hier.“

25.11.2023, Baden-Württemberg, Offenburg: Helene Fischer (l) und Shirin David kommen während der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ auf die Bühne. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa zu

Zum Schluss erklärte Gottschalk nochmal, was ihn bewogen habe, nun endgültig Schluss zu machen mit „Wetten, dass..?“: Zum einen wolle er nicht, dass „man mir meine Gäste erklären muss“. Zum anderen habe er im Fernsehen immer das gesagt, was er auch zuhause gesagt habe. Inzwischen rede er im Fernsehen anders als zuhause – weil er fürchte, dass er einen „Shitstorm“ erzeugen könnte.

Aber, sagte er weiter: „Ich bin nicht verzweifelt, mein Leben geht weiter und ich freue mich auf alles, was kommt.“ Dank richtete er an sein Publikum, ohne dieses hätte „das alles keinen Sinn gehabt“.

Elstner umarmte Gottschalk schließlich zum Abschied und würdigte seine Arbeit. „Ich bin dankbar dafür, dass Du so lange durchgehalten hast“, sagte er. In einer Videobotschaft während der Show verabschiedeten Gottschalk auch die Rolling Stones.

Passend zu den zahlreichen Baggerwetten in der Vergangenheit wurde der Showmaster schließlich auf einem Bagger aus der Halle gefahren. Es war seine 154. Sendung. Von den Zuschauern gab es lautstarken Jubel für Gottschalk. Und vielleicht war es genau deswegen ein gelungener Zeitpunkt zum Aufhören. (dpa)

29 Antworten auf “Einmal noch die große Show: Thomas Gottschalks „Wetten, dass..?“-Abschied – „Bin nicht verzweifelt“”

    • welche Jüngeren sollen das sein,sind doch alles Laberköppe die keine eigene Meinung haben.Für 35 Jahre diese Show zu moderieren mit den Super Stars welche die Jahre über,dort mit Thomas teilweise auf du waren und sich kannten braucht es auch schon respekt voreinander.

  1. delegierter

    diesmal vielleicht noch so gerade ohne Rollator, beim nächsten Mal dann, wie der Heesters, mit dem Schrubber im Rücken oder was ?
    Nee, nee, gibt es denn keinen oder keine Moderatoren mehr ?
    Den Einfliegen lassen aus USA, wieder Heimfliegen und dann die Seniorenbetreuerinnen, da gehen die Gebühren flöten.

  2. Peer van Daalen

    Halbe Ewigkeiten hatte meine Mutter den Gottschalk gerne gesehen.

    Die letzten Jahre Ihres Lebens meinte sie nur noch „ich kann diese plappernde Hackfresse nicht mehr sehen“ genau wie den G. Jauche-Kopf …

    Das sind Formate aus der Helmut-Kohl- und Russen-Schröder-Zeit.

    Zwei weichgespülte Möchtegern-Entertainer, die nie an die Qualitäten eines Peter Frankenfeld oder Hans-Joachim Kulenkampff auch nur annähernd heran kamen.

  3. Peter Müller

    Bei Kulenkampff und Fankenberg sind wir auch eingeschlafen. Und unsere Eltern haben das geschaut, weil es nicht anderes gab. Wo sind denn die guten Jungen? Vielleicht der Kindergarten Unterhalter Silbereisen ?. Das sie noch immer im TV auftreten, beweisst doch, dass sie immer noch Leute begeistern !.

  4. Schöne Sendung zum Abschied. Früher habe ich die Sendung mit meinen Eltern verfolgt, heute Abend meine Kinder mit mir.
    Seine Begründungen, warum er aufhört, sind sehr nachvollziehbar und können einen nachdenklich stimmen. Es ist ja heutzutage wirklich so, dass ein Moderator (eigentlich jeder der was in der Öffentlichkeit sagt) 100 mal überlegen muss, was er sagt, um sich nicht strafbar zu machen. Wenn man bedenkt was sich im Lauf der Jahre alles geändert hat. Ich sag nur Zigeuner Schnitzel , Negerküsschen, Gendern …. WAHNSINN

  5. Das fängt schon hier an, wenn man nicht gendergerecht postet zb. Die Mimosen, Dünnhäutigen und Mauerblümchen haben mit Hilfe der Grünen und Alternativen die Macht übernommen, jeder bodenständige Mensch mit klaren, einfachen Gedanken wird als rechts eingestuft. Der gesunde Menschenverstand wird auf dem Altar des politisch-korrekten geopfert.

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