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Zeltverleih an Jugendgruppen: Weykmans verärgert Ecolo und RdJ

Foto: Shutterstock

Wenn der Sommer naht, laufen in den verschiedenen Jugendgruppen die Planungen für die Sommerlager auf Hochtouren. Insbesondere der Bedarf an Zelten muss gedeckt werden. Laut Ecolo und Rat der deutschsprachigen Jugend (RdJ) drückt genau hier der Schuh. Oder er drückt nicht, jedenfalls nicht nach Auffassung von Ministerin Isabelle Weykmans (PFF).

Der Ecolo-Abgeordnete Marc Niessen (Ecolo) brachte das Problem des Zeltverleihs an Jugendgruppen in Form einer mündlichen Frage an die Ministerin im zuständigen Ausschuss II des PDG aufs Tapet.

Der Ecolo-Abgeordnete Marc Niessen.

In diesem Jahr werden laut Niessen zu Spitzenzeiten, also zwischen dem 10. und 20. Juli, zwischen 63 und 67 Zelte gebraucht. Das seien deutlich mehr, als in den vergangenen Jahren zur Verfügung standen. Erschwerend komme hinzu, dass die Zelte der Chiro im vergangenen Jahr bei einem Brand beschädigt wurden und daher nicht zur Verfügung stehen.

Eine mögliche Lösung des Engpasses wäre die Anschaffung eigener Zelte durch die Jugendorganisationen, so der Ecolo-Abgeordnete. Dies werde jedoch dadurch erschwert, dass die Anschaffung von Zelten ausdrücklich von der Bezuschussung für Materialkosten ausgenommen sei.

Niessen wollte von Weykmans wissen, weshalb Jugendgruppen, die bereit seien, eigene Zelte anzuschaffen, keinen Zuschuss dafür erhalten und wie das Problem der Zeltverteilung in Zukunft nach Meinung der Ministerin zu lösen sei.

Für Ministerin wird Bedarf an Zelten abgedeckt

In ihrer Antwort war Weykmans offensichtlich bemüht, die Tragweite des Problems herunterzuspielen. Die Ministerin bekräftigte, „dass eigentlich bereits heute genügend Zelte zur Verfügung stehen“.

Weykmans: „Dass Zelte in den Sommermonaten stark beansprucht werden, liegt in der Natur der Sache und ist auch gut so. 2018 werden insgesamt 1.615 Zelte benötigt. Auf den Gesamtzeitraum von acht Wochen verteilt, entspricht dies 28 Zelten pro Tag. Rein quantitativ ist der Bedarf mit 57 Zelten also mehr als gedeckt. Die Zahlen zeigen deutlich, dass eine verbesserte Absprache zwischen den Jugendorganisationen zu einer deutlichen Entspannung der Situation beitragen könnte. Auf Grundlage der aktuellen Zahlen besteht im Juli durchschnittlich ein Bedarf von knapp 40 Zelten pro Tag, was auch mit den vorhandenen Zelten abgedeckt werden kann.“

DG-Ministerin Isabelle Weykmans. Foto: OD

Die Antwort von Weykmans verärgerte wiederum die Verantwortlichen des RdJ. Im Gegensatz zu den Behauptungen der Ministerin gebe es in Bezug auf den Zeltverleih an Jugendgruppen sehr wohl ein Problem – und das nicht erst seit diesem Jahr.

„Die öffentliche Aussage und daraus folgende mangelnde Bereitschaft der verantwortlichen Ministerin, Abhilfe zu leisten, ist alles andere als motivierend für die vielen Ehrenamtlichen, die alljährlich mit der Organisation und Umsetzung der Lager betraut sind“, so der RdJ in einer Pressemiteilung.

„Wir können von Glück reden, dass in der DG zahllose ehrenamtliche Jugendliche Einsatz und Engagement an den Tag legen und das Heft in die Hand nehmen. Dieser Einsatz sollte unserer Meinung nach, vor allem bei solch konkreten und immer wiederkehrenden Forderungen, honoriert und gefördert werden. Momentan ist das leider nicht der Fall. Und das, obwohl man sich die Förderung des Ehrenamtes wiederholt groß auf die Fahne schreibt.“

Auch Ecolo-Fragesteller Niessen reagierte mit Unverständnis auf die Antwort von Weykmans. (cre)

 

27 Antworten auf “Zeltverleih an Jugendgruppen: Weykmans verärgert Ecolo und RdJ”

  1. abendland

    dass sich die politik mit so nem kram beschaeftigen muss, ist ja schon allerhand.
    zeltverleih? kann die freie marktwirtschaft dies nicht regeln?
    regelt die DG-politik auch, dass es im winter genug langlauf-ski gibt?

    dies wirft natuerlich fragen auf, in wie weit kultur und tourismus ueberhaupt bezuschusst werden muessen.
    kultur und tourismus muessen sich selbst tragen. bezuschussung ist in diesem bereich auf dauer ein fass ohne boden.

    • karlh1berens

      Zitat @abendland : „kann die freie marktwirtschaft dies nicht regeln?“

      Die „freie Marktwirtschaft“ allein kriegt NICHTS geregelt. Oder wie war das nochmal bei den ganzen Bankenrettungen von 2007 bis heute ? Da durfte der Steuerzahler diese ganz dolle Marktwirtschaft mit ihren noch dolleren Kapitalisten aus der Scheiße ziehen. In Schieflage sind diese Banken nicht durch die vielen „kleinen“ Sparer gekommen sondern durch einige Wenige.

  2. Reiner Mattar

    Es ist für mich unverständlich, was die Zelte, die die Jugendorganisationen benötigen, mit Tourismus unter dem Vorzeichen der freien Marktwirtschaft zu tun haben. Unsere Kinder und Enkel fahren damit auf Lager, betreut von engagierten Ehrenamtlichen, die dafür einen Teil ihres Urlaubs opfern. Da ist die Politik, die das Hohelied des Ehrenamtes singt, sehr wohl gefordert!

  3. Was Sie a!les für einen Kram schreiben, Herr Scholzen, das ist auch allerhand. Schicken Sie Ihre Söhne mal in ein Zeltlager mit der klj oder Langlaufen mit der Schule, dann merken Sie, was Sache ist!

    • abendland

      vollkommen richtig. die institutionen sollen organisieren. muss die politik ueberall mitkammellen? Die koennen von helfen, ja, aber die koennen auch alles untersagen.
      wer sich von politik zuviel unabhaengig macht, kann auch drunter leiden.

      • abendland

        tschuldigung, da haben sich ein paar fehler eingeschlichen. sollte heissen:

        „vollkommen richtig. die vereine sollen organisieren. muss die politik ueberall mitkammellen? Die kann helfen, ja, aber die kann auch alles untersagen und vermasseln.
        wer sich von politik zuviel ABHÄNGIG macht, kann drunter leiden.

        • @ Reiner Mattar

          „abendbrot“ meinte damit das die Vereine sich „gefälligst“ das Geld für die Jugendarbeit bei den Eltern holen sollen und nicht die Öffentlichkeit, und damit den Steuerzahler, zur Bespassung ihrer Blagen heranziehen sollten. Er formuliert es nur harmloser.
          Wie alles von „abendbrot“ ist das natürlich nur bis zur eigenen Haustür gedacht.

          • abendland

            richtig verstanden.
            ich sehe es wirklich nicht ein, warum die allgemeinheit ein hobby finanzieren soll. warum kriegen gesangs- und musikvereine zuschuesse von der DG? wenn in diesem fall kultur sich nicht selber tragen kann, dann forget it.
            und das mit haustuer: kehr‘ mal vor deiner eigenen.

  4. Wenn ein Abgeordneter eine solche Frage einem Minister stellt wird deutlich, dass wir zu viele Abgeordnete und Minister haben. Ist einfach lachhaft mit welchem Kram sich die Leute beschaeftigen. Ps muss die Ministerien jetzt auch noch die Pappbecher hochrechnen?

  5. Schon vor einigen Jahren bestellten alle Gruppen immer ein paar Zelte mehr, als man wirklich unbedingt braucht, weil man wusste, dass man weniger bekommt – und es hat immer gepasst. Ich habe nie von einem Lager gehört, wo Kinder wegen Zeltmangel unter freiem Himmel geschlafen hätten. Dann gibt es halt ein Materialzelt weniger,…. was für eine Schwachsinnswahlkampfdramatik !!

  6. Da wollen einige wohle leben wie im Sozialismus: „Der Staat sorgt für alles!“ Sorry, Karl-Marx-Jahr hin, Karl-Marx-Jahr her: Es ist NICHT die Aufgabe eines Staates, dafür zu sorgen, dass genügend Zelte für ein Zeltlager vorhanden sind. Alles Andere wäre lächerlich!

    Der Staat kann bezuschussen, auf Finanzierungsmöglichkeiten hinweisen. Für die Beschaffung und Finanzierung ist letztlich der Privatsektor zuständig, die Eltern, Organisationen, Vereine.

    Demnächst ruft noch jemand vom Klo: „Frau Weykmans, das Klopapier ist alle! Sie sind verantwortlich! Besorgen Sie welches!“

    • Bla Bla Bla;;;ich war selber Leiter und das ist schon einige Jahre her. Zelte waren damals schon ein Problem; Zu meiner Zeit konnte man in der Nacht die Sterne durch die Zeltplane sehn….
      Bei einem Mitgliedsbeitrag von 50 Euro im Jahr können die Jugend Organisationen nicht auch noch Zelte kaufen.
      Die Flamen und darüber ärgerten wir uns damals schon (auch zu Zeiten wo die Ministerin noch Pfadfinder war) bekommen heute wie damals ihr Material in Sattelschleppern auf Kosten ihrer Heimatgemeinde zu den Lagerplätzen FREI HAUS geliefert……
      Also darf es ja wohl nicht an ein Paar Zelten für unsere Jugend scheitern.

    • @ AchGott

      Ein Verein der eine Party plant kann sich eine Beschallungsanlage bei der DG ausleihen. Das ist gut so denn der Verein braucht die einmal im Jahr. Nur wenige Vereine können sich leisten dafür eine zu kaufen.
      Ein Verein, der für ein Jugendlager Zelte braucht sollte die sich auch leihen können. Ob ein kommerzieller Zeltverleih derartige Zelte anbietet weiß ich nicht, vermute aber das er das nicht kann.
      Damit bleibt als Alternative nur die, für die Jugendarbeit (Jugendförderung) zuständigen Stellen in der DG.
      Da viele so denken wie Sie und abendbrot brauchen wir uns nicht zu wundern das Jugendarbeit für die Vereine immer schwerer zu realisieren ist. Die Eltern sind, gerade bei größeren Familien, oftmals nicht in der Lage das Geld aufzubringen das benötigt würde müsste alles über Mitgliedsbeiträge finanziert werden.
      Ohne Subsidien und „Materialhilfe“ wäre Jugendarbeit für die Vereine heutzutage gar nicht mehr möglich.Der Spar- und Kürzungswahn trifft in erster Linie Kultur- und Sozialarbeit, und damit auch die Jugend,
      Wenn einer, aus lauter Langeweile und weil er mit sich selbst nichts mehr anzufangen weiß, kriminell wird ist das Geschrei groß. Dann merkt man nämlich das man an der falschen Stelle gespart hat.
      Vermutlich sind dann aber die Eltern und die Schule daran schuld.

  7. deuxtrois

    Das ist typisches Verhalten von Frau Weykmans.
    Sie schmücken sich gerne mit Dingen, zu denen sie selbst, Null beigetragen haben.
    Ich erinnere mich da an eine Veranstaltung im Triangel in Sankt Vith in Bezug auf musikalische Nachwuchstalente vor einigen Jahren, die zur finanziellen Katastrophe wurde.
    Die Ministerin hat die Veranstaltung 45 Minuten durch eine langweilige Rede „blockiert“ und aufgehalten, aber für die Veranstaltung wurden nicht die geringsten finanziellen Hilfestellungen seitens der Regierung bereitgestellt. Aber geredet hat sie sehr viel.

  8. Frikadele

    Erst mal Hallo
    KH 1—–
    In früheren Zeiten wahr Demo angesagt.
    Die Jugend hat so viele Möglichkeiten.
    Auf zum Ministerium..
    Oder mal in,s Netz:
    MICH ERSTAUNT! Wenige Kommentare hier .bzw keine von Jugendlichen ersichtlich:

  9. Frikadele

    An! karlh1berens
    Irgendwie schade Kalle.
    Ein FREUND aus Jugendtagen
    KUK–KUK
    Dein Zeltplatz ist ja mit etwas mühe im Internet zu finden, nur die Tel Nr, ist gesperrt.
    Die Anfahrt ist ja mittlerweile einfach zu finden.
    Den link solltest Du wohl besser entfernen.
    mfg.

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