Nachrichten

Yves Derwahl als Präsident des Medienrates zurückgetreten

Yves Derwahl. Foto: OD

Der Präsident des Medienrates der DG, Yves Derwahl, hat seinen Rücktritt erklärt. Der Rechtsanwalt gehörte dem Gremium seit 2006 zunächst als Vizepräsident und später als Präsident an.

Von 2007 bis 2013 übte Yves Derwahl gleichzeitig den Vorsitz der Gutachtenkammer und des Plenums des Medienrats aus. Er war seit Mai 2014 geschäftsführend tätig.

Derwahl begründete seinen Rücktritt mit der Personalpolitik des Ministeriums der DG in Bezug auf die Betreuung des Medienrates. Diese „gewährt leider nicht, dass das Mandat gewissenhaft und vernünftig ausgeübt werden kann“.

Bis zur Bezeichnung eines Nachfolgers wird der Vizepräsident der Beschlusskammer, Dr. Jürgen Brautmeier, die laufenden Geschäfte wahrnehmen.

Affäre „Radio Sunshine“ kritischster Moment

In seiner Amtszeit übte Derwahl für den Medienrat drei Mal den Vorsitz der Konferenz der belgischen Regulierungsbehörden für die Kommunikation (KRK) aus, gründete mit den „EUREGIOLATORS“ einen Zusammenschluss der Regulierungsbehörden für audiovisuelle Medien in der Euregio-Maas Rhein und trat der europäischen Plattform für Regulierungsbehörden EPRA als 50. Mitglied bei, teilte der Medienrat mit.

Der vielleicht kritischste Moment in der Amtszeit Derwahls als Präsident des Medienrates der DG war die Affäre um den Lontzener Lokalsender „Radio Sunshine“, die in der Öffentlichkeit viel Staub aufwirbelte.

20 Antworten auf “Yves Derwahl als Präsident des Medienrates zurückgetreten”

  1. Damien Francois

    Aus genau diesen Gründen bin ich 2007 als Präsident auch zurück getreten. Zwar erklärte die Ministerin der Presse und dem Parlament, ich sei von der Arbeit „überwältigt“, aber das ware nur eine Lüge – klingt irgendwie bekannt, oder? Wie Kollege Derwahl nun publik macht, kann der Medienrat in seiner aktuellen (und auch damalige) Form seiner Aufgabe nicht nachommen. Und das ist auch gewollt.
    Yves, ich verstehe deine Entscheidung 100%.

      • Damien Francois

        Ehrenamtlich – ab und an eine bezahlte Sitzung, mit Peanuts (bin ich doch ein Affe! ;-)
        Der MR damals: Ein mehr als Vollzeitjob in E-Technik und Jura – wovon ich keinen blassen Schimmer hatte – wohl hätte ich mich rein gekniet wenn die Umstände gestimmt hätten. Zu der Zeit es um die Digitalisierung der Frequenzen – Sie können sich vorstellen was DAS für einen Aufwand bedeutete (sich rein lesen um vernünftige Entscheidungen treffen zu können). Die Kollegin in Brüssel bekam damals EUR 5000 netto (wenn ich gut informiert wurde, Irrtum also vorbehalten)… Und ich hätte es umösös machen müssen.
        Meine Vermutungen zu den dahinter steckenden Absichten – die ja kristallklar sind, eigentlich – behalte ich für mich.
        Ehrenamt wird von den Politkern, besonders den beiden oben genannten, nicht bloß gefördert, sondern gefordert – mit fast diktatorischen Eifer. Klar, dann braucht der Staat auch weniger ausgeben, in manch einem Bereich. Aber selber ehrenamtlich tätig sein? Hahahaha. Alles wird vergütet und man profitiert immer überall. Und chauffiert auch noch.
        Und ich bin der Bekloppte – wie auch am letzten Wochenende deutlich wurde, als mir der Kragen platzte nach so vieler Dummheit – auch HIER – und ich hier kundtun wollte, was ich denke.
        Wenn die Welt aber immer verrückter wird, und ich als „verrückt“ bezeichnet werde, kann ich ja nur darüber freuen: denn verrückt in einer verrückt Welt bedeutet, daß ich vielleicht „normal“ bin?
        Danyabhat! Tuchey!
        Der „Himalayawanderer“ – wie jemand schrieb.

  2. Schönrederei

    Was für ein Stuss. Der arme, arme Herr Derwahl. Der kann garnicht zurücktreten, dessen Amtszeit ist bereits abgelaufen und kann per Gesetz nicht als Präsident verlängert werden – ähnlich wie in den USA. Zweimol Prinz ze sinn, im Medienrat an der Weser – und tschüss. Aber vielleicht versucht mans mit dererlei Ansichten mal in Russland oder Nordkorea.

  3. Medienfutzi

    Die Zustände im Ministerium sind ja bekannt. Die Probleme mit der Betreuung des Medienrats auch.
    Dass Herr Derwahl es so lange durchgehalten hat, verdient Respekt.
    Ich an seiner Stelle hätte schon viel früher das Handtuch geworfen!

  4. KGB polli

    Oh mein „Freund“ Yves….das Dekret sagt…Du hast fertig….da ist nix mit zurücktreten. Kaum jemand zuvor hat so eine Spur der Verwüstung in der Medienlandschaft der DG hinterlassen.
    Fragen und Fakten:
    Sendet Fantasy immer noch ohne alles?
    Sendet das Radio mit der Weissrrussischen Präsidentin immer noch ohne einen Belgier im Verein?
    Sendet Contact nun ohne gültige Frequenz nach der Nummer mit Sonnenschein?
    Wundert sich jemand das kein Berater mehr Lust hat…erst recht nicht Dr Jurist?

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern