Notizen

Scheiterte Belgien wieder am späteren Turniersieger?

Bild links: Spieler der kroatischen Mannschaft stehen vor dem Spiel gegen Kanada für ein Teamfoto zusammen. Bild rechts: Marokkos Mannschaft vor dem Achtelfinale gegen Spanien. Fotos: Thanassis Stavrakis/AP/dpa - Robert Michael/dpa

Nachdem am 1. April 2022 die Gruppen für die Winter-WM 2022 in Katar ausgelost worden waren, reagierte man bei der belgischen Fußball-Nationalelf einigermaßen zufrieden: Mit Kroatien, Marokko und Kanada glaubte man eine machbare Aufgabe zu haben. Denkste!

Wie man heute im Vorfeld der beiden Halbfinalspiele weiß, haben die Roten Teufel offensichtlich die schwerste aller Gruppen erwischt.

Jean-Michel Larqué, ehemaliger französischer Fußballprofi und seit vielen Jahren ein renommierter Sportjournalist, schrieb als WM-Analyst der Zeitungen der Rossel-Gruppe:

27.11.2022, Katar, Doha: Luka Modric (l) von Kroatien gegen Jonathan Osorio (r) von Kanada. Foto: Adam Davy/PA Wire/dpa

„Letztendlich spielten die Roten Teufel, ohne es zu wissen, in der Todesgruppe. Sie wurden von den Halbfinalisten und vielleicht sogar von den Finalisten oder einem zukünftigen Sieger aus dem Turnier geworfen, da diese Weltmeisterschaft Berater und andere Experten – zu denen ich mich auch zähle – zu einer gewissen Bescheidenheit zwingt. Mit fortschreitendem Turnierverlauf sollte man wieder ein wenig weiser werden. Selbst ein Finale Kroatien-Marokko ist heute nicht undenkbar.“

Mancher Fan der Roten Teufel denkt da wohl an die vielen Torchancen, die Romelu Lukaku in der Schlussphase des dritten und entscheidenden Gruppenspiels gegen Kroatien ausgelassen hat – nicht zuletzt wegen der fehlenden Spielpraxis des lange verletzten belgischen Rekordtorschützen. Doch selbst im Fall eines Sieges gegen die Kroaten ist nicht gesagt, dass Belgien auch im Achtelfinale gegen Japan (wie 2018) und im Viertelfinale gegen Brasilien (wie 2018) gewonnen hätte.

Sollte tatsächlich Kroatien oder Marokko am Sonntag erstmals Weltmeister werden, könnten sich Kevin De Bruyne & Co. jedenfalls damit trösten, wie schon bei der WM 2018 (im Halbfinale gegen Frankreich) und der EM 2021 (im Viertelfinale gegen Italien) gegen den späteren Turniersieger ausgeschieden zu sein.

10.12.2022, Katar, Doha: Portugals Pepe und Marokkos Selim Amallah von Standard Lüttich im Zweikampf. Foto: Tom Weller/dpa

An diesem Dienstag um 20 Uhr (MEZ) steigt das erste Halbfinale zwischen Argentinien und Kroatien. Die beiden Altstars Lionel Messi aus Argentinien und Kroatiens Luka Modric kämpfen mit ihren Nationalmannschaften um den Finaleinzug. Es ist das wohl letzte WM-Turnier der beiden Anführer.

Während Modric schon bei der letzten WM in Russland mit Kroatien im Finale stand, schaffte es Argentinien vor acht Jahren zum bislang letzten Mal ins Endspiel. Und wieder mal ruhen die Hoffnungen auf Messi. „Er ist unser Kapitän, unser Leader, er geht mit seiner Leidenschaft voran. Zu wissen, dass wir Messi im Team haben, gibt uns einen großen Push“, sagte Abwehrspieler Nicolas Tagliafico am Montag.

Vize-Weltmeister Kroatien setzte sich in den beiden K.o.-Runden jeweils im Elfmeterschießen gegen Japan und Brasilien durch. Die Argentinier, bei denen Marcos Acuna und Gonzalo Montiel Gelbsperren absitzen müssen, bezwangen im Achtelfinale Australien in der regulären Spielzeit und in der Runde der letzten Acht die Niederlande im Elfmeterschießen.

Das zweite Halbfinale zwischen Titelverteidiger Frankreich und Marokko findet am Mittwoch (20 Uhr MEZ) statt. (cre/dpa)

4 Antworten auf “Scheiterte Belgien wieder am späteren Turniersieger?”

  1. … ja, dann sind wir die besseren Fussballer oder was ?
    Unsere Goldenen Jungs haben es verkackt, ganz einfach !
    Nur mit den richtigen Einstellung kann man sich verändern, sagte schon confusius ….

  2. Pensionierter Bauer

    So sehr ich es den Marokaner auch gönnen würde, so sehr bin ich auch von der Stärke der Franzosen überzeugt. Vielleicht ist Kroatien in der Lage die Argentinier zu schlagen aber auch sie würden im einem evtl. Finale an Frankreich scheitern.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern