Nachrichten

Belgischer Fußball trauert um eine seiner Legenden: Wilfried Van Moer im Alter von 76 Jahren gestorben

Belgiens Fußball-Legende Wilfried Van Moer am 16. Januar 2019 in Puurs anlässlich der 65. Verleihung des „Goldenen Schuhs“. Foto: Belga

Der belgische Fußball trauert um eine seiner Legenden: Wilfried Van Moer, dreimaliger Gewinner des „Goldenen Schuhs“, ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Vor allem als Spieler von Standard Lüttich und der belgischen Nationalelf hat sich Van Moer große Verdienste erworben und zählt zu den größten belgischen Fußballern aller Zeiten.

Van Moer starb an den Folgen einer Hirnblutung. Er war am Montag in ein Krankenhaus in Löwen eingeliefert worden.

Der am 1. März 1945 in Beveren geborene Van Moer gewann einen „Goldenen Schuh“ 1966 als Spieler des RFC Antwerp und zweimal 1969 und 1970, als der Mittelfeldspieler in Sclessin für die „Rouches“ aktiv war. Er spielte 57 Mal für die belgische Nationalmannschaft zwischen 1966 und 1982.

Für die Roten Teufel nahm Van Moer an der WM 1970 in Mexiko (Vorrunde), der EM 1972 im eigenen Land (3. Platz), der EM 1980 in Italien (2. Platz) und der WM 1982 in Spanien (Zwischenrunde) teil. Er erzielte 9 Treffer. Für Belgiens Torhüter-Legende Jean-Marie Pfaff ist Van Moer „der beste belgische Mittelfeldspieler aller Zeiten“.

Die belgische Nationalmannschaft, die am 22. Juni 1980 im EM-Finale in Rom Deutschland mit 1:2 unterlag. Stehend (vlnr): Jan Ceulemans, Jean-Marie Pfaff, Walter Meeuws, Luc Millecamps, René Vandereycken. Knieend (vlnr): Wilfried Van Moer, Raymond Mommens, Michel Renquin, François Van der Elst, Julien Cools, Eric Gerets. Foto: Belga

Was seine Vereinskarriere betrifft, wurde er dreimal Landesmeister mit Standard Lüttich. 1976 verließ er die „Rouches“ und spielte einige Zeit für den FC Beringen in der Nähe von Hasselt, wo er eine Gaststätte namens „Wembley“ führte.

Wilfried Van Moer hatte in seiner Karriere einige schwere Verletzungen zu überwinden. Im Viertelfinale der EM 1972 gegen Vize-Weltmeister Italien erzielte er den Führungstreffer, bevor ihm der Italiener Mario Bertini ein Bein brach.

Nachdem seine Karriere Ende der 1970er Jahre wieder zum Leben erwacht war, wurde er von Nationaltrainer Guy Thys auf seine alten Tage in die Nationalelf zurückgeholt und hatte großen Anteil an der Qualifikation für die EM 1980 in Italien, die Belgien als Vize-Europameister beendete, und an der Qualifikation für die WM 1982 in Spanien.

1980 war Van Moer zu seinem ursprünglichen Verein SK Beveren zurückgekehrt, der 1979 belgischer Meister geworden war. Er blieb dort zwei Spielzeiten und beendete seine aktive Spielerkarriere 1984 in St. Truiden, wo er Spielertrainer wurde.

Nachdem Van Moer seine Spielerkarriere beendet hatte, wurde er Trainer u.a. in St. Truiden und beim SK Beveren. 1995 wurde er Assistent von Nationaltrainer Paul Van Himst, dem er 1996 für fünf Spiele als Chefcoach folgte. Allerdings waren der Fußballverband und die Presse nicht erfreut über die mangelhaften kommunikativen Fähigkeiten des oft etwas kauzig wirkenden Van Moer. Anfang 1997 wurde er durch Georges Leekens ersetzt. Enttäuscht zog er sich aus dem aktiven Fußball zurück, blieb aber Standard Lüttich als Fan und Dauergast bei Heimspielen erhalten. (cre/wikipedia)

4 Antworten auf “Belgischer Fußball trauert um eine seiner Legenden: Wilfried Van Moer im Alter von 76 Jahren gestorben”

  1. Ein toller Fußballer. Er hatte nur das Pech, dass Belgien in den 70ern in der Qualifikation für die WM 1974, die EM 1976 und die WM 1978 jedes mal an der großen holländischen Mannschaft scheiterte. RIP Wilfried Van Moer

  2. Pensionierter Bauer

    Mit Wilfried Van Moer und Charlie Watts sind heute zwei ganz große ihrer jeweiligen Metiers für immer von uns gegangen.
    Beide durfte ich live erleben. Wilfried Van Moers Künste habe ich oftmals auf Standart und bei den Roten Teufeln bewundern können und Charlie Watts sah ich bei der Voodoo Lounge Tour im Müngersdorfer Stadion.
    Mögen die beiden Unvergesslichen ihre ewige Ruhe gefunden haben.

  3. Wilfried war damals mein Idol der Roten Teufel. Die Mischung aus Können, Genialität und gleichzeitiger Bodenständigkeit , Einfachheit , Bescheidenheit. Heute kaum noch zu finden.
    Toller Typ. Das waren noch Zeiten…
    RIP Wilfried

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern