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Auch am Osterwochende wieder Proteste der „Gelbwesten“ in Frankreich

20.04.2019, Frankreich, Paris: Polizisten konfrontieren einen Demonstranten während der „Gelbwesten“-Demonstration. Foto: Francisco Seco/AP/dpa

Auch an Ostern haben in Paris und anderen französischen Städten wieder zahlreiche Anhänger der „Gelbwesten“ demonstriert.

In der französischen Hauptstadt kam es am Samstag erneut zu Spannungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten, mehrere Fahrzeuge und Mülleimer gingen in Flammen auf. Die „Gelbwesten“ sammelten sich auf dem Platz der Republik.

Behördenangaben zufolge gingen 27.900 Menschen in ganz Frankreich auf die Straße, davon 9.000 in Paris. Die „Gelbwesten“ machten deutlich höhere Angaben. Eine Woche zuvor hatten nach offiziellen Angaben 31.000 Anhänger der Protestbewegung demonstriert.

20.04.2019, Frankreich, Paris: Die Polizei verhaftet einen Demonstranten während einer „Gelbwesten“-Demonstration. Foto: Francisco Seco/AP/dpa

Die „Gelbwesten“ protestieren seit Mitte November gegen die Reformpolitik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Es war nun der 23. Samstag in Folge, an dem Anhänger der Bewegung auf die Straßen gingen. Die Polizei führte in der Hauptstadt mehr als 20.000 präventive Kontrollen durch, wie der Sender Franceinfo unter Berufung auf die Polizeipräfektur berichtete.

Frankreichs Innenminister Christophe Castaner teilte auf Twitter ein Video, auf dem zu hören ist, wie „Bringen Sie sich um“ skandiert wird. „Schande über diejenigen, die sich (daran) beteiligt haben“, schrieb Castaner.

In Frankreich hatte zuletzt eine hohe Zahl von Polizisten-Suiziden für Aufsehen gesorgt. Die Zeitung „Le Figaro“ schrieb, dass während der Proteste am Platz der Republik auch Journalisten festgenommen worden seien.

In Paris waren rund um die Kathedrale Notre-Dame und die Champs-Élysées keine Proteste erlaubt. Auf der Prachtmeile war es immer wieder zu heftigen Ausschreitungen gekommen.

Für das Osterwochenende hatten einige Führungsfiguren der zersplitterten Bewegung zu Protesten aufgerufen und mobilisiert. Frankreich hatte sich daher erneut auf Ausschreitungen vorbereitet. Ärger gab es bei einigen Anhängern der Bewegung über die hohen Spenden, die für den Wiederaufbau der bei einem Brand schwer beschädigten Kathedrale Notre-Dame zusammenkamen. (dpa)

16 Antworten auf “Auch am Osterwochende wieder Proteste der „Gelbwesten“ in Frankreich”

  1. Ordnungsliebe

    Da gehört endlich Mal ordentlich aufgeräumt! Diese Krawallbrüder verstehen offensichtlich nur die Sprache der Gewalt. Wozu hat die Polizei Schusswaffen, wenn sie sie nicht einsetzen?

    • Rebellion

      Bei dieser dreckigen, pro Kapitalismus und gegen den Bürger gerichteten Politik hilft nur Gewalt. Leider, denn ansonsten machen die einfach weiter und füllen fleißig Ihre eigenen Taschen. Vor Ort, in Belgien, in der EU nebst NATO usw. usw.

    • DenAhlen

      Da gebe ich Ihnen Recht! Schauen Sie sich folgendes Video ab Minute 5 an: https://www.youtube.com/watch?v=wHEeM5HrlrM

      Gerichte bestätigen, das Macron Gesetze missachtet und schlimmer: er beeinflusst die Richter! Er lässt tausende Demonstranten OHNE triftigen Grund einsperren! Er ordnet an, dass die Polizei Gewalt gegen friedliche Demonstranten einsetzt! Journalisten werden niedergeknüppelt, wenn sie ihre Arbeit machen! Was würde mit jedem anderen Staatsoberhaupt, das so vorgeht, geschehen?

      Wenn das, was Macron in Frankreich mit seinem Volk macht, von einem Orban, Erdogan oder Salvini gemacht würde, dann hätten diese Staatsoberhäupter am Tag danach Handschellen an!
      Also, ja: In Frankreich gehört endlich Mal ordentlich aufgeräumt – auf politischer Ebene!

  2. Im Sinne der @Ordnungsliebe (doch ohne Schusswaffengebrauch) möchte ich mal an einen Spruch, den auch ein Eupener MC verwendete, erinnern: „Wer Gewalt sät, kann die Ernte gleich mitnehmen“.

    Bei @Rebellion verwundert mich die Assoziation zwischen randalierenden Gelbwesten und Bürgern. Die offensichtliche Leseschwäche @Ordnung_muss_sein‘s bei @Ordnungsliebe‘s Beitrag spricht Bände.

  3. Gelbweste

    Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht. (Berthold Brecht)
    Viele Politiker sollten endlich mal zur Verantwortung gezogen werden für all ihre Entscheidungen gegen das Volk

    • @ Gelbweste

      Es gibt zum Glück noch einen Unterschied zwischen Widerstand und Terror. Terror und Gewalt haben in der politischen Auseinandersetzung nichts zu suchen! Wenn Ihnen die Regierung nicht passt wählen Sie doch eine Andere. Wenn Sie genug Leute finden die sich Ihrer Meinung anschliessen könnte das ja gelingen.
      Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. – (Georg Christoph Lichtenberg)

      • Boah nee...

        Im Grunde seit ihr ja einer Meinung, oder?
        @Gelbweste: Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht. (Berthold Brecht)
        oder:
        @EdiG: Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. – (Georg Christoph Lichtenberg)

      • Zaungast

        „Wenn Ihnen die Regierung nicht passt wählen Sie doch eine Andere. Wenn Sie genug Leute finden die sich Ihrer Meinung anschliessen könnte das ja gelingen.“

        Sehr richtig. In der Ukraine gerade eindrucksvoll bestätigt, wo ein Komiker ohne jede politische Erfahrung mit 75% der Stimmen zum Präsidenten gewählt wurde.
        Ein Vorbild gibt es ja: Ronald Reagan, ein ehemaliger Cowboydarsteller, allerdings mit politischer Erfahrung (8 Jahre Gouverneur von Kalifornien).

    • „Recht ist, was dem Volk beliebt“? Ja, das haben die Nazis schon propagiert. Passt.

      Frankreich ist ein demokratischer Rechtsstaat, in dem die Möglichkeiten zur Machtausübung des Souveräns klar definiert sind. Den Frust, dass man keine Mehrheit errungen hat, an der Exekutiven auszulassen, ist primitiv. Das sollte angemessen bestraft werden.

      • Arnold Heck

        „Recht ist, was dem Volk beliebt“; das hätten die Nazis schon propagiert?
        Wie kommen Sie denn darauf?
        Sie erzählen irgendwas, ohne Sinn und Verstand.
        Und dann: “ Frankreich ist ein demokratischer Rechtsstaat, in dem die Möglichkeiten zur Machtausübung des Souveräns klar definiert sind“.
        Was wollen Sie damit sagen? Wer ist denn der „Souverän“ in Ihrem Fall?
        Wissen Sie überhaupt was ein Souverän ist ?

        • Heck[enschütze]

          @ Arnold Heck „The Schreck“

          Offensichtlich weißt du nicht was der Souverän ist. Er benutzt das Wort vollkommen richtig. In einer Demokratie ist das Volk der Souverän. Und bei Wahlen übt der Souverän seine größte Macht aus.

          Heck hast du in der Schule denn gar nicht aufgepasst? Dann pöbel doch auch hier wenigstens nicht rum. Du bist schließlich auch der Souverän.

  4. DenAhlen

    Wissen Sie wer bei den letzten Wahlen (2017) in Frankreich zur Wahl stand?
    -Macron (66%) und LePen (34%)! Die Leute haben Macron gewählt, weil sonst die Rechtsradikalen an die Macht gekommen wären!

    Und das hat das Volk jetzt davon:
    -die Affaire Benalla (im Mai 2018): https://www.youtube.com/watch?v=akkHyS3WyPs
    -die Attacken des Präsidenten Makron gegen die Pressefreiheit (Mediapart-Affäre im April 2018): https://www.youtube.com/watch?v=h-a2HYMnmfE
    -die ganzen Korruptionsskandale und Steuerbetrügereien der Kravattenträger, die NIE geahndet werden: https://www.youtube.com/watch?v=zdLQq0vS6Hw

    Und erst dann beginnen die Proteste der Gelbwesten, Ende 2018. Das Volk steht dann der Polizei gegenüber, letztere sind bewaffet bis an die Zähne: https://www.youtube.com/watch?v=VEptMjPoM6c

    Für solches Vorgehen kommen andere, ausländische Staatschefs, vor Gericht!

    Oder hier, ein Video der „Ausschreitungen“ am Tag vor Ostern, angestachelt durch die Polizei: https://www.youtube.com/watch?v=en484-3Ps_0
    Und der erste Mai – der „Tag der Arbeiter“ – steht bevor! 4 Wochen danach sind Wahlen!

    Und jetzt darf man gespannt sein wie die Europawahlen in Frankreich ausgehen! Glauben Sie, dass die Franzosen noch einmal den gleichen Fehler machen und für die Sozialisten („Wackelpudding“-Hollande), die Mitte-Rechts (Sarkozy) oder die Liberalen (Macron) wählen? Nach all dem was die letzten Jahre passiert ist?

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