Am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag ist erneut ein Drama im Hohen Venn verhindert worden. Nur drei Tage nachdem sich ein Paar aus Brüssel dort verirrt hatte (siehe Bericht an anderer Stelle), wurden zwei weitere Wanderer vermisst.
Dank des großen Einsatzes der Rettungskräfte wurden die beiden mitten in der Nacht gefunden.
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Wandern im Venn kann gefährlich sein, vor allem in dieser Winterzeit, da der Schnee die Orientierung zusätzlich erschwert und die Temperaturen sehr niedrig sind.
Bei den zwei Wanderern handelte es sich nach Angaben der Tageszeitung „La Dernière Heure“ um zwei österreichische Touristen.
Die Suche wurde am späten Nachmittag von der Polizei gestartet. Ein Feuerwehrauto, ein 4×4-LKW, ein Einsatzleitfahrzeug, eine Drohne mit Wärmebildkamera, ein Mehrzweckfahrzeug für heiße Getränke und insgesamt etwa 15 Feuerwehrleute kamen zum Einsatz.
Die Polizei war mit mehr als 20 Personen, einschließlich Hundeführer, vor Ort. Die Feuerwehr der DG-Zone (Eupen) wurde mit ihrer Raupe hinzugezogen. Auch der Zivilschutz stand mit einem „Command Post“-Bus und Drohnen bereit. Letztere wurden schließlich nicht eingesetzt, weil die genaue Ortung der Opfer schon etwas früher hatte erfolgen können, so die DH.
Die Polizei war gegen Mitternacht in Kontakt mit den beiden Personen, ohne jedoch deren genaue Position zu kennen. In der Nacht konnten die verirrten Touristen gefunden werden. Kurz vor 3 Uhr morgens wurden sie zum Kreisverkehr von Drossart zurückgebracht.
Beide wurden vom medizinischen Personal untersucht, sie mussten nicht ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Polizist zog sich eine leichte Knieverletzung zu, konnte aber noch in der Nacht nach Hause entlassen werden. (cre)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
Paar aus Brüssel verirrte sich im Venn – Erinnerungen an die Tragödie von 1871 (Das Kreuz der Verlobten). #Ostbelgien #Venn @OliverPaasch @iweykmans @pascal_arimont @KattrinJadin https://t.co/o414oYlJxd pic.twitter.com/zLOineesAP
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) January 14, 2021
Mensch.2, zu nichts zu gebrauchen. Welch ein Drama! Bald werden sie nicht einmal mehr in der Lage sein, von der Couch zum Klo ohne GPS zu finden.
Das stelle ich auch immer häufiger fest.
Was hab ich da nicht schon alles mit Reittouristen erlebt. Mit Karte und GPS sind die nicht in der Lage einer eingezeichneten Strecke mit Streckenbeschreibung zu folgen
Wenn Sie wüßten wie oft ich solche, besonders im Venn, sehe-antreffe, die nur auf ihren Smartphone schauen und nicht einmal eine Stirnlampe dabei haben, mit Turnschuhen und leichter Kleidung, bei Nachtanbruch… Sie fragen dann zBsp „Geht es nach Botrange in diese Richtung?“ und zeigen dabei auf Norden oder Osten…
Es ist unfassbar, aber die Gesellschaft will es so: Die Abschaffung der Intelligenz und des gesunden menschenverstands.
@ GPS
Die scheinen alle nicht „gedient“ zu haben …
In Österreich werden Versicherungen angeboten, die die Unkosten eines solchen Rettungseinsatzes bezahlen sollen.
Wer bezahlt eigentlich das ganze hier in diesem Fall?
Wir, die Tirolerfest Veranstalter werben doch für unsere Gegend. Da muss man auch schon mal aushelfen.
Oh was für tolle Kommentare.
Dass sich Menschen im Venn verirren ist doch schon so alt wie das Venn oder nicht.
Das passiert doch auch Leute aus unserer Gegend.
Wer sich mal mit der Geschichte befasst kann da so einiges lernen.
Zb die kleine Kapelle neben Mont Rigi, in der ein Licht brannte um sich bei Dunkelheit an ihm oreientieren zu können.
Was die Kosten angeht, so ist mit sicherheit diese Aktion nicht gerade billig.
Jedoch ein Leben ist doch nicht mit Geld zu vergleichen.
Das einzigste was mich doch sehr verwundert ist dass bereits seit dem Späten Nachmitag nach ihnen gesucht wurde jedoch der Hubschrauber und das Kettenfahrzeug erst in der Nacht eingesetzt wurden
Das Einzige?
Ich finde auch nichts besonders klug an Ihrem Kommentar, ehrlich gesagt.
@GPS
zu ihrer Info.
Die Personen haben bereits im Nachmittag kontakt zur Notrufzentrale gesucht und dort mitgeteilt sich Verlaufen zu haben:
Da sie jedoch nicht über Ortskentnisse verfügten , wussten diese auch nicht wo sie waren.
Es hat Konakt bestanden doch die Ortung war nicht möglich.
Es wurde zusätzliche Hilfe angefordert um wegen den winterlichen Verhältnissen die Suche erfolgreich zu Ende zu bringen.
Erst durch das Kettenfahrzeug der Eupener Wehr konnten sie ausfindig gemacht werden.
Wir sollten doch froh sein dass die Personen gefunden wurden und dass hier die Zone Vesdre Haut Fanges mit der Zone 6 in solchen Sachen Zonenübergeifend zusammen arbeiten.
Aber ihren Aussagen zu folgen waren es ja nur ausländische Touristen und daher alles halb so wild waren sie ja selber Schuld ……..
PS die Wehr sucht Verstärkung , wenn sie unter Schlafstörungen leiden. Können sie sich melden und Nachts bei Kälte und Dunkelheit von kurz vor 1 bis um 5 durch das Venn laufen
Gern. Gutes Training.
ist schon eine misslige lage.
. stockdunkel
. kalt wie sau
. jeder schritt kann der falsche sein – stehen bleiben?
. ja und dann soll es hier auch noch wölfe geben……….?
Schön wenn man während einer Pandemie mit oder ohne Viren hin und her reist. Ein Gruß nach Österreich, Servus Grüzi und Hallo.
Das Navi ist eine der wertvollsten Erfindungen der letzten 20 Jahren. Wer sich heute noch verfährt oder verläuft, ist selber schuld.
Im Venn gibt’s nicht uberalll GPS und die Beschilderung ist unter aller Sau.
So sieht’s aus.
@ EifelEr
GPS Empfang hat man überall auf der Welt unter freiem Himmel, weil man die Signale von Satelliten benutzt. Allerdings hat nicht jedes Handy GPS an Bord und wenn doch, muss es eingeschaltet sein. Wenn man via Internet navigiert, ist man auf die Erreichbarkeit der Funkmasten angewiesen und das ist in der Tat nicht überall gegeben (Funklöcher).
@Logisch, das Navi, wenn auch nur aufm Handy funktioniert nur wenn man auch „Netz“ hat und das ist nicht überall gegeben und je nach dem wo man sich befindet hat man zusätzlich auch noch ein Funkloch und das wars dann…..
Ohweh ohweh,
bei einem Funkloch, muss der Reiter sich auf das Pferd verlassen können.
Das einheimische Pferd findet normalerweise immer in den Stall zurück – Stallgeruch.
@Ohweh ohweh: Ein Navi braucht kein Netz. Auch nicht das im Smartphone. Funktioniert über Satellit. Sogar in der Wüste oder im Urwald. Habe ich hier schon drei Mal erklärt. Aber Einige sind extrem lernresistent.
– Ausländische Touristen kann man im Venn nicht verkommen lassen, denn für den Satz „Jede PR ist gute PR“ gelten seltene Ausnahmen, und das hier ist so eine; der oben beschriebene Rettungsaufwand dagegen wird dann auch in Österreich in den Gazetten breitgetreten und ist enorm gute PR, auch für den Sommertourismus, ähnlich dem Aufwand, den jedenfalls früher die U.S.-Armee notfalls für jeden einzelnen auch einfachen Soldaten betrieb: Wir holen dich raus, egal wie und mit welchem Aufwand, und so erreicht man dann auch entsprechend Einsatz, hier bei den Touristen also deren Urlaubsbudget
– Mein eigener Urgroßvater ist im Venn im Schnee erfroren (ich mache mich also nicht lustig): nicht besoffen, sondern nach Schlaganfall – ist allerdings jahrelangem Heimaufenthalt vorzuziehen, glaubt’s mir
– beim Smartphone kommt vor allem im Winter das Batterieproblem hinzu, ggf. auch beim Akkupack; als Kind hatte ich noch eine damals supermoderne Taschenlampe mit einem breiten Handhebel: wenn man den immer wieder reindrückte, leuchtete die Lampe – Ähnliches habe ich dann seit -zig Jahren nicht mehr gesehen, aber vielleicht gibt es da was mit USB-/Handy-Anschluss, ggf. überlebenswichtig – mehrere (!) Akkupacks, am Körper (!) getragen, sollten ein Minimum darstellen, aber wenn man solche Vorsichtsmaßregeln an die Touris kommuniziert, kommt wieder keiner, ne
– ich war im Venn spätabends schon bei Eiseskälte aber nicht im Schnee per Fahrrad unterwegs (Waldwege; gab noch keine Handies damals), hatte dabei aber mehr Angst, vom Jäger erschossen zu werden; würde ich heute nur noch mit Fahrradrotblinklicht vorn und hinten machen, und nur noch, wenn auch nachts die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt fallen
– gibt es irgendwo eine Karte mit der Netzabdeckung, der einzelnen Netze? Das teure Proximus da ggf. auch (viel) besser? Orange viel billiger, aber bei mir zuhause kommt Proximus auf 5 Balken, Orange auf einen – und im Venn, wenn’s mir um mein Überleben ginge, wären mir die Kosten egal
– zusätzlich zur „adäquaten“ Bekleidung könnten Rettungsdecken hilfreich sein: wiegen praktisch nichts, habe selbst aber keine Erfahrung damit
– das Aller-, Aller-, Allerwichtigste selbst in der Großstadt: ein Kompass, selbst ein ganz billiger, für 1 euro im 1€-Laden, bei zwei Leuten vielleicht sogar zwei davon; darf natürlich gern auch ein Luxusfabrikat für 80 euro sein, aber Hauptsache, die Richtung stimmt – Sternenkunde ist gut und schön, aber wenn der Himmel bedeckt ist? Außerdem ist man mit Kompass dann vielleicht kurz nach Einbruch der Dunkelheit (vor halb 5) zwar nicht wieder zuhause, aber wenigstens an einem Hauptweg, mit oder ohne Wegweiser, statt die ganze Nacht im Kreis zu laufen
– die Ösis und Swizzis lassen sich solche Einsätze gern von den geretteten Touris bezahlen, können sich solche Negativwerbung aber auch leisten, weil eh genug von denen kommen, während man im Venn über jeden, der wirklich ein wenig Geld daließe, froh sein muss – die Holländer z.B. bringen sich ja gern ihr eigenes Happihappi und all das mit, was man so braucht in der Fremde… die können dann dadurch aber auch ein wenig länger durchhalten, wenn sie den Schnee nur essen, statt sich drein schlafenzulegen: also beim Verlorengehen immer fleißig Kniebeugen zum Warm- und Wachwerden machen, sagt ja auch die große Vorsitzende beim großen Nachbarn im Osten!
– Hab ich noch was vergessen? Festes Schuhwerk, aus dem Venn sollen ja schon Stadtmädels mit Stöckelschuhen abseits der Wege vorm Versinken gerettet worden sein, und richtig: Auf den Wegen bleiben – wird im Tiefschnee natürlich schwierig.
– und Vitamine! Jonagold! („Dicke teef!“) – das ist dann allerdings mal ganz und gar unbezahlbare Werbung!
echte herausforderung für echte männer
nächtliche winterwanderung im hohen venn ohne wasser und brot nach (alter) karte und kompass bei 20 cm schneehöhe und weiteren schneefall angesagt. Ok, taschenlampe zugestanden.
Und mit bowie messer natürlich, wolfsgefahr………
Wenn aber schon alle parkplätze zu sind, dann ausweichen auf die dreiborner hochfläche.
ok, ihr habt gemerkt: Der hat sie doch nicht mehr alle………..
Na, ganz so schlimm ist es nicht. Aber ernsthaft:
ICH RATE DRINGEND DAVON AB, ES MAL VERSUCHEN ZU WOLLEN.
Traurig und das schon das 2 Mal diese Woche es sind aber genug Forstwege frei und Pfade gespurt also sollte man sie auch nutzen ohne das Abenteue zu erleben
M.F.G Euer Schelm
Die Kommentare sind mindestens so „lustig“, wie die Story ansich.
Fassen wir zusammen:
Es gibt Menschen, die es durch Wissen und Erfahrung (und ohne Technik!) schaffen, sich nicht zu verlaufen und im Notfall problemlos eine Nacht im Venn (oder sonst wo) zu überleben.
Und dann gibt es die anderen. Da gibt es nichts zu analysieren oder zu kommentieren…
genau, Nur muss man das den „anderen“ ausreden. Belgisch sibieren ist kein spielplatz für couchpatatos, gar nicht im winter, erst recht nicht im winter und nachts bei minustemperaturen.
Und selbst die, die sich „auserkoren“ fühlen, sollte sich das ernsthaft überlegen, ob hier nicht selbstüberschätzung vorliegt.
Auserkoren? Nein, erfahren und mit dem nötigen Wissen und der nötigen Fitness unterwegs.
mit dem nötigen Wissen und der nötigen Fitness soll es wohl „gehen“.
Und da geht es ggf. mit der selbstüberschätzung schon los……
Wissen entsteht durch Erfahrung, alles andere ist nur Information! (Albert Einstein)
und ein anderer denker (sokrates) hat mal gesagt (sinngemäß):“Ich weiß das ich nichts weiß“
:-)
Klug wie Rimbaud! ;-) Ja, das kann manN idT so sehen. Ich füge nur eine Leseempfehlung hinzu, das Buch „Manthropology. The Science of Why the Modern Male Is Not the Man He Used to Be“ von Peter McAllister (2010). Und dann noch eine Frage: Mich würde interessieren wie viele hier wissen, daß Birkenrinde auch brennt wenn sie nass ist… (ehrlich sein, bitte) „Basischer“ geht’s nicht. Also?