Nachrichten

Wieder Fan-Proteste in vielen Stadien der Bundesliga

07.03.2020, Baden-Württemberg, Freiburg: Fans von Freiburg halten ein Banner mit der Aufschrift „Fick dich DFB“ in die Höhe. Foto: Patrick Seeger/dpa

Die Fan-Proteste in den deutschen Fußball-Stadien gehen weiter. Die Wut richtet sich gegen den DFB, auch Hoffenheim-Mäzen Hopp wird erneut verbal angegriffen. Die meisten Schiedsrichter reagieren diesmal aber gelassener.

Mit Schmäh-Plakaten und verbalen Attacken haben viele Fans in der Bundesliga ihre Proteste gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) fortgesetzt.

Im Spiel des FC Schalke 04 gegen 1899 Hoffenheim nahmen die Anhänger der Königsblauen am Samstag erneut auch den TSG-Mäzen Dietmar Hopp mit Bannern ins Visier. „Wir entschuldigen uns bei allen Huren, sie mit Herrn Hopp in Verbindung gebracht zu haben“, hieß es auf Spruchbändern der Schalker Fans. Auch in den anderen Stadien gab es Aktionen auf den Rängen, die sich vor allem gegen Kollektivstrafen bei Fan-Vergehen richteten.

07.03.2020, Nordrhein-Westfalen, Gelsenkirchen: Schalker Fans zeigen ein Banner mit der Aufschrift „Euer Problem ist das Fadenkreuz, unser Problem ist der Hurensohn!“ Foto: David Inderlied/dpa

DFB-Präsident Fritz Keller musste als Zuschauer bei der Partie des SC Freiburg gegen Union Berlin ein gegen den Verband gerichtetes Banner mit dem Wortlaut „Eure Dialoge mehr Schein als Sein“ lesen. Zudem hieß es auf einem Plakat in Anspielung auf die heftigen Reaktionen auf die Attacken gegen Hopp „DFB Dietmars Fußball-Bund“. Auch die beleidigenden Rufe aus beiden Fanlagern gegen den DFB dürften Keller kaum entgangen sein.

Der Konflikt mit den Fans war bereits am vergangenen Spieltag eskaliert. So kam es bei der Partie in Sinsheim fast zum Abbruch, als Fans des FC Bayern Hopp mit Schmähplakaten angriffen. Die DFB-Spitze und viele Club-Funktionäre hatten das Verhalten der Anhänger scharf verurteilt.

Auch eine Sondersitzung der AG Fankulturen mit Vertretern von DFB und Deutscher Fußball Liga (DFL) am Donnerstag brachte kaum Beruhigung. Der Zusammenschluss „Fanszenen in Deutschland“ hatte weitere Proteste angekündigte, im schlimmsten Fall sogar Provokationen bis hin zum ersten Spielabbruch.

Kollektivstrafen stoßen auf heftige Ablehnung

Auslöser der Eskalation war eine Entscheidung des DFB-Sportgerichts. Dieses hatte eine Bewährung für Fans von Borussia Dortmund wegen fortgesetzter Hassplakate gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp unlängst aufgehoben und alle BVB-Anhänger für die nächsten zwei Jahre von Pflichtspielen ihres Clubs in Sinsheim ausgeschlossen.

Solche Kollektivstrafen, die vom DFB und dem damaligen Präsident Reinhard Grindel 2017 eigentlich als abgeschafft galten, stoßen in der Fanszene auf heftige Ablehnung.

07.03.2020, Baden-Württemberg, Freiburg: Freiburger Fans halten ein Banner mit einem durchgestrichenen DFB-Logo in die Höhe. Foto: Patrick Seeger/dpa

Entsprechend deftig war auch am Samstag die Wortwahl auf den Plakaten. „Schmiergelder, Kollektivstrafen, Tote in Katar – Wer die hässliche Fratze im Fußball ist, ist klar“, hieß es zum Beispiel auf einem Banner der Ultras von Hertha BSC in Berlin. Im Block von Bayer Leverkusen war das Spruchband „Spieltagszerstückelung, Kollektivstrafen, Lügen – Ihr seid die Feinde des Fußballs“ zu lesen.

Auch bei den Spielen der 2. und 3. Liga machten die Fans ihrem Unmut Luft. Die Partie zwischen Carl Zeiss Jena und 1860 München stand sogar kurz vor dem Abbruch.

Schiedsrichter Florian Exner unterbrach das Spiel zweimal, weil im Block der Heimfans kurz nach dem Anpfiff Schmähplakate gegen den DFB und Hopp gezeigt wurden.

Nachdem er beide Teams kurzzeitig in die Kabinen beordert hatte und die Banner schließlich eingerollt wurden, setzte der Referee aus Bielefeld die Begegnung nach knapp 15 Minuten Unterbrechung fort. (dpa)

6 Antworten auf “Wieder Fan-Proteste in vielen Stadien der Bundesliga”

    • Anti-DFB

      Jemand der keine Ahnung hat was momentan abgeht, sollte besser einfach den Mund halten. Wer die Leute als Abschaum beschreibt, kann nicht viel besser sein. Die Jungs setzen sich wenigens dagegen ein und lassen sich nicht wie Du vom DFB veräppeln. Wenn alle so denken wie du dann Gute Nacht Fankultur, dann gibs bald bei uns Zustände und Preise wie in England wo du 80-100 Euro für die billigste Karte bezahlen musst nur noch Sitzplätze bestehen und keine Stimmung mehr in den Stadien ist.

  1. Egal wie hoch die Eintrittskartenpreise sind,in allen Topliegen kommt Live-Fussball in Echtzeit und zwar egal was für ein Spiel.Es ist die Höchststrafe für jeden Fussballfan wenn sein Verein nur auf DAZN läuft. Bei Championsleaguespielen gegenüber Sky über eine Minute ZEITVERSETZT.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern