Das Emirat Katar ist seit dem Wochenende in aller Munde. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen mehrerer arabischer Staaten mit Katar droht den Wüstenstaat am Golf zu isolieren und gefährdet nach Meinung von politischen Beobachtern möglicherweise auch die Austragung der Fußball-WM 2022 und andere enorm Investitionen der Scheichs in Sportprojekte in aller Welt, darunter eines in Eupen.
Saudiarabien und seine Verbündeten (Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain) werfen Katar vor, terroristische Gruppierungen zu unterstützen. Dazu zählt Riad so unterschiedliche Organisationen wie etwa die Muslimbrüder, die Kaida, die palästinensische Hamas, aber auch schiitische Oppositionelle in Saudiarabien.
Inwieweit die Krise am Golf auch für Fußball-Erstligist AS Eupen mit Gefahren verbunden ist, kann derzeit schwer eingeschätzt werden. Seit 2012 befindet sich der ranghöchste ostbelgische Fußballverein im Besitz der katarischen Organisation Aspire und deren Ableger Aspire Football Dreams (AFD).
Seitdem sind schon unzählige Journalisten aus aller Welt nach Eupen gekommen, um sich ein Bild davon zu machen, wie am Kehrweg junge Talente ausgebildet und gefördert werden, damit sie später den Wechsel zu einem ranghöheren Klub in Belgien oder im Ausland schaffen und es in ihrem jeweiligen Herkunftsland zum Nationalspieler bringen, so jedenfalls die offizielle Darstellung.
Einigen Spielern der AS ist dies auch schon gelungen. Viele sehen einen direkten Zusammenhang zwischen dem Aspire-Projekt in Eupen und der Fußball-WM 2022 in Katar, auch wenn AS-Generaldirektor Christoph Henkel noch vor wenigen Tagen gegenüber dem BRF versicherte, das Aspire-Projekt in Eupen und die WM 2022 in Katar hätten nichts miteinander zu tun.
Mission 2022 beginnt in Eupen
Die Reporter, die bisher nach Eupen kamen, um über das Aspire-Projekt zu berichten, sehen dies offenbar anders.
„Die Mission 2022 in Katar beginnt in Eupen“, schrieb der Kölner „Express“ in einer langen Reportage am 21. Februar 2016 und warf schon damals die Frage auf, „was passieren würde, wenn die FIFA den Zuschlag für 2022 zurückzieht. Ob der Emir dann auch die Lust an der KAS Eupen verlieren würde?“
Diese Frage stellt sich in diesen Tagen erst recht, denn niemand vermag zu sagen, welche Folgen die Katar-Krise mittel- und langfristig für Katar, die WM 2022 und vielleicht auch für die AS Eupen haben kann.
AS-Generaldirektor Henkel sieht das Eupener Projekt nicht in Gefahr, jedenfalls offiziell nicht. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Projekte, die Katar unterhält, alle sehr langfristig, kontinuierlich und sehr professionell unterstützt werden“, so Henkel im BRF.
Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass die internationalen Spannungen am Golf die WM 2022 in Gefahr bringen, zumal die Vergabe der Endrunde an Katar vielen immer schon ein Dorn im Auge war.
„Wenn die FIFA aus dem WM-Projekt 2022 in Katar aussteigen will, dann ist das vielleicht jetzt der Moment“, sagte ein Katar-Experte gegenüber „Spiegel Online“. Und wenn die WM 2022 gibt, könnte auch das Aspire-Projekt in Eupen davon beeinträchtigt werden.
Was passiert mit Katars Sport-Milliarden?
Dass AS-Generaldirektor Henkel die mögliche Gefahr erst einmal herunterspielt, ist aus seiner Sicht völlig normal und verständlich.
Als im November 2011 der AS-Investor Ingo Klein verhaftet wurde, hieß es zunächst von Seiten der AS, Kleins Engagement in Eupen habe mit den Geschäftespraktiken, die ihm von der Justiz vorgeworfen wurden, nichts zu tun. In Wirklichkeit floß nach Kleins Verhaftung kein Geld mehr nach Eupen.
Die AS stand von heute auf morgen am Abgrund und erhielt nur dank einer Finanzspritze von Luciano D’Onofrio die Profilizenz für die nächste Saison. Dann kamen die Leute von Aspire aus Katar, und die AS schien wie ein Lottogewinner plötzlich alle finanziellen Sorgen los zu sein.
Dass die kritische Eskalation am Golf die Geldflüsse von Katar im Weltsport in Gefahr bringen könnten, weiß auch Henkel. Das Magazin „Der Spiegel“ schrieb dazu: „Fußball, Leichtathletik, Handball – fast jeder Sportverband plant in Katar ein Turnier. Angesichts der politischen Krise sind milliardenschwere Investitionen in Gefahr.“
Unter dem Titel „Was passiert jetzt mit Katars Sport-Milliarden?“ heißt es in dem Artikel abschließend: „Mit der Eskalation am Golf ist die Lage unsicher geworden. Wie sich das Engagement Katars angesichts der aktuellen politischen Lage weiterentwickeln wird, ist schwer vorherzusagen. Im äußersten Fall muss sich der Weltsport eine neue Heimat für seine Events suchen.“ (cre)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:
AKTUALISIERUNG – Abbruch der Beziehungen von vier Ländern mit Katar könnte sich auf Fußball-WM 2022 auswirken. https://t.co/x57f9MWX7t pic.twitter.com/WBmnfRgSCh
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) June 5, 2017
Alles kein Problem, die Kataris haben nur unmengen von Erdgas, wir haben die DG und deren Finanztöpfe werden niemals leer! Wir schaffen das….
In Eupen, bzw, in Ostbelgien scheint es keinen und niemanden zu stören, dass Katar die ASE und auch Terroristen unterstützt. Was sagt Herr Paasch, der rührige Herr Miesen oder unser Senator dazu? Wie gross war hingegen das Geschrei, mit Freddy Derwahl und dem Krautgarten- Kartheuser vorneweg, als vor 20 Jahren die Hermann-Niermann-Stiftung hier Gelder für Kultur und Schulprojekte zur Verfügung stellte. Damals sind wir nur dank dieser beiden dem „vierten Reich“ knapp von der Schippe gesprungen. Geld von Menschenschlächtern? Na gut. Geld von einer deutschen Stiftung? Niemals. Dabei könnte Kartheuser das gerade heute gut gebrauchen. Vielleicht mal beim katarischen Kleinmufti (Bereich Poesie) nachfragen….
Dem Verein tut es gut solche Unterstütztung zu Erhalten. Na ja Stadion hat jeder Bürger der DG bezahlt. Wollen die Kataris nicht das Stadion ausbauen ?
Bravo ! Toller Kommentar !
Was ist denn, bitte schön, so toll an dem Kommentar von @Fußball Eupen?
Ich glaube nicht das wir DG Bürger das Stadion alleine finaziert haben.
Fragen Sie doch mal Herrn Paasch oder den Finanzschöffen der Stadt Eupen wieviele Millionen der Scheich zurück gezahlt hat bzw. wieviele Raten bezahlt wurden, die ohne Katar nur durch den Steuerzahler beglichen worden wären.
Ganz neutral : Sagen wir es einmal so : Wir sprechen (bzw. schreiben) uns noch …..
MfG.
Verschiedene Akten die die Politiker der PS teils berühren zeigen, das vieles Legal ist, aber moralisch anzweifelbar …
Gesetze macht das Volk, bzw. unsere Volksvertreter.
Aber die Moral, wer macht die Moral ?
Die Gesellschaft, die Kirche ( die immer nur schweigt ohne zu helfen, dabei hat Sie Mittel ) ???
Also alles gute des AS Eupen und deren Zukunft in der D1.
Die Gelder von Katar nehmen wir doch , Geld stinkt nicht. Es würde mich schwer wundern bei der Doppelmoral hier im Lande, wenn die Gelder NICHT mehr genommen würden.