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EU-Kommission: Vorstoß zur Abschaffung des Rotgelds (Ein- und Zwei-Cent-Münzen)

Euro-Cent-Münzen liegen auf einem Haufen. Foto: Karlheinz Schindler/dpa

Sie machen den Geldbeutel dick und nerven an der Kasse: Ein- und Zwei-Cent-Münzen sind längst nicht bei allen beliebt. Jetzt könnte es ihnen an den Kragen gehen. Bei Freunden des Bargelds schürt das Sorge.

Für Ein- und Zwei-Cent-Münzen beginnt womöglich in der gesamten Eurozone der Anfang vom Ende. Die EU-Kommission plant einen Vorstoß zur Abschaffung des roten Klimpergelds, wie aus einem Arbeitspapier der Brüsseler Behörde hervorgeht.

Hintergrund seien die „Nachteile und Herausforderungen, die mit ihrer Nutzung einhergehen“, hieß es. Würden die Kleinmünzen wirklich aussortiert, müsste bei Barzahlung auf- oder abgerundet werden. In einigen EU-Staaten gilt das schon.

Ohne Rotgeld hält die Brieftasche länger. Foto: Pixabay

Die EU-Kommission will nach eigenen Angaben am Mittwoch ihr Arbeitsprogramm für 2020 beraten. Vorab wollte sie sich zu konkreten Plänen nicht äußern. Die Initiative für „allgemeine Rundungsregeln“ mit dem Ziel der Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen steht aber in einer Übersicht der Behörde, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Am Dienstag ging auch gleich Streit darüber los. Im Europaparlament gab es sowohl Zustimmung als auch kritische Stimmen.

Über Sinn und Unsinn des Kupfergelds wird seit Jahren immer wieder debattiert. Viele Verbraucher finden die kleinen Münzen lästig und schwer im Geldbeutel. Händler nutzen zwar gerne den psychologischen Effekt krummer Preise knapp unter dem vollen Euro, finden Minibeträge an Wechselgeld aber oft mühsam und teuer. Die Bundesregierung und die Bundesbank hielten den Kleinmünzen allerdings bisher die Treue.

Anders die Niederlande, Finnland und zuletzt auch Belgien, die die von der EU-Kommission erwogenen Rundungsregeln bereits eingeführt haben. Im Einzelhandel gelten nun Fünf-Cent-Schritte: Kommt die Rechnung zum Beispiel auf 2,93 Euro und man gibt 2,95 Euro, bekommt man kein Rückgeld. Bei einem Betrag von 2,92 Euro reicht es, 2,90 Euro auf den Tresen zu legen. Belgische Einzelhändler loben das. (dpa)

12 Antworten auf “EU-Kommission: Vorstoß zur Abschaffung des Rotgelds (Ein- und Zwei-Cent-Münzen)”

  1. Emonts-pool Horst

    Zuerst 500 Euro Scheine, jetzt Kleingeld, demnächst überhaupt kein Bargeld mehr. Totale Kontrolle ist angesagt. Video Überwachung, Handy Überwachung, Autos sollen verbrauch Überwachung ab dieses jahr bekommen. Was wollen die noch von uns wissen? Vielleicht wie oft wir aufs Klo gehen. Oder wie oft wir in der Nase bohren? Putin hat mal zu Frau Merkel gesagt: es wäre schön, wenn wir so ein Ueberwachungssystem hätten wie ihr in Europa.

    • Negativzinsen

      @ Emonts-pool Horst

      „… demnächst überhaupt kein Bargeld mehr …“

      … genau das ist das Ziel. Negativzinsen kann man nur großflächig einsetzen, wenn das Volk sein Geld nicht mehr als Bargeld in Sicherheit bringen kann. Es lebe der Euro!

  2. Aufrunden

    Jo genau, schön aufrunden is angesagt im Verkauf. Auf Deutsch :Kunden bescheißen und Steuerbetrug. Ein par Cent mal 1000 Kunden pro Tag, mal 365 Tage sind wieviel Cent??? Oder tausende Euro?? Natürlich nich im Tante Emma Lädchen!!!
    Wenn ihr meint in einer Demokratie zu Leben, Europa, EU ist Diktatur vom aller feinsten, jeder der eine andere meine hat wird direkt fertig gemacht. Im Mittelalter nannte man das Hexenjagt. Nur ein Beispiel von vielen.
    Aber wird immer lustiger und erschreckend zugleich wie sich die meisten Leute zum Narren machen lassen.

    • Text nicht gelesen oder nicht verstanden ? Auf- oder Abrunden ! Sie können ja bewusst so einkaufen das am Ende immer eine Summe mit 1 , 2 , 6 oder 7 Cent raus kommt und dann sind Sie auf der „Gewinnerseite“ oder Sie bezahlen mit Karte, da wird nix gerundet !

    • Das sind dann 2 Cent * 1.000 Kunden * 365 Tage (Das Geschäft hat also jeden Tag auf außer an Schaltjahren) = 7.300 Euro, aber nur wenn das Geschäft nie abrundet, also immer alle Preise auf drei Cent ausschreibt und auf fünf aufrundet. Da sind sie ja ner richtig dollen Betrugsmasche auf die Spur gekommen!

      • Falsch, es wir nicht der Einzelpreis des Produktes auf gerundet sondern der Totalpreis des Einkaufs ! Selbst wenn alle Produkte auf 3 Cent ausgeschrieben sind braucht der Käufer ja nur 2 Stück zu kaufen, das ergibt dann 6 Cent und wird abgerundet auf 5 !

  3. Wer den Cent nicht ehrt!

    Wenn ich mit Karte bezahle in Belgien wird meistens nicht auf oder abegrundet. auch bei Heizöl, Benzin kommt es bekanntermassen auf die Kommazahlen. Meiner Meinung sind diese Rundungsregel nur um Gewinne damit zu machen. Es zwar: das gleicht sich aus. Aber ich glaube eher, dass der kunder wahrscheinlich immer drauf zahlt. Ich habe gestern z. B. an einem Zahlungsautomat in einem Deutschen Baumarkt über 50 Euro Kleingeld zusammengekratzt. Dabei war jede Menge das viel verschmähte Rotgeld.

  4. Aufrunden

    Wenn man das abrunden mit rechnet wird weniger, ist klar, bleibt aber trotzdem im Plus. Sollen die halt vorher alles nur noch auf 5 Cent abrunden oder direkt eine gerade Summe dann Ist das ok. Auf dem Kassen Zettel steht es ja nicht drauf. Selbst bei 500 Kunden und nur 250 Tagen offen, mal wieviel Geschäfte nur in Belgien, bleibt doch immer noch ein schönes Sümmchen übrig oder? Wo so manch eine arme Familie schön für Leben kann oder sonst was mit machen kann, spenden ginge ja auch,(Sparschwein an der Kasse). Aber nem delhaize, Aldi, Lidl oder Co. noch was schenken, die Millionen verdienen, alles klar.!!
    PS :stimmt als Graf braucht man die paar Cent ja nicht!

  5. Irgendwann werden auch die Einzelpreise im Geschäft auf 5ct-Stückelungen ausgewiesen sein … dann nützt auch keine Rundungsregel auf den Endbetrag des Kassenzettels mehr. Am Ende zahlt der Verbraucher doch immer drauf, er steht nun mal am Ende der Kette.

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