Nachrichten

Friedensnobelpreis geht an Denis Mukwege und Nadia Murad für ihren Kampf gegen sexuelle Gewalt an Frauen

Sie erhielten letztes Jahr den Friedensnobelpreis: Denis Mukwege, Direktor des Panzi-Krankenhauses in der Demokratischen Republik Kongo (l), und die Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad Basee Taha (r). Fotos: Julian Stratenschulte/dpa - Henrik Montgomery/SCANPIX SWEDEN/dpa

AKTUALISIERT – Der Friedens-Fobelpreis 2018 geht an den Arzt Denis Mukwege und die irakische Aktivistin Nadia Murad. Beide erhalten die Auszeichnung für ihre Bemühungen, die Anwendung von sexueller Gewalt als Kriegswaffe zu beenden, wie das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo erklärte. Beide hätten herausragend gegen diese Verbrechen gekämpft.

Experten hatten sich im Vorfeld schwer getan, einen Nobelpreisträger vorherzusagen. Kurz vor der Bekanntgabe waren die Namen von Mukwege und Murad aber immer höher gehandelt worden – auch als Würdigung für die #metoo-Bewegung gegen sexuelle Belästigung.

Die Osloer Jury hatte sich unter 331 Anwärtern entscheiden müssen – 216 Personen und 115 Organisationen waren für den Preis vorgeschlagen. Nur wenige Nominierungen waren im Vorhinein bekannt.

Dreimonatige IS-Gefangenschaft überlebt

Die heute 25-jährige Murad überlebte eine dreimonatige IS-Gefangenschaft und war danach, auf Initiative des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne), nach Deutschland gekommen. Sie lebt in Baden-Württemberg und macht als Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen auf die Qualen der IS-Opfer aufmerksam.

Die Vorderseite der Nobelpreis-Medaille. Foto: dpa

Im vergangenen Jahr hatten die fünf Mitglieder des Nobelkomitees die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican) ausgezeichnet. Die Organisation erhielt den Nobelpreis für ihre „bahnbrechenden Bemühungen“ um ein vertragliches Verbot von Atomwaffen. Damit forderte die Jury auch ausdrücklich alle Atommächte auf, ihre Verpflichtungen zum Verzicht auf diese Waffen einzuhalten.

Ican hatte maßgeblich am UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen mitgewirkt, der von 122 Staaten unterstützt wird. Die vermutlich neun Atommächte sowie fast alle Nato-Staaten – darunter Deutschland – hatten die Verhandlungen boykottiert, da sie nicht an die Wirkung des Vertrags glaubten.

Wie die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie und Literatur wird der mit neun Millionen schwedischen Kronen (etwa 860 000 Euro) dotierte Friedensnobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel, verliehen. Überreicht wird die Auszeichnung allerdings anders als die anderen Nobelpreise nicht in Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo.

Warum Nobel dies damals entschied, ist nicht bekannt. In seinem Testament legte der Dynamit-Erfinder fest, die Auszeichnung solle an denjenigen gehen, der „am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verkleinerung stehender Armeen“ gewirkt hat. (dpa)

Eine Antwort auf “Friedensnobelpreis geht an Denis Mukwege und Nadia Murad für ihren Kampf gegen sexuelle Gewalt an Frauen”

  1. Den Preis sollte man doch abschaffen. Der Terrorist Arafat hat einen und bei Obama gab es den zu Beginn seiner Amtszeit. Während seiner Amtszeit flogen dann die Kampfdrohnen wie die Wespen im Spätsommer. Kein amerikanischer Präsident ordnete je so viele Einsätze gegen Terroristen an wie Barack Obama.
    http://www.faz.net/aktuell/politik/kampf-gegen-den-terror/bilanz-von-obamas-drohneneinsaetzen-14320818.html
    Wobei ich die Einsätze als solche nicht krtisiere aber Obama hat den Preis doch nur bekommen weil er der erste schwarze Mann im weissen Haus war! Also weg mit diesem verlogenen Nobel-Preis-Friedens-Gedöns……

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern