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Knapp 20 Prozent weniger Zuschauer nach den ersten acht Spieltagen in den Stadien der Jupiler Pro League

Das Stadion von Standard Lüttich im Ortsteil Sclessin, das offiziell als Stade Maurice Dufrasne bezeichnet wird. Foto: Shutterstock

Im belgischen Fußball ziehen die Stadien der höchsten Spielklasse deutlich weniger Fans an als noch vor der Corona-Krise. Laut einer aktuellen Statistik der flämischen Tageszeitung Het Nieuwsblad waren es an den ersten acht Spieltagen der neuen Saison 2022-2023 sogar knapp 20 Prozent weniger.

Nur zwei Erstligisten zählten nach dem achten Spieltag mehr Besucher im Vergleich zur Saison 2019-2020: die AS Eupen und Sint-Truiden. Alle anderen mussten sich mit weniger Zuschauern abfinden.

Dass Eupen und Sint-Truiden 4 Prozent bzw. 11,3 Prozent mehr Besucher hatten, lag vor allem daran, dass beide Clubs bei den ersten vier Heimspielen zum Teil Gegner hatten, die von vielen Fans auswärts begleitet werden.

28.08.2021, Belgien, Anderlecht: Innenansicht des Stadions von Rekordmeister RSC Anderlecht. Foto: Shutterstock

So empfing STVV zum Beispiel bereits Standard Lüttich, den KV Mechelen, Anderlecht und die Union Saint-Gilloise. Die AS Eupen bekam es ihrerseits mit dem FC Brügge und Antwerp zu tun.

Trotzdem hatte Eupen mit einem Schnitt von 2.600 Besuchern den niedrigsten Zuschauerzuspruch von der 14 Erstligisten. Weil Mouscron, Beveren und Beerschot zwischenzeitlich abgestiegen und OH Löwen, Seraing, Westerlo sowie die Union Saint-Gilloise aufgestiegen sind, wurden deren Statistiken nicht berücksichtigt.

An den ersten acht Spieltagen betrug der Rückgang für die gesamte Jupiler Pro League im Durchschnitt 19,3 Prozent. Der Verein mit den meisten Einbußen ist der KV Ostende mit 46,6 weniger.

Luftaufnahme des Jan-Breydel-Stadions in Brügge, Heimstätte von FC und Cercle Brügge. Foto: Shutterstock

Der SC Charleroi brachte es auf einen Rückgang von 33,7 Prozent. Anderlecht verlor 24,3 Prozent, während Standard Lüttich ein Minus von 20,3 Prozent in Kauf nehmen musste.

Welches sind die Gründe für den Zuschauerrückgang? Während der Corona-Zeit haben sich viele Fußball-Fans an Eleven Sports abonniert. Das ist zum Teil preiswerter, auf jeden Fall bequemer, zumal man auch viele andere Spiele sehen kann. Die Preise für Eintrittskarten und Abonnements haben manche Fußballfans abgeschreckt angesichts der Energiekrise.

Umstritten sind zudem die Spielansetzungen von Eleven Sports. Vor allem am Sonntagabend um 21 Uhr haben viele Fußballfreunde keine große Lust, ins Stadion zu gehen, wenn am Montagmorgen die Arbeit oder die Schule ruft. Obendrein werden die genauen Termine erst einige Wochen im Voraus bekanntgegeben. Es ist daher schwierig, sich zu organisieren. (cre)

Zuschauerschnitt der Erstligisten im Vergleich:

  • Ostende: Von 6.100 auf 3.500 (-42,6%)
  • Cercle Brügge: Von 5.900 auf 3.600 (-39%)
  • Charleroi: Von 9.500 auf 6.300 (-33,7%)
  • Anderlecht: Von 17.700 auf 13.400 (-24,3%)
  • Zulte Waregem: Von 6.200 auf 4.700 (-24,2%)
  • KRC Genk: Von 19.600 auf 15.000 (-23,5%)
  • KAA Gent: Von 14.800 auf 11.400 (-23,0%)
  • Kortrijk: Von 5.900 auf 4.600 (-22,0%)
  • Standard: Von 19.200 auf 15.300 (-20,5%)
  • FC Brügge: Von 24.000 auf 20.900 (-12,0%)
  • KV Mechelen: Von 13.900 auf 12.300 (-11,5%)
  • Antwerp: Von 12.200 auf 11.800 (-3,3%)
  • AS Eupen: Von 2.500 auf 2.600 (+4%)
  • St. Truiden: Von 5.300 auf 5.900 (+11,3%)
  • TOTAL: Von 11.629 auf 9.379 (-19,3%)

6 Antworten auf “Knapp 20 Prozent weniger Zuschauer nach den ersten acht Spieltagen in den Stadien der Jupiler Pro League”

  1. Lost Liga

    Eine schwache Liga, schlecht organisiert und ohne Glanz… Belgien glänzt derzeit eher in anderen Sportarten und der Hiesige geht eh gern in volle, von Stimmung , Organisation und Spielniveau besser aufgestellte Bundesligastadien.

  2. Peter Müller

    Das ganze drum und dran kostet sehr viel Zuschauer. Über Rauchverbot bis Service stimmt es an allen Ecken nicht. Das fâllt einem schon auf, wenn man vor dem Stadion der A.S steht Dann noch die Preise.

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