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Wembley diesmal als Boxtempel: Wladimir Klitschko will mit 41 Jahren noch einmal Weltmeister werden

Anthony Joshua (links) und Wladimir Klitschko bei ihrer Pressekonferenz am Donnerstag in den Studios von Sky in London. Foto: epa

Jeder Fußballfan kennt es, jeder Profikicker träumt davon, einmal in seinem Leben in diesem Tempel spielen zu können, der durch den Umbau in eines der modernsten Stadien der Welt nichts von seiner Magie eingebüßt hat. Aber an diesem Samstag ist das Londoner Wembley-Stadion kein Fußball-, sondern ein Boxtempel.

Mit 90.000 Zuschauern ist das Wembley-Stadion ausverkauft, wenn Boxprofi Wladimir Klitschko mit 41 Jahren im Kampf der Superlative auf den 14 Jahre jüngeren Titelträger Anthony Joshua trifft.

Geboxt wird unter freiem Himmel, auch wenn’s regnen sollte.

Das Londoner Wembley-Stadion bildet die gigantische Kulisse für den Boxkampf Klitschko-Joshua. Foto: Shutterstock

Die große Frage: Was wiegt mehr – Erfahrung oder Jugend? Die Prognosen der Experten halten sich die Waage.

Gleichstand herrscht auch bei den Gagen: Nach Schätzungen kassieren die beiden Box-Olympiasieger jeweils rund 20 Millionen Euro. Der Ukrainer Klitschko, der nach seiner Niederlage gegen Tyson Fury 17 Monate nicht im Ring stand, kann zum dritten Mal Weltmeister werden. Die Zukunft gehört aber auf jeden Fall dem bisher ungeschlagenen Briten Anthony Joshua.

Klitschko und Joshua erleben den größten Kampf ihres Lebens. Vor der gigantischen Kulisse von 90.000 Zuschauern hat noch keiner der beiden Superstars geboxt.

„Das ist der größte Schwergewichtskampf seit Mike Tyson gegen Lennox Lewis 2002“, wurde Joshuas Promoter Eddie Hearn von der Deutschen Presse-Agentur zitiert.

Willy Bosch tippt auf Klitschko

Für Wladimir Klitschko ist es bereits der 69. Profikampf (bislang 54 Knockouts) in seiner Karriere. Lediglich viermal verließ „Dr. Steelhammer“ den Ring als Verlierer.

Willy Bosch posiert mit Boxhandschuhen für eine Bildaufnahme. Foto: OD

Sollte sich der 41-Jährige die Titel holen, wäre er nach Muhammad Ali, Lennox Lewis, Evander Holyfield und Bruder Vitali Klitschko der fünfte Boxer, der zum dritten Mal Schwergewichts-Champ wird. Joshua hat alle seine 18 Profikämpfe vorzeitig gewonnen.

Wladimirs Bruder Vitali, Ex-Box-Champion und heute Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, wird wohl auch dem Kampf der Superlative in London beiwohnen. „Bis zur zehnten Runde hat mein Bruder den Kampf gewonnen. Er ist in allen Belangen besser“, wurde der 45-Jährige in „Bild“ zitiert.

Der Eupener Willy Bosch, Präsident des belgischen Boxverbandes, ist überzeugt, dass Wladimir Klitschko den Superkampf gegen Antony Joshua gewinnen und anschließend seinen Rücktritt vom Boxsport verkünden wird, „obwohl es selten ist, dass ein Boxer nach einem Sieg abtritt“, so Bosch gegenüber dem Grenz-Echo.

„Es stimmt, dass ein Klitschko wahnsinnig viel Geld verdient. Aber genau so verschleißt sein Körper. Das ist im Boxen nicht anders als im Fußball. Der Boxer, der seine Karriere beendet, ist auch wirklich am Ende“, so der 69-jährige Eupener.

Auch Ex-Box-Champion Henry Maske rechnet damit, dass Klitschko nach dem Kampf zurücktritt. Bei einer Pleite sowieso – aber auch beim WM-Triumph. „Eine bessere Kulisse für einen Abtritt kann man sich nicht wünschen“, sagte Maske in „Bild“. (dpa/cre)

HINWEIS – Vorberichte und Boxkampf im RTL-Fernsehen an diesem Samstag, 29. April, ab 22 Uhr. Auch VOOsport World sendet live.

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