Wie nicht anders zu erwarten, drehte sich in diesem Jahr in der Weihnachts-Ansprache von König Philippe so ziemlich alles um die Corona-Krise.
„Dieses Jahr ist alles anders“, betonte der Monarch. „Heute Abend feiern wir Weihnachten in unserer Blase oder alleine. Wir müssen Abstand halten, um uns gegenseitig zu schützen. Zum Glück wissen wir, dass Liebe und Freundschaft stärker sind als jede Trennung. Die Pandemie trifft uns alle auf unterschiedliche Weise. Und viele, zu viele, zahlen leider einen hohen Preis.“
Die Herausforderungen seien nach wie vor gewaltig, sagte Philippe, doch die kommenden Monate böten „eine echte Perspektive für einen Ausweg aus der Krise“.

16.12.2020, Belgien, Brüssel: Prinzessin Eleonore (l-r), Prinz Gabriel, Königin Mathilde von Belgien, König Philippe von Belgien, Kronprinzessin Elisabeth und Prinz Emmanuel posieren für das traditionelle weihnachtliche Familienfoto bei der Anmeldung des jährlichen Weihnachtskonzerts, im Thronsaal im Königlichen Palast. Foto: Pool Frederic Sierakowski/BELGA/dpa
Welche Lehren können wir aus dieser Krise ziehen? Philippe ist überzeugt: „Wir kriegen das hin.“ Der König der Belgier vertraut dabei auf „all jene, die Tag und Nacht dazu beitragen, dass unser Land weiterhin funktioniert, indem sie ihre beruflichen Tätigkeiten fortsetzen, ihre Geschäfte oder den öffentlichen Dienst am Laufen halten, oder einfach Hilfe anbieten, da wo sie gebraucht wird“.
Außerdem gebe es seit Monaten in unserem Land ein beeindruckenden Welle von Großzügigkeit: „Unzählige Mitbürger haben sich ehrenamtlich engagiert. Wir haben einige großartige Beispiele gesehen. Die Einen, die auf die Kinder einer Krankenschwester aufpassen, andere, die Besorgungen für einen Nachbarn erledigen. Die vielen Studentinnen und Studenten, die Online-Kurse für Schüler geben oder ins Krankenhaus gehen, um dort zu helfen. Oder auch der Chefkoch, der sein Restaurant schließen musste und nun Essen für Obdachlose zubereitet. Veranstaltungsprofis, die Alten- und Pflegeheime unterstützen.“

16.12.2020, Belgien, Brüssel: Belgiens Prinzessin Eleonore, die als vorbeugende Maßnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus einen Mund-Nasen-Schutz trägt, spielt Geige während der traditionellen Weihnachtszeremonie im Königlichen Palast. Foto: Frederic Sierakowski/Pool Isopix/AP/dpa
Der Lockdown habe uns geholfen, besser zu verstehen, was Menschen widerfährt, die Opfer von Ausgrenzung sind oder unter Einsamkeit leiden. „Sorgen wir dafür, dass jeder seinen Platz in der Gesellschaft hat. Lassen Sie uns nie wieder Ausgrenzung tolerieren.“
Diese Krise habe gezeigt, „dass wir alle voneinander abhängig sind, und sie hat uns gelehrt, es zu wagen, dies zu akzeptieren. Diese Abhängigkeit, wenn wir sie in gegenseitigem Respekt und Vertrauen erleben, ist eine Stärke, auf die wir bauen können.“
Sicherlich würden die Corona-Maßnahmen unsere individuellen Freiheiten beeinträchtigen. „Aber wir können diese Einschränkungen annehmen, anstatt sie zu ertragen. Denn unsere Freiheit macht nur Sinn, wenn sie mit und für andere gelebt wird, zum Wohle der gesamten Gemeinschaft.“
„Der Tag wird kommen, an dem wir uns wiedersehen und ungezwungen Zeit miteinander verbringen, an dem Großeltern ihre Enkel ohne Sorgen auf den Schoss nehmen können; an dem wir wieder in die Kirchen, Synagogen, Moscheen und Tempel zurückkehren, ein Konzert besuchen, feiern können … in völliger Freiheit.“ (cre)
Jetzt wird mir aber langsam mulmig, noch einer mit „wir schaffen das“. Das hat doch schon bei unseren Nachbarn nicht geklappt,
Dann soll Ihnen mulmig werden in Ihrem Pessimismus!
Pessimismus-> der war gut, hohoho
Ein guter und sinnlicher Vortrag, Sire! Hoffentlich fruchtet der bei den Menschen und der Politik!?
Frohe Weihnacht an Sie und Ihre Familie!