Am Ende eines Kalenderjahres wird Bilanz gezogen. Das gilt auch für den Sport. Doch anstatt der oder die besten belgischen Sportler des Jahres zu ermitteln, fragt die RTBF momentan in einer Online-Umfrage, wer im zu Ende gehenden Jahr die belgischen Sportler waren, die am meisten enttäuscht haben.
Teilnehmer haben die Wahl zwischen fünf Flops des Jahres. Nominiert sind der Fußball-Nationalspieler Lois Openda, der Radprofi Maxim Van Gils, die belgische Fußball-Nationalmannschaft der Frauen (Red Flames), der scheidende Rallye-Weltmeister Thierry Neuville sowie die belgische Hockey-Nationalmannschaft der Herren (Red Lions).
1. Loïs Openda: Der Lütticher, der im Sommer von RB Leipzig zu Juventus Turin wechselte, hatte 2025 aufgrund der langen Verletzung von Romelu Lukaku die große Chance, zu beweisen, dass er der perfekte Nachfolger des Rekordtorschützen im Sturmzentrum der Roten Teufel sein kann.

14.10.2024, Belgien, Brüssel: Belgiens Lois Openda jubelt nach seinem Tor. Foto: Bruno Fahy/Belga/dpa
Der 25-Jährige entäuschte indes. Das letzte Tor von Openda in der belgischen Nationalmannschaft stammt vom 14. Oktober 2024 gegen Frankreich in der Nations League. Als Turiner musste Openda bis zum 25. November und einem Auswärtsspiel bei den Norwegern von Bodø/Glimt in der Champions League warten, um wieder den Weg ins Tor zu finden. Mut machen könnte ihm allerdings sein erstes Tor in der Serie A, das er am 20. Dezember beim 2:1-Sieg der Alten Dame gegen AS Rom erzielte. „Ich brauchte nur Zeit und fühle mich seit einigen Wochen besser.“
2. Maxim Van Gils: Maxim Van Gils, der das Lotto-Team mit einem Paukenschlag verlassen hatte, hoffte, 2025 bei Red Bull-Bora-hansgrohe eine neue Dimension zu erreichen. Doch der 26-jährige Belgier, Spezialist für Klassiker, durchlief die letzten zwölf Monate wie ein Geist, trotz zweier Siege (1. Etappe der Andalusien-Rundfahrt, 3. Etappe der Norwegen-Rundfahrt) und einem ermutigenden Podiumsplatz bei der Clasica San Sebastian.
Van Gils ist indes nicht allein für dieses schwarze Jahr verantwortlich, Pech spielte auch eine große Rolle. Von der Rückkehr seiner Pollenallergie über eine Reihe von Krankheiten bis hin zu seinem Sturz beim Amstel Gold Race – nichts blieb Van Gils erspart. Am Ende der Saison ließ er sich schließlich an der Nase operieren, um „das Risiko, krank zu werden, zu verringern“. Kann der Antwerpener, der nun Teamkollege von Remco Evenepoel ist, 2026 wieder zu alter Stärke zurückfinden?
3. Die Red Flames: Zu Beginn des Jahres standen die Schützlinge von Elisabet Gunnarsdottir gegen Spanien, Portugal und England vor einer schweren Aufgabe, um ihren Platz in der Liga A der Nations League zu behalten. Das Erreichen der Relegation war an sich schon eine gute Leistung, doch aus dem Klassenverbleib wurde nichts.
Die Red Flames werden noch lange unter den Folgen der im Oktober gegen Irland verlorenen Relegation leiden, die ihr Jahr 2025 stark trübt. Nach einer für ihren Rang unwürdigen Leistung in Dublin, die mit 4:2 endete, waren Tessa Wullaert und ihre Teamkolleginnen auf dem besten Weg, im Stadion Den Dreef in Löwen die Verlängerung zu erreichen, kassierten jedoch in der 90. Minute ein Gegentor und gewannen nur mit 2:1 (4:5 insgesamt).Durch den Abstieg in die B-Liga wird für die Belgierinnen die Qualifikation für die WM 2027 noch schwieriger. Ab März haben die Red Flames die Möglichkeit, im Rahmen der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2027 ein neues Kapitel aufzuschlagen. Dort treffen sie auf Israel, Schottland und Luxemburg.
Auch die EM in der Schweiz verlief nicht so, wie man sich dies erhofft hatte: Erneut vom Los nicht verschont (Italien, Spanien, Portugal), verloren die Belgierinnen gleich zu Beginn das Sechs-Punkte-Spiel gegen Italien (0:1) und waren bereits nach dem zweiten Spieltag, an dem sie von Spanien mit 6:2 vom Platz gefegt wurden, ausgeschieden. Dieses frühe Scheitern war ein Rückschlag, drei Jahre nach dem Erfolg im Viertelfinale der Euro 2022.
4. Thierry Neuville: Brutaler Abstieg auf den Boden der Tatsachen für Thierry Neuville. Für den aus St. Vith stammenden Rallyeprofi, der 2024 zum Weltmeister der WRC gekrönt wurde, war dieses Jahr eine Enttäuschung.

29.01.2023, Indien, Bhubaneswar: Deutschlands Tom Grambusch (r) verschießt einen Strafstoß gegen Belgiens Torwart Vincent Vanasch. Foto: Frank Uijlenbroek/WorldSportPics/dpa
Neben unzähligen mechanischen Problemen musste der 37-Jährige auch für einige persönliche Fehler bezahlen, wie beispielsweise in Sardinien. Er beendete die Meisterschaft auf dem 5. Platz hinter seinem Teamkollegen Ott Tänak.
Neuville hat sich jedoch mit dem Sieg bei der letzten Rallye der Saison in Saudi-Arabien wieder zurückgemeldet. 2026 wollen Neuville und sein Beifahrer Martijn Wydaeghe wieder angreifen.
5. Red Lions: Nach dem Weggang zahlreicher Führungsspieler der „goldenen Generation“ (Van Aubel, Boccard, Denayer, Dohmen…) musste die belgische Hockey-Nationalmannschaft Federn lassen. In diesem Sommer endete der Weg unserer Hockey-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Mönchengladbach bereits in der Gruppenphase. Merke: Seit zehn Jahren hatte sie es immer unter die letzten Vier einer EM geschafft.
Das Jahr der Red Lions endete jedoch mit zwei positiven Ereignissen. Die Schützlinge von Shane McLeod gewannen Ende November den Sultan Azlan Shah Cup, ein prestigeträchtiges Freundschaftsturnier auf Einladung, und starteten erfolgreich in die Pro League (10/12). Ein gutes Omen für die Zukunft, mit Blick auf die Hockey-Weltmeisterschaft 2026, die gemeinsam von Belgien und den Niederlanden vom 15. bis 30. August 2026 ausgerichtet wird. (cre)

Es gibt immer Idioten die solche Fragen stellen. Sie sollten sich selber mal die Frage stellen was sie in diesem Jahr geleistet haben, anstatt Spitzensportler als Flops zu bezeichnen. Kranke Welt.
Ohje, jetzt haben die „Kenner der Materie“ das Wort 🙈
„La Dernière Heure“: Die Flops – Ein schwarzes Jahr für Neuville und Hyundai
„Zu sagen, dass Thierry Neuville und Hyundai eine schwierige Saison in der WRC hinter sich haben, ist eine Untertreibung. Der einzige Sieg des nun ehemaligen Weltmeisters beim Finale in Saudi-Arabien, das eher einem Glücksspiel glich, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts einer Flut von Enttäuschungen und Frustrationen. Der Fahrer aus St. Vith hat zwar Fehler gemacht, aber er wurde auch durch die mangelnde Leistung und Zuverlässigkeit seines Hyundai i20 N WRC im Stich gelassen. Im Jahr 2025 wurde die koreanische Marke von Toyota, das sich schon lange vor Saisonende den Titel gesichert hatte, einfach überrollt. Jetzt ist es Zeit für die Feiertage zum Jahresende, um alles zu vergessen!“