Politik

Was zahlt die DG den hiesigen Medien? Belgischer Rundfunk (BRF) steuert auf 6 Millionen Euro pro Jahr zu

Vorstellung der Ergebnisse der Hörerumfrage des vergangenen Jahres im BRF-Funkhaus im April 2017 durch BRF-Direktor Toni Wimmer, Forsa-Geschäftsführer Manfred Güllner sowie die beiden Redakteure Olivier Krickel und Rudi Schroeder (v.l.). Foto: Gerd Comouth

In einer schriftlichen Anfrage wollte der Vivant-Abgeordnete Michael Balter von Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) wissen, was die DG im Jahr 2018 an Pressebeihilfen und anderen Leistungen in diesem Bereich gezahlt hat.

Aus der jetzt publik gemachten Antwort von Paasch an Balter geht hervor, dass die jährliche Dotation der DG an den Belgischen Rundfunk (BRF) im Jahr 2019 bei über 5,8 Millionen Euro liegt, genauer: 5.842.000 Euro.

Die knapp 14.000 Euro, die darüber hinaus noch für Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk von der DG ausgegeben wurden, wirken angesichts der überwiesenen Grundsumme von fast 6 Millionen Euro wie ein Kleckerbetrag.

Eine Außenansicht des Verlagsgebäudes des Grenz-Echo am Eupener Marktplatz. Foto: OD

Die jährliche Pressebeihillfe fürs Grenz-Echo bezifferte Paasch für die 10 Monate vom 1. Januar bis 31. Oktober 2018 auf 145.000 Euro. Hinzu kommen noch 13.801,95 Euro für Buchankäufe, die vor einigen Jahren unter Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) fast auf 0 Euro gesunken waren, danach aber wieder gestiegen sind, nachdem das Grenz-Echo dem Druck der Regierung bzw. des Regierungschefs nachgegeben hatte.

Darüber hinaus kassierte das Grenz-Echo von Januar bis Oktober 2018 fast 26.000 Euro für Anzeigen der DG. (cre)

Alle von Ministerpräsident Paasch an den Vivant-Fraktionssprecher Balter übermittelten Zahlen in Bezug auf sämtliche Ausgaben im Medienbereich entnehmen Sie dem Dokument unter folgendem Link:

Schriftliche Frage Nr. 331 vom 14. Dezember 2018 von Herrn Balter an Herrn Ministerpräsident Paasch zu den Kosten für Pressebeihilfen der Deutschsprachigen Gemeinschaft und sonstige Ausgaben in diesem Bereich für den Zeitraum vom 01.01.2018 und dem 31.10.2018

 

33 Antworten auf “Was zahlt die DG den hiesigen Medien? Belgischer Rundfunk (BRF) steuert auf 6 Millionen Euro pro Jahr zu”

  1. So viel zur „freien Presse“ in Ostbelgien. Das hat König KH schon geschickt eigefädelt, die Medien finanziell von der Politik abhängig machen und schon herrscht Ruhe im Busch. Nur leider ist das Internet dazwischen gekommen, das lässt sich nicht so leicht kaufen….

  2. Lob an die Opposition

    Endlich kommt die Politik mal in die Spur. Es ist schon extrem was unsere Regierung da in die Medien investiert. So als wären wir ein Weltstaat. Die Werbeblätter freuen sich diebisch, jede Woche erscheinen Werbungen und Stellenangebote von fast 1/4 Seite Grösse darin. Im BRF laufen täglich und unaufhörlich Ansagen und Werbungen gesponsort durch unsere Regierung, man wird fast zugepflastert. Jede Konferenz und Versammlung, ob gross oder klein wird da mit vielem tatam angesagt. Da werden fast alle Regierungsabteilungen gepriesen, unter der Mitwirkung der Regierung der deutschsprachigen Gemeinschaft. Und jetzt erst recht, da die Wahlen anstehen, da wird dann noch etwas mehr an der Reklametrommel gerührt. Die Leute haben das grosse Glück, dass sie all das viele Geld einfach zur Verfügung gestellt bekommen. Müssten sie, so wie wir, hart dafür arbeiten, dann sähe die Welt in vielem wohl viel besserer aus.

  3. „Gibt es eigentlich „Einschaltquoten“ fürs TV?“

    Das dürfte doch kein Problem darstellen, das ist ja für den BRF-Rundfunk schon des öfteren gemacht worden : man engagiert ein entsprechendes Institut und schon hat man die Zahlen die man „hören“ möchte. Wie gesagt , für’s BRF-TV würden sicherlich ähnlich positive „Ergebnisse“ bekanntgegeben wie dies beim Rundfunk der Fall war/ist

  4. Und der BRF ist jeden Cent wert. Gute Musik, gepaart mit excelenten Wortbeiträgen, interessanten Kommentaren und spannenden Beiträgen sind für das Geld eine gute Leistung. Und nicht nur wir Ostbelgier hören den Sender.

    Inhaltlich ist der BRF in jedem Fall ein gutes Gegenstück zu den Kommentaren bei OD.

  5. Regierung der Reklamen und Medien

    Richtige Feststellungen hiervor. Man sollte fast meinen wir hätten eine Reklamenregierung? Die sollten mal richtig anpacken, haben die nicht besseres zu tun? Für jeden F….. eine Ansage im BRF?

  6. Ekel Alfred

    @ Ein ehemaliger Hörer, im Auto höre ich nur 100,5….mein Revier….immer fünf Minuten früher….zu Hause schalte ich Radio Sunschein ein….da gibt es Sonntags um 9 Uhr noch die hl. Messe aus Kelmis….

  7. Ahnungslos

    Wer immer im Boot der Vetternwirtschaft sitzt sollte auch mal daran denken das er irgendwann mal unter geht . Die nächsten Wahlen stehen ja bald an . Alles liegt in der Hand der Wähler .

  8. Aufdeckung

    Das Publikum, der Bürger freut sich um wertvolle Fragen zur Aufdeckung des ganzen Eupener Völlezirkus. Vivant spielt damit Vorreiter, und der MP muss zähneknirschend die Antworten rausbringen. 21 Autos rollen da durch uns!? Wahrscheinlich nicht die kleinsten Hyundai’s, noch Kia’s? 21 X 20.000 sind alleine fast für eine halbe Million Autos, plus die ganzen Fahrer kosten! Was ist das doch für ein Vertilgungsverein!?
    Wie gut das die Leute mal da eine Einsicht bekommen!
    Weiter so Vivant, ihr tragt zu mehr Klarheit bei!
    Der Bürger wird sich seines dabei denken.
    Jedenfalls brauch der Herr Pasch nicht stolz darauf zu sein.
    Solchen Überfluss kriegt jeder fertig.

      • Futtermittel!

        Aber Durchfüttern müssen wir all die so Hoch sitzen! Ich sah eben noch in „la Meuse“, die Zulassungssteuern in Flander sind da zum Teil bis nur ein Zehntel von dem was unsere Region Wallonne uns abknöpft!? Irgendwer muss den Spuk ja bezahlen!? Das sind wir.

  9. 6 Mio für so einen Schrott. Reporter haben wirklich keine Ahnung und nehnem genau die gleichen Berichte wie die aus der BRD. Meistens bekommen die reporter die ortsnamen noch nichtmals von den verkehrsmeldungen korrekt ausgesprochen

    • Ostbelgien Direkt

      @Eefeler: Das muss er, als Ministerpräsident ist Paasch verpflichtet, schriftliche parlamentarische Fragen der Abgeordneten zu beantworten, wenn sie an ihn gerichtet sind und Bereiche betreffen, für die er zuständig ist. Gruß

  10. Ich bin beruflich viel in Lütich und Verviers unterwegs und höre daher Classic21 von der RTBF. Der BRF ist für meinen Geschmack eindeutig zu sehr Deutschlastig. Nicht nur die dpa Beiträge sondern auch die Musik sind für mich der Beweis. Für das Regionale gibt es für mich Dank sei Gott das Grenzecho jeden Morgen.

  11. treesche

    Ist es wirklich gut, dass das Grenzecho eine Pressebeihilfe bekommt. Es bringt diese Zeitung in eine ungute Abhängigkeit. Kritische hinterfragende Berichte werden nicht erscheinen. Gut für eine Demokratische Gesellschaft, wie es eigentlich in Ostbelgien sein wollen ist das nicht. Es fehlt dadurch der Biss in der Berichterstattung. Wenn man versucht kritische Berichte ins Grenzecho zu bekommen, dann ist dies ein Ding der Unmöglichkeit. Dessen Brot ich ess ….. usw. Brf ist noch schlimmer. Es ist alles sehr Regierungskonform. Die Menschen erwarten eigentlich eine kritische Berichterstattung, aber dies ist bei einer Finanzierung durch die Ostbelgische Regierung nicht möglich. Das verzerrt auch vielleicht Wahlergebnisse. Weil die Bürger gar nicht wirklich wissen, was in Eupen und in den Gemeinden los ist. Die Politikverdrossenheit ist gewollt. Die Bürger sollen glauben, dass sich eh nichts ändert.

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