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Was geschah mit Flug MH370? Vor 10 Jahren eines der größten Rätsel der Luftfahrt [VIDEO]

19.03.2014, Malaysia, Kuantan: Ein Mann schreibt Botschaften und Gebete für die Opfer von Flug MH370 der Malaysia Airlines in der IIUM-Bibliothek in Kuantan Pahang, Malaysia.

Das Schicksal des Fluges MH370 ist eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte. Das Wrack wurde nie gefunden. Aber für die Familien gibt es nach zehn Jahren einen Hoffnungsschimmer – aus Texas.

Seit mehr als 3.600 Tagen warten die Angehörigen und Freunde von 239 Menschen aus 14 Ländern auf Antworten. Aber bislang bleibt das Verschwinden des Fluges MH370 der Malaysia Airlines auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking am 8. März 2014 ein Rätsel.

War es ein Unglück? Ein absichtlicher Crash? Eine Entführung? Oder wurde das Flugzeug sogar abgeschossen? Zum zehnten Jahrestag des Mysteriums gibt es nun wieder einen Hoffnungsschimmer für die Familien, inmitten aller Spekulationen endlich Gewissheit zu bekommen.

31.03.2014, Australien, Perth: Das Versorgungsschiff HMAS Success der Royal Australian Navy sucht nach der vermissten Maschine der Fluggesellschaft Malaysia-Airlines (Flug MH370) im südlichen Indischen Ozean nahe der Küste von Australien. Foto: Rob Griffith/AP/dpa

Vor wenigen Tagen kündigte der malaysische Verkehrsminister Anthony Loke an, dass die Suche nach der Maschine möglicherweise wieder aufgenommen werde. Demnach hat die US-Spezialfirma Ocean Infinity eine weitere Suchaktion angeboten, die nur bezahlt werden müsse, falls das Unternehmen fündig werde. „Das Verkehrsministerium ist bereit, Ocean Infinity nach Malaysia einzuladen, um den Vorschlag ‚Kein Fund, keine Bezahlung‘ zu diskutieren“, betonte Loke.

Dank neuester Forschungsergebnisse und modernster Technologien gebe es Fortschritte bei der Lösung des Rätsels. Details und einen genauen Zeitrahmen nannte er aber nicht. Sobald der endgültige Vorschlag von Ocean Infinity vorliege, werde er dem Kabinett zur Genehmigung vorgelegt, erklärte der Minister und fügte hinzu: Er hoffe, dass das Flugzeug endlich lokalisiert werden könne, damit die Wahrheit nach den langen Jahren der Ungewissheit ans Licht komme.

– Ein Rückblick: Die Boeing 777 hebt am späten Abend problemlos vom internationalen Flughafen in Kuala Lumpur ab. Um 1.19 Uhr ist der erfahrene Kapitän Zaharie Ahmad Shah zum letzten Mal aus dem Cockpit zu hören: „Good night, Malaysian Three Seven Zero.“ Kurz darauf wird der Transponder abgeschaltet – ein Gerät, das der Flugsicherung am Boden Daten zur Erkennung übermittelt. Wer den Aus-Knopf drückt und warum, ist bis heute ungeklärt. Etwa zwei Stunden nach dem Start verschwindet das Flugzeug von den letzten Radarschirmen. Sieben Stunden lang empfängt ein Satellit dann noch sogenannte Ping-Signale von der Maschine. Etwa so lange dauert es, bis der Tank leer gewesen wäre.

29.07.2015, Frankreich, La Réunion: Techniker tragen ein Wrackteil, die Flügelklappe eines Flugzeugs, über einen Strand bei Saint-André de la Réunion. Foto: Raymond Wae Tion/MAXPPP/QUOTIDIEN DE LA REUNION/dpa

An Küsten entlang des Indischen Ozeans werden später Trümmerteile angeschwemmt. Vom Hauptrumpf des Flugzeugs, den Insassen und dem Flugrekorder fehlt aber jede Spur. Malaysia, China und Australien starten eine zwei Jahre lange Unterwassersuche, die 2017 ergebnislos abgebrochen wird. Eine damalige Suchaktion von Ocean Infinity bringt ebenfalls keine Ergebnisse. Vermutet wird aber weiterhin, dass die Boeing ins Meer gestürzt ist und jetzt irgendwo in großer Tiefe auf Grund liegt.

– Hinterbliebene in China ziehen vor Gericht: Mit mehr als 150 Passagieren war die Zahl von Menschen aus China unter den Opfern am höchsten. Viele Opfer stammen auch aus Malaysia (50) sowie aus Indonesien (7) und Australien (6). In Peking, wo die Maschine nie ankam, gab es in den Jahren nach dem Unglück immer wieder Proteste von Hinterbliebenen. Einige wollten der Darstellung nicht folgen, die Maschine sei verschwunden, und hofften, sie sei an einen unbekannten Ort gebracht worden – und ihre Angehörigen seien noch am Leben.

Im November vergangenen Jahres startete ein Gerichtsverfahren in der chinesischen Hauptstadt. Die Hinterbliebenen klagen dort auf Schadenersatz. Die Airline hat bereits Geld gezahlt, in den Augen mancher wohl zu wenig. Was die Kläger erreichen können, ist unklar. In anderen Staaten wiesen Gerichte solche Verfahren bereits mit der Begründung ab, dass derartige Klagen in Malaysia verhandelt werden müssten. Chinas Außenministerium betonte zum Prozessbeginn, aufmerksam darauf zu achten, wie die nachfolgenden Vorgänge im Fall MH370 behandelt würden.

– Was geschah wirklich mit MH370? Weil von der Maschine jeder Spur fehlte und die Suchteams keine Absturzstelle fanden, wurde lange viel und in alle Richtungen spekuliert, was damals geschah. Erklärversuche aller Art machten sich im Internet breit: Von Entführung über einen Suizid des Piloten bis hin zu einem Brand mit giftigen Gasen an Bord, der alle bewusstlos machte, war alles dabei. Ein Gerücht hielt sich besonders hartnäckig: Die Maschine könne absichtlich oder aus Versehen von Militärs abgeschossen worden sein, hieß es. Für keine der Theorien fanden sich Beweise.

03.03.2019, Malaysia, Kuala Lumpur: Ein Mädchen steht während eines Gedenktages für das verschwundene Flugzeug MH370 vor einer Kondolenztafel. Foto: Vincent Thian/AP/dpa

Die französische Journalistin Florence de Changy brachte in einem Buch das US-Militär und ein Spionagegerät ins Spiel. Eine dritte Partei könnte interveniert haben – wegen möglicher hochwertiger Spionagetechnik amerikanischen Ursprungs in der Fracht der Maschine, lautete ihr Fazit. „Ein Gerät, das die Chinesen dringend in ihren Besitz bringen wollten“, schrieb sie. Als die USA den Diebstahl bemerkt hätten und herausfanden, dass das wertvolle Gerät schon auf dem Weg nach Peking war, hätten sie Rot gesehen und möglicherweise die Maschine mit Abfangjägern begleitet und schließlich abgeschossen. Vermutlich sei sie nördlich von Vietnam ins Meer gestürzt.

– Flugschleife sorgte für Mutmaßungen: Andere sahen die Route als möglichen Hinweisgeber: In Australien erklärten Luftfahrtexperten in einem 2022 erschienenen Dokumentarfilm „MH370: The Final Search“ des Sky-News-Moderators und Investigativ-Journalisten Peter Stefanovic, dass eine 22-minütige kreisförmige Schleife in der Flugbahn der Boeing der Schlüssel zur Lösung des Rätsels sein könnte. Es habe keinen Grund für Kapitän Shah gegeben, vor der Küste von Sumatra zu kreisen – es sei denn, es habe in dieser Zeit „mögliche Verhandlungen“ zwischen ihm und jemand anderem gegeben, sagte der Luftfahrtautor und frühere Pilot Mike Glynn in der Doku.

Glynn glaubt, dass der Pilot aus Wut über eine Verurteilung des damaligen malaysischen Oppositionsführers und heutigen Regierungschefs Anwar Ibrahim am Tag zuvor den Vorfall verursacht haben könnte. Shah soll entfernt mit ihm verwandt gewesen sein. Viele Experten stellen dieses Motiv jedoch infrage.

Stefanovic gab sich aber schon 2022 überzeugt, dass mithilfe neuer Erkenntnisse und modernster Technologie der Suchbereich auf wenige Hundert Quadratkilometer Ozean eingegrenzt werden kann – aber nur, wenn die malaysische Regierung genug Geld und Interesse an einer Wiederaufnahme der Suche aufbringt. Der Zeitpunkt könnte demnächst gekommen sein. (dpa)

Nachfolgend ein VIDEO zum Fall MH370:

11 Antworten auf “Was geschah mit Flug MH370? Vor 10 Jahren eines der größten Rätsel der Luftfahrt [VIDEO]”

  1. Spekulationen über Spekulationen.
    ich füge dann auch noch 2 hinzu.

    1) Sonnensturm, wodurch die Bord Elektronik versagte.

    2) Der Autopilot reagiert er nicht mehr, beim Versuch des Kapitäns , diesen auszuschalten und das Flugzeug wurde ferngesteuert ins Meer versenkt.

    Das eine der beiden Spekulationen zutreffend sein könnten, ist natürlich unwahrscheinlich.
    Die bisherigen Spekulationen aber auch.

    • Hans-Werner S.

      @ Anorak 2091
      Herzlichen Glückwunsch, Sie sind der erste, der diesen traurigen Artikel kommentiert. Erster zu sein ist immer ein besonderes Privileg und kommt nur den Besten in der Gesellschaft zugute. Sie, @ Anorak, sind einer der ganz vorne hingehört
      Sie sind kein Mann (oder Frau?) der großen, mittelmäßigen Masse, nein, Sie sind kein Durchschnitt. Im Bus säßen Sie nicht etwa im Mittelteil, vielleicht sogar über den Rädern Sie sitzen ganz vorne, neben dem Chauffeur, wenn Sie nicht sogar der Chauffeur selber sind. Leute wie Sie braucht unsere Gesellschaft. Leute wie Sie bringen uns weiter. Wir können uns alle glücklich schätzen, dass wir Sie hier unter uns wissen. Gesegnet sei der Tag, an dem Sie zum OD- Team dazu stießen. Danke Karma.

  2. Der aus Welkenraedt

    @Hans-Werner S.
    Unser Anorak4711 ist für mich irgendwie der Chuck Norris für Arme!! Da muss ich an diese Norris Weisheiten denken 😄
    “ Der Blinddarm von Anorak4711 kann sehen !“
    “Anorak4711 kann den Toten Winkel Reanimieren“
    Bin mir sicher…….Er kann dat alles 😂😂

            • Der aus Welkenraedt

              @Anorak4711
              Sie sind bestimmt kein schlechter Mensch……Das Problem ist diese Arroganz die sie immer wieder hier am Tage legen !! Sie beleidigen immer wieder jeden der nicht ihrer Meinung ist! Es nervt einfach !! Sie glauben Reimen zu können!? …..NEIN !! Können Sie nicht !!! Also lassen Sie es am besten 😄
              Vielleicht brauchen Sie nur jemanden der Sie im realen Leben zuhören möchte?…..wird nicht einfach sein….aber die Hoffnung stirbt zuletzt 🙂

              • @ – Der aus Welkenraedt 23:02
                Das Problem sind ihre Kindergarten Manieren.
                Meine Arroganz ?
                Wer glaubt denn, zu jedem meiner Kommentare etwas Dummes schreiben zu müssen ?
                Es kann ja auch nicht schaden , einem dummen darauf hinzuweisen , dass er dumm ist.
                So besteht noch die Hoffnung , dass sie sich aus ihrem Vorschulalter verabschieden und langsam erkennen, dass sie zu den Erwachsenen gehören.
                oder etwa doch nicht ?

                • Peter Müller

                  Kritik geht garnicht bei Anoroc. und beleidigen kann er gut. Das zeugt davon, dass er Dünnhäutig ist, und es immer mit lustigen Antworten überspielen will. Aber lassen wir ihn an unserem Leben teilhaben.

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