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„Walk-OFF-Tihange“: 75-km-Wanderung von Tihange über Lüttich nach Aachen und Staffellauf in 15 Stunden

Am Bahnhof von Lüttich-Guillemins warteten auf die zwei Wanderer 40 AKW-Gegner von Ecolo, Fin de Nucleaire, Greenpeace Belgium, Nucléaire Stop Kernenergie (NSK) und ein TV-Team von RTL. Foto: Markus Mertens

Am Sonntag, dem 26.08.2018 haben zwei junge Atomkraft-Gegner die 75 km von Tihange über Lüttich und die Grenze bis Aachen zurückgelegt. Mit dieser Wanderung wollten Markus Mertens und Robert Seiffert verdeutlichen, in welcher Nähe Aachen zum Risse-Reaktor Tihange 2 liegt.

Die beiden Atomkraftgegner waren diese Tour in 2017 schon mal als ihren individuellen Beitrag zur damaligen „Menschenkette“ im Juni 2017 gelaufen.

Diesmal hatten sie ihren Walk aber mit dem Aktionsbündnis gegen Atomenergie in Aachen (AAA) und mit diversen belgischen Anti-Atomgruppen geplant, sodass sie durchgehend von wechselnden Gruppen und insgesamt über 100 Mitmarschierern begleitet wurden.

Die Tour begann noch in dunkler Nacht am Sonntag um 4 Uhr. Mitglieder vom AAA hatten die beiden Walker mitten auf die Brücke vor dem AKW-Tihange gebracht. Dort warteten zwanzig belgische AKW-Gegner.

Die beiden Anti-Atom-Walker Markus Mertens (rechts) und Robert Seiffert. Foto: Markus Mertens

Man versammelte sich vor dem Transparent „Walk-OFF-Tihange“ für das Startfoto. Im Hintergrund stand der klare Vollmond und die gespenstische Kulisse der Kühltürme. Das Startzeichen für die Wanderung waren gelbe Bengalos – und ab ging die Tour der Zwei in Begleitung von elf Mitmarschierern entlang der Maas in Richtung Lüttich.

Die Gruppe erreichte um 9 Uhr den geplanten Zwischenstopp am Bahnhof von Lüttich-Guillemins. Dort warteten schon 40 AKW-Gegner von Eccolo, Fin de Nucleaire, Greenpeace Belgium, Nucléaire Stop Kernenergie (NSK) und ein TV-Team von RTL. In der Pause wechselte die Begleitgruppe.

Dann ging es weiter nach Herve. Dort wurde die Gruppe unter anderem von Greenpeace Belgium und dem AAA erwartet und auf den folgenden Kilometern bis in die Deutschsprachige Gemeinschaft begleitet.

In Kelmis Trsnsparente, Musik und Gesang

In Kelmis nahe der deutsch-belgischen Grenze standen über 60 Menschen Spalier, um die Laufgruppe dort mit Transparenten, Musik und Gesang zu empfangen. Nach der Pause wurden auch hier die beiden Wanderer durch eine neue Gruppe begleitet.

Pünktlich um 18.45 erreichte der „Walk-OFF-Tihange“ das Ziel am Marktplatz in Aachen. Dort hatte das AAA ein kleines Fest organisiert. Es wurde gratuliert, es wurde geredet. Natürlich wurde die Gefährdung durch den Risse-Reaktor erwähnt.

Gruppenfoto vor dem Start bei Vollmond um 4 Uhr in der Frühe an der Maas in Tihange. Foto: Markus Mertens

Walter Schumacher vom AAA ging insbesondere auf die aktuelle Diskussion über die vermeintliche „Sicherheit von Tihange“ ein: „Tihange-2 hat tausende Risse von einer unklaren Herkunft, die überall sonst in Europa zur dauerhaften Stilllegung des Reaktors geführt hätten. Wir können nur ganz stark hoffen, dass es uns erspart bleibt, dass wir ‚Recht’ hatten … “

Auch im belgischen Redebeitrag von Leo Tubbax (NSK) wurden die Probleme der Reaktoren in Tihange benannt. Und Tubbax bat ausdrücklich die deutsche Anti-Atombewegung um weitere Unterstützung beim Kampf um die Abschaltung der belgischen AKWs.

Schließlich wurde noch ein „Wanderpokal“ durch den Aachener Langstreckenläufer Mussa Hudrog überreicht. Er lobte die politische Intention der beiden Walker.

Markus Mertens betonte nochmal ausdrücklich den politischen Charakter ihres Walks: „Wir sind heute durch einen Teil der Region gelaufen, für die der marode Reaktor Tihange 2 ein Risiko darstellt. Tihange ist von Lüttich nur 25 km Luftlinie entfernt. Bis Maastricht sind es nur 47 km und bis zum Aachener Stadtzentrum nur 64 km Luftlinie. Die Sorgen der Menschen in den Niederlanden, in Deutschland und in Belgien müssen endlich ernstgenommen werden!“

„Walk-OFF-Tihange“ bei der Ankunft in Aachen um 18.45 Uhr. Foto: Markus Mertens

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