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Wahldebatte ohne Publikum ist besser [Zwischenruf]

Die BRF-Wahldebatte zur Gemeinde Raeren mit (v.l.n.r.) Martin Peters (SPplus), Erwin Güsting ("Mit Uns"), Mario Pitz (CSL) und Guido Deutz (Ecolo). In der Mitte BRF-Redakteur Olivier Krickel als Moderator. Foto: Screenshot BRF

Auf die BRF-Debatte zur Gemeinderatswahl in Raeren durfte man gespannt sein – doch wer geglaubt hatte, nach dem von Ecolo provozierten Bruch der Koalition mit der Liste „Mit Uns“ im Frühjahr 2021 werde es zu einem knallharten Schlagabtausch zwischen dem noch immer etwas verbitterten Ex-Bürgermeister Erwin Güsting und dem Spitzenkandidaten der Grünen, Guido Deutz, kommen, der wurde eines Besseren belehrt.

Obwohl Güsting noch einmal bekräftigte, dass wegen der damaligen Vorkommnisse für seine Liste „Mit Uns“ eine Koalition mit Ecolo ausgeschlossen sei und dass nicht nur er selbst, sondern die gesamte Liste dahinter stehe, war der Koalitionsbruch von 2021 nur anfangs kurz ein Thema.

Es hat sich erneut gezeigt, dass eine Wahldebatte ohne Publikum der eigentlichen Zielsetzung einer solchen Veranstaltung, nämlich der Information der Wähler, gerechter wird als eine Diskussion mit Publikum in einem vollen Saal.

Im BRF-Funkhaus konzentrieren sich die Diskussionsteilnehmer weitgehend auf die Sache, sie werden nicht durch Beifall oder Buhrufe im Publikum gestört und sind auch selbst nicht darauf aus, mit schlagfertigen (Stammtisch-)Parolen Zustimmung im Saal zu erhaschen.

Das Publikum bei der Wahldebatte vor der Eupener Stadtratswahl im Oktober 2012 im Hotel Ambassador-Bosten. Foto: OD

Bei der BRF-Wahldebatte gibt es keinen Saal, in dem Kellner hin und her eilen und bei dem einen oder anderen Zuschauer der Alkoholpegel schon ein kritisches Ausmaß erreicht. Vor allem gibt es keine Partei- oder Listenkolonnen im Saal, die nur darauf erpicht sind, für ihren Kandidaten Stimmung zu machen.

Wenn dann auch noch gegen Ende der Debatte das Publikum gebeten wird, abzustimmen, wer von den Diskussionsteilnehmern am besten abgeschnitten hat, so wie dies bei der öffentlichen Wahldebatte von BRF und Grenz-Echo vor der PDG-Wahl vom 9. Juni der Fall war, dann fälscht dies nur die wahre Stimmungslage draußen im Wahlvolk.

Im Fall Raeren kommt noch hinzu, dass Ecolo nicht wie vor sechs Jahren durch Ulrich Deller vertreten wurde, der als der eigentliche Drahtzieher des Koalitionsbruchs von 2021 gilt, sondern durch Guido Deutz. So fand die Verhandlung ohne den Hauptangeklagten statt.

Schließlich hat der Raerener Debatte gut getan, dass jetzt vier Listen um die Gunst der Wähler werben, denn außer „Mit Uns“, CSL und Ecolo tritt diesmal auch die SPplus mit Spitzenkandidat Martin Peters an. Dadurch könnte sich auch am Wahlabend die Koalitionsbildung offener gestalten als mit nur drei Listen, zumal ein Bündnis zwischen „Mit Uns“ und Ecolo bereits vorab ausgeschlossen ist. Und wenn etwas offener ist, dann ist auch weniger Druck im Kessel… (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

8 Antworten auf “Wahldebatte ohne Publikum ist besser [Zwischenruf]”

  1. Eifel_er

    Es gab/gibt und es wird nie verlogenere Leute geben wie die Politiker, das ganze Jahr hört man null – nix – nada von Ihnen. Kaum geht’s auf die Wahlen zu, kommen Sie alle aus Ihren Löchern und preisen Dinge an, die Sie nie regeln.

    Für mich sind die Wahlen ein für allemal gestorben.

  2. Mein Gott Eifel_er ! Du bist aber echt ein frustrierter Nörgler. Immer wieder über alles herziehen und jede und jeden mit deinem endlosen Geknatsche anpöbeln. Ich weiss nicht , in welcher Gemeinde du wohnst, doch warum gründest du nicht deine eigene Liste und versuchst es dann besser zu machen. Kannst deine Liste ja „Knurrsack“ nennen.
    Ich mag diese Leute nicht, die immer nur negativ über alles Mögliche herziehen und nie selber aktiv werden. Sei froh, dass es noch Menschen gibt, die sich für unsere Gemeinden einsetzen, auch wenn sie nicht alles richtig machen (können).
    Schönen Feierabend !

  3. Büllingen reden wir miteinander Marita Eichten

    Ehrlich gesagt finde ich das Publikum sehr sinnvoll. Es kamen doch sehr interessante Antworte. Ich denke nur an „Gott bewahre“. Das war keine geplante Antwort. Es zeigt doch was los ist. Bei der Fernsehdebatte am Samstag ist das anders…

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