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Kritik an Tierversuchen: Volkswagen beurlaubt seinen Cheflobbyisten Steg

Der VW-Generalbevollmächtigte und CheflobbIst Thomas Steg (l) und der VW-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller (r) kommen nach dem Diesel-Gipfel aus dem Bundesinnenministerium. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Die Debatte um umstrittene Abgastests an Affen hat bei Volkswagen zu einer ersten personellen Konsequenz geführt. Der Cheflobbyist Thomas Steg wurde beurlaubt, wie die Volkswagen AG am Dienstag in Wolfsburg mitteilte.

Der Vorstand habe das entsprechende Angebot des Leiters der Konzern-Außenbeziehungen und Nachhaltigkeit angenommen, hieß es. Steg werde bis zur vollständigen Aufklärung der Vorgänge von seinen Aufgaben entbunden.

„Wir sind dabei, die Arbeit der 2017 aufgelösten EUGT genau zu untersuchen und alle nötigen Konsequenzen daraus zu ziehen“, sagte Konzernchef Matthias Müller der Mitteilung zufolge. „Herr Steg hat erklärt, die volle Verantwortung zu übernehmen. Dies respektiere ich.“

Ein Auspuffrohr von einem VW Golf 7 mit TDI Dieselmotor glänzt am 09.03.2017 im Licht an einer Fertigungsstrecke vom VW Golf 7 im Volkswagen Werk in Wolfsburg (Niedersachsen). Das neueste Kapitel des ´Dieselgateª-Skandals von Volkswagen enth‰lt Szenen, die kaum zu glauben sind. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Autoindustrie hatte Wissenschaftler eingespannt, um mit der von BMW, Daimler, VW und Bosch gegründeten Lobbyorganisation EUGT – der Europäischen Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor – Gesundheitsgefahren von Dieselabgasen zu verharmlosen. Dabei waren auch Affen mehreren Tests ausgesetzt worden.

Die Untersuchungen der Vorgänge sollten weiter mit Hochdruck vorangetrieben werden, teilte Volkswagen mit. Die Aufgaben Stegs übernehme kommissarisch Jens Hanefeld, verantwortlich für internationale und europäische Politik.

Zuvor hatte Steg angekündigt, dass Volkswagen künftig auf Tierversuche verzichte. „Wir wollen Tierversuche für die Zukunft absolut ausschließen. Damit so etwas nicht noch einmal passiert“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Dienstag). Der Autobauer lasse prüfen, was nach den Versuchen mit den Affen geschehen sei, in welchem Zustand sie übergeben wurden und wie es ihnen heute gehe.

Auch Konzernchef Müller hatte die Versuche als inakzeptabel bezeichnet. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh forderte erneut vom Vorstand vollständige Aufklärung und personelle Konsequenzen – ohne Ansehen von Personen. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

11 Antworten auf “Kritik an Tierversuchen: Volkswagen beurlaubt seinen Cheflobbyisten Steg”

  1. Alfons Van Compernolle

    Ein „Bauernopfer“ um die Etage der Aufsichtsraete und Vorstandsmitglieder zu schuetzen!
    Sowie von der Manipulationssoftware haben diese Oberchefs mal wieder von nichts gewusst, wie immer.
    Millioneneinkommen fuer NICHTS WISSEN & VOLKSBETRUG ! VW= VOELLIG WERTLOS !!!!

    • Alfons Van Compernolle

      Seit Prof.Dr.Porsche fuer Adolf H. den ersten VW-Kaefer gebaut ist, ist VW nur noch unschuldig gewesen. Ein „Verleumder“ der da auch nur ansatzweise etwas „anderes“ denken koennte.
      Das Prof.Dr.Ing. Porsche dann spaeter den von der Wehrmacht sehr beliebten VW_Kuebelwagen gebaut hat und so den einen oder anderen Panzermotor etc, spielt keine Rolle. Woher sollte VW und Prof.Dr.Ing.
      Porsche denn Wissen, dass dieses Adolfs Kriegsspielzeuge sind?? Die Unschuld hat seit 1933 eine feste Adresse WOLFSBURG in Niedersachsen ! Volkswagen Bande !!!

      • Marc Van Houtte

        Der gesamte Vorstand wird wohl nie mehr in die USA reisen.
        Wir haben in Europa ein weit verbreitetes USA Bashing aber wie mit Wirtschaft kriminellen um zu gehen ist davon können wir lernen.
        Oder zeigt mir mal einen Kriminellen Spitzen Banker oder Manager der tatsächlich sitzt.
        Die sacken bei uns Millionen an Abfindungen und haben maximal eine Bewährungsstraffe.

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