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Vor 50 Jahren gab es im „Sana“ am Kehrweg die ersten Abiturienten

Gruppenbild der ehemaligen „Sana“-Abiturienten mit PDG-Präsident Alexander Miesen (PFF) vor dem Gebäude, das vor einem halben Jahrhundert ihre Schule war. Foto: Gerd Comouth

Wo heute das Parlament der DG tagt, gab es vor 50 Jahren eine Premiere. Im ehemaligen „Sanatorium“ wurden erstmals Abiturienten des Staatlichen Technischen Instituts (STI) aus dem Schuldienst entlassen. Zum 50-jährigen Jubiläum dieser ersten Abiturfeier im „Sana“, wie das Gebäude damals genannt wurde, fand am Mittwoch eine Feier statt.

Zum 50-Jährigen kam es zu einem Treffen der ehemaligen Abiturienten und Lehrer.

Nach einem kurzen Besuch des jetzigen Robert Schuman Instituts (RSI) an der Vervierser Straße, das seinerzeit aus dem früheren STI hervorgegangen ist, sowie des angrenzenden ZAWM begaben sich die rund 30 ehemaligen Abiturienten zu ihrem „Sana“, wo nach einer Besichtigung der „alten Wirkungsstätten“ ein gemütliches Beisammensein stattfand.

Mitiniator Jean-François Crucke (l) bei seiner Festansprache. Foto: Gerd Comouth

In seiner Rede warf Jean-François Crucke, einer der Initiatoren des Treffens der ersten „Sana“-Abiturienten, einen Blick zurück auf das schulische Leben im „Sana“. Der Aufbau des Staatlichen Technischen Instituts sei nicht einfach gewesen, so Crucke: „Viele waren der deutschen Sprache nicht mächtig; ich kenne sogar welche, die nicht wussten, dass in Eupen deutsch gesprochen wurde.“

Die Folge war, so Crucke: „Ainsi wurden nous in deux Sprachen enseignés, aber pas zweisprachig.“

Es herrschte aber eiserne Disziplin im ehemaligen Sanatorium. „Der ‚Dress-Code‘ war klar. Das Tragen einer Hose für das weibliche Personal war verpönt, und für den männlichen Lehrer war das Tragen einer Krawatte Pflicht.“

PDG-Präsident Alexander Miesen begrüßt die ehemaligen „Sana“-Schüler. Foto: Gerd Comouth

In der Eupener Schullandschaft fristete das STI Ende der 1960er Jahre eher ein Schattendasein. Crucke: „1968 gab uns das Grenz-Echo nicht die Ehre, so wie allen anderen Sekundar-Schulen, ein Bild der Abiturienten zu veröffentlichen. Im ‚Sana‘ gab es eben nur A2-Diplomierte, ein sogenanntes Second-hand-Abitur.“

Dass dieses angebliche „Second-hand-Abitur“ so schlecht nicht gewesen sein kann, hatte Crucke schon beim ersten Klassentreffen vor 25 Jahren festgestellt, denn alle Abiturienten hatten eine Arbeit gefunden.

Nach dem eher offiziellen Teil der Veranstaltung posierten die ehemaligen Abiturienten des „Sana“ und deren Lehrer, die der Einladung noch Folge leisten konnten, mit PDG-Präsident Alexander Miesen (PFF) für ein Gruppenfoto. (cre)

Nachfolgend noch einige Bilder von Gerd Comouth von der 50-Jahr-Feier der ehemaligen „Sana“-Abiturienten. (Zum Vergrößern Bild anklicken):

6 Antworten auf “Vor 50 Jahren gab es im „Sana“ am Kehrweg die ersten Abiturienten”

  1. Das war in der Zeit als in Raeren noch der Pastor von der Kanzel gegen die „gottlosen Staatsschulen“ predigte und den Eltern dieser Schüler vorgehalten wurde dass sie die „Seelen ihrer Kinder für das Fahrgeld (SNCV) verkauften“. Deswegen habe ich dem Niedergang der CSP auch keine Träne nachgeweint, die waren damals genau so bigott wie es heute die Ökos sind…

  2. Vor 60,50,40 Jahren haben viele ihre Kinder nach Aachen zum Abi geschickt, um nicht auf einer belgischen Schule zu sein. Sieht heute anders aus. Hat sich zum Glück wohl in der DG was getan.

  3. Detlef Obermeit

    Die schulische und praktische Ausbildung war auch seinerzeit auf sehr gutem Niveau und ich freue mich sehr Herrn Schröder und Hern Borguet, wenn auch über das Internet, wieder sehen zu können.

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