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Vivant enttäuscht über Nein zu Betreuungsgeld für Eltern in der DG

Eine Mutter bei der Kinderbetreuung. Foto: Shutterstock

Mit Unverständnis hat die Vivant-Fraktion auf die Ablehnung einer Resolution über die Einführung eines Betreuungsgeldes für Eltern in der DG im zuständigen Ausschuss des Parlaments reagiert.


„In unseren Augen würde die Einführung eines solchen Betreuungsgeldes, welches wahrscheinlich von einem Großteil der Bevölkerung begrüßt würde, die Situation vieler Familien aufbessern“, erklärte Michael Balter in einer Pressemitteilung.

„Neben der Tatsache, dass ein solches Betreuungsgeld den Familien unserer Gemeinschaft eine zusätzliche Option der Kinderbetreuung geboten hätte, um so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu steigern, wäre die Einführung einer solchen Maßnahme auch einer Wertschätzung der erzieherischen Arbeit der Eltern gleichgekommen“, so der Fraktionssprecher von Vivant.

Mehr Eltern-Burnout-Fälle

Laut einer Studie von 2016 entstehe für viele Erziehungsberechtigte Stress im Hinblick auf die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf, was u.a. auch für die steigende Zahl der Eltern-Burnout-Fälle mitverantwortlich sei, hieß es weiter in Balters Stellungnahme.

Die beiden Vivant-Abgeordneten Michael Balter und Alain Mertes. Foto: Gerd Comouth

“Viele Elternteile aus unserer heutigen Gesellschaft entscheiden sich bereits heute bewusst dazu, die Kinderbetreuung und somit auch den Großteil der Erziehung selbst in die Hand zu nehmen. In diesem Rahmen ist die Frage dann auch gerechtfertigt, ob eine externe Kinderbetreuung die eigene Erziehung durch die Eltern ersetzen kann. Es gibt aus wissenschaftlicher Sicht jedenfalls genügend Gründe, eine solche Erziehungsform durch die Eltern zu fördern.“

Darüber hinaus sei Vivant umso erstaunter, als der besagte Resolutionsvorschlag ebenfalls Forderungen bezüglich einer Verlängerung des Elternurlaubes enthielt und eben solche Forderungen auch in der Bürgeragenda zum Bürgerdialog wiederzufinden seien, ja selbst der Gesundheitsminister habe sich auf der Podiumsdiskussion „Familie – so vielfältig wie das Leben“ für eine solche Maßnahme ausgesprochen, so Vivant.

„In Anbetracht all dieser Tatsachen sind wir der Überzeugung, dass die Einführung eines solchen Betreuungsgeldes die innerbelgische soziale Gerechtigkeit zwangsläufig verbessern und darüber hinaus vor allem im Falle der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu einer Aufwertung des Standortes Ostbelgien beitragen würde“, hieß es weiter.

Ca. 3,2 Millionen Euro Mehrkosten

Laut Vivant hätten Berechnungen des Kabinett des Ministers ergeben, dass – wenn man die derzeitigen Kosten der externen Betreuung als Grundlage nehme – ca. 3,2 Millionen Euro an Mehrkosten auf die DG zukämen, wenn alle Eltern der Kinder von 0 bis 3 Jahren eine Betreuungsgeld in Höhe von 161 Euro pro Monat pro Kind erhielten.

Abschließend hieß es in der Pressemitteilung von Balter: „Es ist unserer Meinung nach sinnvoller, dem Bürger, insbesondere jungen Familien, die Gelder in Form eines Betreuungsgeldes zurückzugeben, anstatt einen ohnehin aufgeblähten Regierungs- und Verwaltungsapparat ständig zu vergrößern.“

17 Antworten auf “Vivant enttäuscht über Nein zu Betreuungsgeld für Eltern in der DG”

  1. Freizeit Lobbyistin

    Ich schätze mal, dass Vivant bei der kommenden PdG Wahl drei wenn nicht sogar vier Sitze erringen wird. Die Passivität der anderen Parteien gegenüber den Erziehenden ist schon erschreckend.

        • Alfons Van Compernolle

          Wir haben in diesem kleinen Land, nicht nur ein paar Minister zuviel, sondern auch das eine oder andere Parlament und Gemeinderaete ! 11,4 Millionen Einwohner inkl. Zuwanderer aber eine parlamentarische Buerokratie als haetten wir das 250 fache an Einwohner !!
          Und dann die nette Geschichte mit den neuen Kampfflugzeugen von ueber 11.Milliarden Euro! Man koennte erheblich mehr Einsparen, man tut es aber nicht, weil es die Abschaffung lukrativer Einnahmequellen etc der uebermaessigen demokratischen Parlaments-Buerokratie bedeuten wuerde.

  2. Standpunkt

    @Nicht Nurso: das ist das Problem….wir müssen Senatoren ohne Anwesenheiten bezahlen , die Politiker in den Provinzen, unsere enorme Anzahl an Ministern usw… da kann nichts mehr übrig bleiben. Solange die Politiker selber ihren Status bestimmen dürfen, haben wir keine Chance .

    • Zaungast

      „wir müssen Senatoren ohne Anwesenheiten bezahlen ,“

      Wohl wahr! Gerade heute findet wieder eine Plenarsitzung des Senates statt.

      Tagesordnungspunkte:
      1. Conflit d’intérêts entre l’Assemblée de la Commission communautaire française et la Chambre des représentants à propos du projet de loi relatif à la relance économique et au renforcement de la cohésion sociale, nos 54-2839/1 à 18.
      Avis à rendre par le Sénat au Comité de concertation en application de l’article 32, § 1erquater, alinéa 1er, de la loi ordinaire du 9 août 1980 de réformes institutionnelles, no 6-421/1. [Pour mémoire]

      2. Prise en considération de propositions.

      ( http://www.senat.be/www/?MIval=/index_senate&MENUID=24100&LANG=fr )

      Wetten, dass der „ostbelgische“ Senator da nicht anwesend sein wird?

  3. Ent___TÄUSCHUNG = Man hat SICH SELBST vorher GETÄUSCHT. Man wird auf den Boden der Tatsachen gestellt. Man wird in die Realität zurück geholt.

    Alles gut, Vivant. Nun müssen Sie sich nur noch ein paar mal sich selbst ent_TÄUSCHEN, dann sind Sie nicht mehr unwählbar.

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