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Vivant: „Immer noch werden in Belgien Tiere grausam geschächtet“

Vor allem vor dem muslimischen Opferfest werden tausende Schafe geschächtet, viele von ihnen ohne Betäubung. Foto: dpa

Die Vivant-Fraktion fordert in einer Resolution, dass Schächten ohne Betäubung verboten wird. Zudem soll eine für den Verbraucher einfach verständliche Kennzeichnung aller Produkte, die Fleisch enthalten, mit Angaben über die Art der Schlachtung eingeführt werden.

Die Resolution, deren Wortlaut „Ostbelgien Direkt“ am Ende dieses Artikels integral veröffentlicht, richtet sich an die EU-Kommission, das EU-Parlament sowie an die Parlamente und Regierungen der Wallonie, der Region Brüssel-Hauptstadt und Flanderns.

Die Vivant-Fraktion begrüßt ausdrücklich die Initiative Flanderns in Bezug auf ein Verbot der betäubungslosen Schächtung und ruft die anderen Regionen auf, diesem Beispiel Folge zu leisten, „um einem möglichen Schächttourismus in Belgien entgegenzuwirken“.

Die Proteste seitens der Moslem-Exekutive sowie der jüdischen Gemeinschaft gegen den Vorschlag des flämischen Regionalministers stoßen bei Vivant auf größtes Unverständnis.

Protestaktion von GAIA in Brüssel im September 2016 gegen das rituelle Schlachten ohne Betäubung. Foto: GAIA

Aus religiöser Sicht gebe es keinerlei Hinweise auf ein restriktives Verbot einer dem Schlachten vorausgehenden Betäubung des Tieres, ob im Judentum oder dem Islam, hieß es in einer Pressemitteilung von Michael Balter und Alain Mertes.

Immer noch würden Tiere in unserem Land grausam, ohne Betäubung, geschächtet – und dies im Namen der Religionsfreiheit, beklagt Vivant. Ein Verbot von Schächtungen ohne vorherige Betäubung sei unbedingt notwendig.

Dazu heißt es wörtlich: „Wir verweisen mit Nachdruck auf die Tatsache, dass es vor allem die Tiere sind, die in diesem Rahmen den höchsten Preis bezahlen. Somit sollte ein möglichst würdevolles, schnelles und von Qualen befreites Ende für die Tiere garantiert werden. Darüber hinaus ist die Einführung einer allgemeinen, über die Schlachtung informierenden Kennzeichnung der Lebensmittel, die Fleisch von Tieren enthalten, unbedingt notwendig und erstrebenswert.“

Vivant denkt dabei an eine Kennzeichnung, die dem Verbraucher Auskunft über die Art der Schlachtung gibt: „Dann liegt die Entscheidung beim Verbraucher, ob er gewisse Produkte gutheißt oder nicht.“ (cre)

Nachfolgend lesen Sie den Resolutionsvorschlag von Vivant über ein Verbot von Schächten ohne Betäubung im vollen Wortlaut:

RESOLUTION VIVANT SCHÄCHTUNG

Zum Thema Tierschutz siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

5 Antworten auf “Vivant: „Immer noch werden in Belgien Tiere grausam geschächtet“”

    • Zaungast

      Welche andere „abrahamitische“ Religion war eigentlich schon vor dem Christentum und ganz sicher vor dem Islam (denn auf den spielen Sie doch wohl an?) in Europa präsent und hat das Schächten „hergebracht“?

      „Aber dürfen ja alles, sind ja liebenswerte Zeitgenossen.“ Nicht wahr? Sie führen sich selber ad absurdum!

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