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Seit der Übernahme der AS Eupen durch Aspire 2012 hat keiner der vier Trainer die Fans wirklich überzeugt

Die bisherigen Aspire-Trainer der AS Eupen: Bartolomé Marquez Lopez, Jordi Condom, Claude Makéléle und Beñat San José (v.l.n.r.). Fotos: OD - Gerd Comouth

Nach der 1:2-Niederlage der AS Eupen gegen den KV Kortrijk wird wieder Kritik an Trainer Beñat San José laut (siehe Kommentare zum Spielbericht an anderer Stelle). Der Spanier hat bisher als Coach nicht überzeugt – so wie seine drei Vorgänger Claude Makélélé, Jordi Condom und Bartolomé Marquez Lopez auch nicht wirklich überzeugen konnten.

Man muss schon auf Wolfgang Frank zurückgehen, der von 2011 bis 2012 Trainer am Eupener Kehrweg war, um jemanden zu finden, der sich allgemeiner Beliebtheit erfreute. Hingegen hatten die Fußballlehrer, die seit der Übernahme der AS durch Aspire im Jahr 2012 engagiert wurden, immer wieder Probleme, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Bartolomé Marquez Lopez war ab der Saison 2012-2013 der erste Trainer unter Aspire-Flagge. Mit dem Spanier sind die meisten Fans nie klar gekommen, was auch daran lag, dass „Tintin“ Marquez schlecht oder gar nicht kommunizierte (auch wenn sich sein Assistent Jordi Condom als Übersetzer vom Spanischen ins Französische die größte Mühe gab).

Trainer Beñat San José (l) und AS-Generaldirektor Christoph Henkel. Foto: Gerd Comouth

Dass Marquez Lopez durchaus Fähigkeiten hatte, bewies er, als er den Stürmer Christian Kabasele, der heute in der Premier League beim FC Watford unter Vertrag steht, zum Abwehrspieler umfunktionierte, was er bis heute geblieben ist. Zwischenzeitlich wurde Kabasele sogar in die belgische Nationalmannschaft berufen.

“Tintins“ Nachfolger wurde Ende März 2015 dessen ehemaliger Assistent Jordi Condom, der von allen vier bisherigen Aspire-Trainern zweifelsohne der populärste war. Darüber hinaus kann Condom für sich als Erfolg beanspruchen, dass die AS mit ihm als Coach 2016 den Aufstieg in die höchste Spielklasse geschafft hat – wenngleich unter freundlicher Mitwirkung eines gewissen Herrn John Bico, der mit White Star Meister der 2. Division wurde, aber keine Profilizenz erhielt.

Nach Jordi Condom kam im November 2017 mit viel Medienrummel der frühere französische Weltklassespieler Claude Makélélé, der zwar mit der AS Eupen zwei Mal den Klassenerhalt schaffte (2017-2018 und 2018-2019), aber ebenfalls immer wieder in der Kritik stand. Am Ende der Saison 2017-2018 bewahrte der Japaner Yuta Toyokawa mit drei Toren und einem Assist im letzten Spiel gegen Excel Mouscron die AS vor dem Abstieg. Und in der darauf folgenden Saison 2018-2019 schaffte es Eupen, die Klasse zu halten, ohne zu begeistern.

Nachfolger von Makélélé wurde im Sommer 2019 Beñat San José, an dessen Arbeit bisher viele Fans einiges auszusetzen hatten. Der Spanier machte sich gleich zu Saisonbeginn bei den Supportern ziemlich unbeliebt, als er Danijel Milicevic ignorierte, ebenso Nils Schouterden.

Bei San José fällt auf, dass er sich schwer tut mit Auswechslungen, die entweder viel zu spät erfolgen oder gar nicht oder Ausdruck von Panik sind. In Charleroi schoss der 40-Jährige den Vogel ab, als er erst in der 89. Minute (!) drei Spieler auf einmal einwechselte. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

18 Antworten auf “Seit der Übernahme der AS Eupen durch Aspire 2012 hat keiner der vier Trainer die Fans wirklich überzeugt”

  1. Fußballkritiker

    Die attraktivste Saison war diejenige mit Garcia, Henri und Sylla. Das hatte aber nichts mit dem Trainer zu tun, sondern mit den guten Offensivspielern. Momentan ist die Offensiv-Power der AS schwach. Das ist augenblicklich kein Sturm, sondern ein „Windchen“.

  2. Ich denke es liegt mehr am System. Wenn ich die Flanken von gestern wieder sehe. Mann-O-Mann. Da bekäme ich als Stürmer das kotzen. Sie müssen auch immer als Stürmer mit zurückverteidigen und kommen im Sturm Kraft, Konzentration und Timing zu kurz. Aber das System bestimmt der Trainer. Naja, siehe mein Kommentar anderswo von heute.

  3. Tin Tin war der Beste !
    Ein Eigenbrödler, aber was der mit 18Jährigen spielen ließ war schon super.
    Der Gegner war froh dass er mal in Ballbesitz kam.
    Auch wenn es nur 2.Liga war.
    Condom war sein gebührender Nachfolger im Sinne des Projekts.
    Er profitierte zwar von einem überragendem Talent Onyekuru, hatte aber sein Soll mit dem Klassenerhalt erfüllt.
    Bei ihm sah man ein Offensiv Fussball den jeder Fan das Herz höher schlagen ließ.
    Genau wie heute zählte nur der Klassenerhalt und den hatte er geschafft, nur mit den Unterschied, des Respekt der neutralen Zuschauer
    Dann kam Makelele.
    Da geriet das Projekt zum ersten mal ins wanken.
    Bei ihm zählte zum ersten mal die Leistung.
    Mit drei Coaching Wörter schaffte er den Klassenerhalt „Encore“ “ Continue“ und „va“
    Dann kommt Heiliger Joseph und krempelt alles um.
    Die Jugend bekommt keine Chance mehr.
    Kein Talent ? Oder ist er nicht fähig Spieler besser zumachen?
    Mag sein dass wir auch dieses Jahr die Klasse halten und dann?
    War es ein erfolgreiches Jahr?
    Haben wir Spektakel auf dem Platz erlebt?
    Ein neuer Onyekuru, Castro Montez oder Wague entdeckt?
    Können wir einen verkaufen ?
    Nach dem Spiel gegen Kortrijk bin ich froh ,wenn wir die Klasse halten, mehr aber auch nicht.
    Wenn der feststeht sollte sich die sportliche Führung Gedanken machen ob mit diesem Trainer eine Weiterentwicklung der Mannschaft und Jugend möglich ist?
    Der neue Scout wird doch nicht auf einmal fertige Spieler transferieren?

  4. Trainerwechsel

    Bilanzen lügen nicht . Bilanz der letzten Spiele 3 von 18 möglichen Punkten geholt . Schlechtester Sturm der Liga . Auswechslungen die er vornimmt sind oft Katastrophahl . Taktik gleicht dem Motto ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn . Kein junger Spieler schaft unter ihn den Durchbruch . Bei jeder Pressekonferenz oder Interview die gleichen Aussagen . Es kommt die Zeit wo man sich trennen muss .

  5. gute Stürmer

    Ein bis zwei gute Stürmer müssen unbedingt her, die auch Tore schießen. Es ist m.E. ein Stürmer- und kein Trainer-Problem. Mit anderen Worten: In der Winterpause müssen die AS-Verantwortlich noch einmal auf dem Transfermarkt positiv aktiv werden.

  6. Für mich war Condom im Nachhinein der Trainer wo der Fussball am ansehnlichsten war 6-7 Tore bei jedem Spiel.
    Ich kann nicht verstehen das ausser Mili und Nils kein Spieler 1 anständigen Schuss hat. Z.B. wenn Bautista bism zum Strafraum kommt und wir alle einen Knallerschuss erwarten, macht er ein Schüssschen den sogar die Minimes um ein Vielfaches stärker und präziser hinkriegen. Was den Trainer angeht…. was soll man da noch sagen.

  7. Es gibt nur 2 Möglichkeiten:
    – Entweder sind die geholten Spieler wirklich so schlecht, dann hat das Transferkomitee versagt.
    – Oder der Trainer kann die Spieler nicht richtig einsetzen oder motivieren. Dann versagt der Trainer.
    Ich glaube es wird nochmals sehr eng.

  8. Handlungsbedarf

    Bei den AS-Verantwortlichen gibt es einen dringenden Handlungsbedarf, denn in Genk wird Eupen am 2. Weihnachtstag auch nichts holen. Bei der AS haben derzeit nur wenige Spieler (u.a. Mili und Nils) das Niveau für die 1. Division. Es müssen unbedingt Stürmer her, die auch Tore schießen.

  9. Es kann doch nicht sein das gestandene Profis die in Deutschland,Spanien England und Italien gespielt haben nicht mit dem Belgischen fussball klar kommen? Ein Embalo und Penaranda auf der Bank lassen, geht’s noch? Spieler die letzte Saison stammspieler waren,(Amani, Toyokawa, Gnaka usw. spielen bei dem Trainer plötzlich keine Rolle mehr…

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