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Vier mögliche Namen für den neuen Platz in der Eupener Unterstadt

Der neue Platz in der Unterstadt, der bisher noch namenlos war, künftig aber „Scheiblerplatz“ heißen soll. Foto: OD

Seitdem in der Eupener Unterstadt die alte Städtische Grundschule (SGU) abgerissen worden ist, kann man zwischen Weserbrücke und Hillstraße einen Luftzug spüren, der allen gut tut. Was aber für viele Unterstädter der „Scheibler-Platz“ ist, hat in Wirklichkeit noch keinen Namen.

Das soll sich bald ändern, denn die Stadt Eupen hat alle Bürger aufgerufen, sich an der Namensfindung zu beteiligen. Aus vier Vorschlägen kann jeder sich mittels einer Online-Umfrage für einen Namen entscheiden.

Das Voting läuft auf der Internetseite der Stadt Eupen (www.eupen.be) und auf deren Facebookseite.

Die vier Vorschläge sind:

– Scheiblerplatz
– Scheiblerhausplatz
– Weser-Hill-Platz
– An Weser und Hill

Das Scheibler-Haus in Miniatur (in der Ausstellung „gestern war heute“ anlässlich der Eröffnung des Alten Schlachthofs im September 2015). Foto: OD

Der nach dem Abriss der SGU frei gewordene Platz in der Unterstadt wird deshalb mit dem Namen „Scheibler“ in Verbindung gebracht, weil dort bis 1970 das prachtvolle Haus der Tuchkaufmannsfamilie Scheibler stand, die im 18. und 19. Jahrhundert in Eupen eine wichtige Rolle spielte.

Weil es aber weniger um die Familie Scheibler gehen soll als um das nach ihr genannte Gebäude, das aus bis heute unerklärlichen Gründen abgerissen wurde, plädierte der Historiker Herbert Ruland im Grenz-Echo für die Bezeichnung „Scheiblerhausplatz“.

„Es ist nun mal der Platz, wo der Scheibler ein Haus gebaut hat“, so Ruland. So könne man auch auf die Sünden eingehen, die seinerzeit durch die Zerstörung dieser einmaligen Bausubstanz begangen worden seien.

Auf dem neuen Platz findet jetzt mittwochs der Wochenmarkt statt. Foto: OD

„Der Abriss des Scheibler-Hauses ist schließlich eines der letzten abschreckenden Beispiele dafür, wie man mit Erinnerungsstücken aus der eigenen Geschichte umgegangen ist“, so Ruland.

Zu dem Einwand, dass die aus Monschau stammende Kaufmannsfamilie Scheibler in dem Ruf stand, die Eupener Arbeiter auszubeuten, sagte Ruland: „Natürlich ging es ihnen um maximalen Profit. Aber da waren sie nicht schlechter oder besser als die anderen Unternehmer in Eupen damals. Das waren fast alles Protestanten, die im Sinne ihrer Zeit und Religion handelten.“

Ohne den Namen Scheibler bleiben noch die beiden Bezeichnungen Weser-Hill-Platz oder An Weser und Hill. Das Ergebnis der Umfrage soll beizeiten in der Presse bekanntgegeben werden. (cre)

24 Antworten auf “Vier mögliche Namen für den neuen Platz in der Eupener Unterstadt”

  1. Weser-Hill-Platz, da Familie Scheibler in Eupen und Umgebung nicht unumstritten war!
    Weser und Hill sind schon länger hier und bleiben unserem Städtchen auch noch erhalten.
    Der Abriss des Scheibler Hauses war zwar von den damaligen Stadtvätern eine Todsünde, jedoch so viele Jahre später dort einen Platz nach einem Haus zu benennen, …

  2. urban compass - eupen

    Scheiblerplatz. Kurz und gut. Passt. Diesen kann man als Veranstaltungsplatz nutzen, dann dürfen dort keine weiteren Anpflanzungen vorgenommen werden. Oder als reiner „Ruhe“ort mit schönen „verzierten“ Bänken und Laternen und in mitten einen Terrassenfallbrunen oder ähnliches in der Art.

  3. Georg Kremer

    Ich vermute mal, dass sich schon alleine aus purer Gewohnheit der Name „Scheiberplatz“ durchsetzen wird. Korrekterweise müsste es eigentlich „von Scheibler-Platz“ heißen. Logisch wäre eigentlich „An Weser und Hill“, da der Zusammenfluss der beiden Wasserläufe die Geschichte und das Bild der Unterstadt weitaus mehr geprägt haben als das verschwundene Gebäude eines preußischen Landrates.

      • Pensionierter Bauer

        Den Namen find ich jetzt aber wirklich zu banal. Es wäre schon richtig an die schweren Sünden der Vergangenheit gebührend zu erinnern damit gegenwärtige und zukünftige Stadtverantwortliche immer bei ihren Entscheidungen angemahnt sind. Das der Georg Kremer nicht an das Scheibler Haus erinnert werden will versteht sich schon aus seiner CSP Mitglieschaft, denn die CSP hat den Beschluss damals doch als alleinverantwortliche Mehrheitspartei gefasst.

        • @ Pensionierter Bauer, Recherchieren hilft!
          Der Abriss des Scheibler-Hauses erfolgte im Jahre 1970 . Zu diesem Zeitpunkt
          regierte Bürgermeister Reiner Pankert mit der Fraktion der Stadtinteressen im Eupener Rathaus
          und NICHT mehr die CSP. Das von Ihnen genannte CSP-Mitglied Georg Kremer war damals gerade mal 14 Jahre alt. Wahrscheinlich interessierte er sich damals weder für Lokalpolitik noch für das Los des Scheiblerhauses. Korrektheit muss sein…

  4. Ekel Alfred

    @ Pensionierter Bauer, man kann ihn auch Lehrer-Platz nennen….der EdiG nimmt sich jetzt bestimmt das h und gibt dafür ein e….wäre sogar berechtigt, denn das Scheibler-Haus besteht ja nicht mehr….

  5. Ekel Alfred

    @ Als echter Unterstädter würde ich auch „A gen Pief“ gutheissen, das erinnert doch sehr am Pfeiffen rauchenden Pastor Pirson, oder auch „Beim Messerrich“ auch Messerstich genannt, der züchtigte (Hallo Zaungast aufpassen) die Schüler mit schallenden Ohrfeigen….

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