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Trump wegen Verleumdung zu 83 Millionen Dollar verurteilt

23.01.2024, USA, Nashua: Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, spricht auf einer Vorwahlparty. Foto: Matt Rourke/AP

Zum zweiten Mal hat Autorin E. Jean Carroll gegen Donald Trump wegen Verleumdung geklagt – und zum zweiten Mal eine Entschädigungszahlung zugesprochen bekommen. Vor allem die Höhe der Summe ist eine harte Klatsche für den Ex-Präsidenten – aber der gibt nicht auf.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ist in einem zweiten Verleumdungsprozess zu einer weiteren Entschädigungszahlung von 83,3 Millionen Dollar (etwa 77 Millionen Euro) an die US-Autorin E. Jean Carroll verurteilt worden. Das entschied eine mit sieben Männern und zwei Frauen besetzte Geschworenenjury am Freitag (Ortszeit) nach rund zweistündigen Beratungen an einem Gericht in New York. Trump habe mit seinen Kommentaren über Carroll „böswillig“ gehandelt, hieß es in dem Urteil, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

Es handelte sich um den zweiten Zivilprozess der 80-jährigen US-Autorin gegen Trump. Die Summe übersteigt die von Carroll verlangten mehr als zehn Millionen Dollar um ein Vielfaches – und überraschte in ihrer Höhe auch viele Beobachter.

26.01.2024, USA, New York: Autorin E. Jean Carroll (M) verlässt das Bundesgericht in New York. Foto: Yuki Iwamura/FR171758 AP/AP

Für den Ex-Präsidenten, gegen den derzeit gleich mehrere Gerichtsverfahren laufen, ist es eine der bislang deutlichsten rechtlichen Niederlagen. Die Anwälte von Carroll hatten argumentiert, dass Trump nur mit einer hohen Summe davon abgehalten werden könne, die Autorin weiter verbal zu attackieren.

„Das ist ein großer Sieg für jede Frau, die aufsteht, wenn sie niedergestoßen wird, und eine große Niederlage für jeden Tyrann, der versucht hat, eine Frau klein zu halten“, sagte Carroll nach Verkündung der Entscheidung. Trump bezeichnete das Urteil auf der von ihm mitgegründeten Online-Plattform Truth Social als „absolut lächerlich“. Seine Anwältin Alina Habba kündigte an, in Revision gehen zu wollen.

Zum Abschluss des ersten Verfahrens hatte es im Mai eine New Yorker Geschworenenjury als erwiesen angesehen, dass Trump Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet hatte. Die Geschworenen hatten der Schriftstellerin daraufhin eine Entschädigung von fünf Millionen Dollar (etwa 4,65 Millionen Euro) zugesprochen. Auch gegen diese Entscheidung hat Trump Revision eingelegt.

Bereits vor Beginn des zweiten Prozesses hatte Richter Lewis Kaplan entschieden, dass spätere Kommentare Trumps verleumderisch gewesen seien. Damit musste die Jury nun lediglich noch über die Höhe der Entschädigung entscheiden, die Trump bezahlen muss.

Die 83,3 Millionen Dollar setzen sich zusammen aus 7,3 Millionen Schadenersatz, 11 Millionen Dollar Schadenersatz für ein Programm, um den Ruf der Autorin zu reparieren und 65 Millionen Dollar sogenannten Strafschadenersatz, der den Verurteilten bestrafen und ihn in Zukunft von dem Verhalten abhalten soll.

09.05.2023, USA, New York: Jean Carroll (M), Autorin aus den USA, verlässt das Bundesgericht in New York. Foto: Seth Wenig/AP/dpa

Trump war im zweiten Prozess – anders als im ersten, zu dem er gar nicht gekommen war – mehrfach persönlich erschienen und durch zahlreiche kommentierende Meinungsäußerungen störend aufgefallen, weswegen ihm der Richter zwischenzeitlich mit Ausschluss gedroht hatte. Während der Abschlussplädoyers am Freitag hatte Trump dann sogar überraschend vorübergehend den Saal verlassen, ohne den Richter vorher um Erlaubnis zu fragen. Auch Trumps Anwältin Habba war immer wieder mit Richter Kaplan aneinandergeraten.

Der 77-jährige Trump gilt bei den im November anstehenden Präsidentschaftswahlen als aussichtsreichster Bewerber der Republikaner. Er muss sich allerdings derzeit auch in zahlreichen verschiedenen Fällen mit Gerichten auseinandersetzen. Die Gerichtstermine nutzt Trump häufig als eine Art Wahlkampfveranstaltung.

Seine Konkurrentin bei der Bewerbung um die republikanische Präsidentschaftskandidatur, Nikki Haley, nutzte das Urteil ebenfalls für ihren Wahlkampf. „Donald Trump will der mutmaßliche republikanische Kandidat sein und wir reden über 83 Millionen Dollar Schadenersatz“, schrieb Haley bei der Online-Plattform X, vormals Twitter. „Amerika kann es besser als Donald Trump und Joe Biden.“ (dpa)

15 Antworten auf “Trump wegen Verleumdung zu 83 Millionen Dollar verurteilt”

  1. delegierter

    Ein tolles Vorbild dieser Typ.
    In der Politik hat wohl jeder Dreck am Stecken, aber der Donald ist so Prozess behaftet, der würde anderorts schon garnicht zu einer Wahl zugelassen. Wahrscheinlich alles erkauft.

  2. Wann reden wir denn mal endlich von Scholz und seinen CumEX Skandal an dem er beteiligt war????? Der größte Steuerraubzug der BRD Geschichte indem Geld an Scholz und seine Komplizen geflossen ist. Vielleicht sollte Trump auch mal einfach behaupten, er könne sich an nichts mehr erinnern…..dann bleibt ihm viel Ärger erspart! ;-D
    Aber gegen die unbestreitbaren Verbrechen von Scholz haben die Schäfchen nichts auszusetzen….schließlich wird er von den gleichgeschalteten Medien geschützt!!!! Nein, die Schäfchen hängen sich an den Fake Anklagen auf, gegen einem Präsidentschaftskandidaten, aus einem Land das mehr als 10000km entfernt ist. Es ist immer wieder lustig zu sehen wie einfach das Wahl Vieh
    sich manipulieren lässt ;-D))))

    • Alibaba, Sie wenden die gleiche Ablenkungstaktik wie Robin an, indem Sie nicht auf den Beitrag eingehen, sondern auf andere Personen hinweisen. Aber dabei bleibt es nicht, denn aus Scholz, der nicht mal angeklagt ist, machen Sie kurzerhand einen, wie Sie ihn nennen, Verbrecher. Bei so viel Dummzeug kann man nur noch mit den Ohren schlackern.

    • @aliblabla:Warum regen Sie sich denn so auf,wenn doch der Präsidentschaftskandidat 10000km weit entfernt ist…und Sie den Herrn noch meinen,ihn verteidigen zu müssen…wollen…
      Ruhig Blut 😉

  3. Zahlen zählen Fakten

    Naja.
    Nicht gerade nützlich.
    Erst wird ein Gesetz geändert, von einer „demokratischen Aktivistin“ (und Milliardärin), die auch noch offen zugibt, dass man es nur ändert, um Trump schaden zu können…..und danach wird er prompt verklagt.
    Und dann wird von der Richterin die Anwältin Trumps befragt, welche Fragen gestellt werden, welche Antworten Trump geben wird, und DANN auch noch ihm gesagt, WAS er antworten darf, sowie dass er nicht Beweisanträge oder dergleichen eingeben darf.

    Da bin ich mir sicher, das geht in Berufung.
    Quelle:
    https://www.thegatewaypundit.com/2024/01/wow-nikki-haley-loses-maga-nation-forever-one/

    (Ja, ist weiss, es ist Gatewaypundit, aber direkte Transkripte und Aussagen lassen sich ja nachprüfen)

    Ausserdem gerade interessant, was an der texanischen Grenze losgeht….Nationalgarde setzt Stacheldraht auf, Biden verbietet es, Gouverneur sagt „Leck mich, wenn es um unsere Sicherheit geht, hast Du dein Maul zu halten“ und 25 andere Bundesstaaten sagen ihm offiziell die Unterstützung zu (und 10 senden sogar eigene Nationalgarde Einheiten hin: https://twitter.com/TuckerCarlson/status/1750943686567834008). Das hat Potential zu richtig viel Ärger.

    Momentan laufen da pro Monat bis zu 300 000 Leute über die Grenze (https://twitter.com/RNCResearch/status/1750999646904688794). Die befürchten allmählich, dass die einen Hamas-Stil Angriff abkriegen: https://twitter.com/SenRonJohnson/status/1750604869910602022

    Aber Trump war ja Rassist, als er die Mauer aufbauen wollte. Alles, was man über Trump befürchtet hatte, passiert nun mit Biden.

  4. Logisch

    Lassen Sie sich weiter manipulieren…..hätte Weidel den Dreck von Scholz am stecken wäre Sie schon lange angeklagt bzw. im Gefängnis. Gerichte und Justiz ist schon lange von der Politik infiltriert deswegen kommt Scholz mit seinen Erinnerungslücken davon! Die Beweislast gegen Scholz ist so erdrückend….nur bei Schäfchen wie Sie kommt es nicht an, weil öffentliche Medien den Scholz decken!
    Um Menschen wie Sie weiter dumm zu halten lenken gerade unsere Regierungen gerne ab , und zeigen gerne mit dem Finger auf den Staaten. Ihr seid einfach nur Deppen! Mit Euch kann man es machen :-D)))

    • Hier geht es nicht um Scholz oder Weidel, sondern um Trump. Der ist in einem zweiten Verleumdungsprozess verurteilt worden. Nicht mehr und nicht weniger. Also tischen Sie nicht immer Sachen auf, die mit dem Thema nichts zu tun haben. Ihre Ablenkungsversuche enden jedesmal mit einem Griff ins Klo. Um Menschen wie Sie weiter dumm zu halten lenken gerade unsere Verschwörungstheoretiker gerne ab und kommen mit an den Haaren herbeigezogenen Behauptungen. Ihr seid einfach nur Deppen! Mit Euch kann man es machen :-D)))

      • Wenn sich jemand von uns , mit Trump vor 40 Jahren in einem Raum befunden hätte ;
        in dem Trump einen fahren gelassen hatte und man ihn heute deswegen auf 5 Millionen Dollar verklagt ;
        stehen die Chancen nicht schlecht den Prozess wegen Geruchsbelästigung zu gewinnen.

        Wahlkampf eben.
        Politik ist ein Geschäft , das zum Himmel stinkt.

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