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Gedenken an getötete Polizisten in Deutschland

04.02.2022, Niedersachsen, Lüneburg: Polizisten stehen während einer Schweigeminute für die in Rheinland-Pfalz getöteten Polizisten auf dem Marktplatz zusammen. Foto: Philipp Schulze/dpa

AKTUALISIERT – In Deutschland haben Politiker am Freitag der Anfang der Woche getöteten beiden jungen Polizisten gedacht. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer verurteilte hämische Kommentare im Internet scharf.

„Wir erleben im Netz gerade widerwärtige Dinge, dass diese Tat von manchen bejubelt wird“, sagte die SPD-Politikerin am Freitag in Kusel (Rheinland-Pfalz). Dort nahm sie gemeinsam mit Innenminister Roger Lewentz an einer nicht-öffentlichen Trauerfeier teil.

04.02.2022, Rheinland-Pfalz, Kusel: Polizeibeamte umarmen sich nach der Gedenkfeier für die beiden erschossenen Polizeibeamten vor der Fritz-Wunderlich-Halle. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die zwei Polizisten – ein 29 Jahre alter Oberkommissar und seine 24 Jahre alte Kollegin, eine Polizeianwärterin – waren am frühen Montagmorgen nur wenige Kilometer von Kusel entfernt bei einer Verkehrskontrolle erschossen worden.

Unter dringendem Tatverdacht stehen zwei 32 und 38 Jahre alte Männer, die noch am selben Tag festgenommen wurden und nun in Untersuchungshaft sitzen.

Die nicht-öffentliche Trauerfeier hatte am Freitag um 10.00 Uhr in der Fritz-Wunderlich-Halle in Kusel begonnen. Erwartet wurden etwa 200 Gäste, darunter Angehörige und Kolleginnen und Kollegen der Opfer.

Deutschlandweit wurde am Freitag um 10.00 Uhr auch mit einer Schweigeminute der beiden jungen Polizisten gedacht. In zahlreichen Kirchengemeinden sollten die Glocken läuten.

Polizistenmörder wollten Wilderei vertuschen

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei junge Polizisten in der Pfalz sprechen die Ermittler von einem „verstörenden“ Verbrechen: Die mutmaßlichen Mörder wollten offenbar Jagdwilderei vertuschen.

Seit Dienstag sind die 32 und 38 Jahre alten Saarländer wegen Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord und Wilderei in Untersuchungshaft, wie Polizei und Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz in Kaiserslautern mitteilten. Der Ältere habe sich bisher nicht zur Sache geäußert; der Jüngere die Wilderei eingeräumt sowie Polizeikontrolle und Schüsse geschildert. „Er hat aber bestritten, selbst geschossen zu haben“, sagte Oberstaatsanwalt Stefan Orthen.

04.02.2022, Rheinland-Pfalz, Ulmet: Blumen und Kerzen stehen an dem Tatort, an dem zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle erschossen wurden. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

„Im Moment gehen wir davon aus, dass mindestens zwei Waffen verwendet wurden“, sagte Orthen. „Und wir gehen auch davon aus, dass diese zwei Waffen von den beiden Beschuldigten genutzt wurden, also, dass jeder geschossen hat.“

Bei den Verdächtigen wurde ein großes Waffenarsenal sichergestellt. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, fand die Polizei bei einer Hausdurchsuchung im saarländischen Spiesen-Elversberg fünf Kurzwaffen, ein Repetiergewehr, zehn weitere Langwaffen, eine Armbrust sowie einen Schalldämpfer und Munition. Im Haus des zweiten Tatverdächtigen seien zwei Langwaffen entdeckt worden, hieß es.

Hinweise auf eine politisch motivierte Tat oder etwa Verbindungen in die sogenannte Reichsbürgerszene gibt es nach Angaben der Ermittler nicht. Ein Haftgrund sei auch eine mögliche Fluchtgefahr, die wirtschaftlichen Verhältnisse seien „alles andere als geordnet“, die sozialen Verhältnisse „eher brüchig“.

Die beiden Verdächtigen seien nicht vorbestraft. Der 38-Jährige sei der Polizei aber früher bereits wegen Jagdwilderei und Verkehrsunfallflucht aufgefallen, sagte Kriminaldirektor Frank Gautsche. Zudem werde im Saarland im Zusammenhang mit einem Insolvenzverfahren gegen ihn ermittelt – und womöglich gebe es weitere Ermittlungsverfahren, zu denen aber noch keine Details genannt wurden.

01.02.2022, Rheinland-Pfalz, Kaiserslautern: Polizisten bringen einen der Tatverdächtigen (im weißen Overall) nach dem Haftprüfungstermin am Landgericht Kaiserslautern aus dem Justizgebäude. Foto: Harald Tittel/dpa

Der 32-Jährige war der Polizei wegen Betrugsdelikten bekannt. Es gebe Hinweise, dass beide gewerblich und professionell gewildert hätten. Den beiden Männern drohe lebenslange Haft wegen gemeinschaftlichen Mordes, sagte Orthen. Auf die – den Ermittlungen zufolge – vertuschte Straftat, besonders schwere Wilderei, stünden drei Monate bis fünf Jahre Freiheitsstrafe.

Auf der Pressekonferenz wird nun auch klarer, was genau am frühen Montagmorgen geschah: Die 24 Jahre alte Polizeianwärterin und der 29-jährige Oberkommissar waren als Zivilstreife unterwegs, um ein Eigentumsdelikt aufzuklären. Um kurz nach 4 Uhr teilten sie per Funk mit, unabhängig davon „dubiose Personen“ festgestellt zu haben, deren ganzer Kofferraum eines Kastenwagens voller Wild sei. Kurz darauf gegen 4.20 Uhr hätten sie gefunkt: „Komm schnell, die schießen, die schießen, komm schnell.“ Bei diesem letzten Funkspruch sei auch ein Schuss zu hören gewesen.

Zehn Minuten später fanden die zur Verstärkung herbeigeeilten Polizisten ihre junge Kollegin tot vor dem Auto. Sie sei mit einem Schuss in den Kopf getötet worden und habe selbst ihre Waffe nicht mehr ziehen können. Sie sei arglos gewesen, habe womöglich eine Taschenlampe und die Papiere in der Hand gehalten.

Der Polizist lag schwerst verletzt und nicht mehr ansprechbar hinter dem Auto an einer Böschung. Er sei von vier Schüssen getroffen worden, einer davon in den Kopf. Der 29-Jährige habe noch 14 Mal geschossen, nach bisherigen Erkenntnissen sei aber keiner der beiden Verdächtigen getroffen worden.

31.01.2022, Rheinland-Pfalz, Mayweilerhof: Polizeibeamte stehen an einer Absperrung an der Kreisstraße 22 rund einen Kilometer von dem Tatort an dem zwei Polizeibeamte durch Schüsse getötet wurden. Foto: Thomas Frey/dpa

Die Täter seien mit dem Auto geflüchtet. Neben der erschossenen Polizistin seien aber der Führerschein und der Personalausweis des 38 Jahre alten Verdächtigen gefunden worden. Daher habe sich die Suche auf das Saarland konzentriert. Der Mann, nachdem auch öffentlich mit Namen und Foto gefahndet worden war, sei nach Hinweisen in einem Haus in Sulzbach vermutet worden. Als er das Haus verlassen wollte, griffen die Ermittler zu und nahmen ihn widerstandslos fest.

In dem Haus sei dann der 32-Jährige ebenfalls widerstandslos festgenommen worden. Rund 200 Beamte der rheinland-pfälzischen und der saarländischen Polizei seien bei der Fahndung im Einsatz gewesen.

Vize-Polizeipräsident Heiner Schmolzi sagte: „Die Kollegin war kurz vor dem Abschluss, sie hätte im Mai ihren Dienst begonnen. Sie hatte alle Trainings, Schießtrainings, Einsatztrainings, Zugriffstrainings absolviert.“ Sie habe bereits zwei Praktika beim Polizeipräsidium gemacht, war also fast „eine fertige Polizistin, dann kann man das machen“, sagte er über ihren Einsatz. Ihr Kollege sei „sehr anerkannt, erfahren, achtsam und aktiv“ gewesen, sagte Schmolzi. Polizeipräsident Michael Denne sprach von einem „sehr sympathischen, sehr offenen Kollegen“.:(dpa)

44 Antworten auf “Gedenken an getötete Polizisten in Deutschland”

  1. Cookiewarrier

    In der abgesetzte Funkmeldung, bevor die jungen Polizisten getötet wurden, haben sie gemeldet, dass in dem Kofferraum des Autos totes Reh liegt.
    Es waren demnach vermutlich Wilderer, die sich die Freiheit rausgenommen haben und sich nicht von dem Staat bevormunden lassen wollen, was sie wann erschießen. Noch so harmlose Freiheitskämpfer gegen die Staats“gewalt“

    Seht ihr noch wo ihr hinsteuert?

    • Besorgte Mutter

      @Cookiewarrier, wenn Sie hier die Wilderei und den Widerstand gegen eine COVID-19 Impfpflicht zusammen in einen Topf werfen, dann ist dies einfach nur widerwärtig.
      In diesem Fall hier, da haben sich diese beiden Verbrecher mit einiger Wahrscheinlichkeit auf ihnen nicht gehörendem Land oder Wald an Tieren zu schaffen gemacht und als sie erwischt wurden, da waren ihnen zwei Menschenleben überhaupt nichts wert.
      Bei der COVID-19 Impfpflicht, da wehren wir uns dagegen, dass sich der Staat an den uns gehörenden Körper mit einem Zeugs zu schaffen macht, welches nur eine bedingte Zulassung hat und niemand bereit ist, für evtl. Schäden an unseren Körpern gerade zu stehen.
      Verstehen Sie den Unterschied?

        • Pensionierter Bauer

          „Die Welt gehört uns doch alle“, so welche, die einen solchen Satz mir entgegenschleuderten, hatte ich mal in meinen Wiesen mit ihren Hunden im Mähgras spielend, erwischt.
          Leider gibt es immer mehr Leute mit solch einem Gedankengut und ohne jeden Respekt vor dem Land der Bauern.

      • Cookiewarrier

        Mit Widerwärtigkeit kennst du dich ja bestens aus. Nur sind deine haltlos.
        Gewaltrechtfertigende-diktatorische-DDR-Genozid-Kindesmissbrauch-Mutter.

        Erinnere mal an deinen Post:“Ich kann durchaus nachvollziehen, dass es im Anschluß an diese gewaltsame Räumung des Parks zu solchen unschönen Szenen wie in dem Metroeingang gekommen ist, denn diese (möchtegern) Ordnungshüter haben dies vorher selber herausgefordert.“

        Hätten deine Freunde in Brüssel Waffen gehabt, hätten sie die Polizisten in Brüssel auch hingerichtet. So haben sie nur versucht.

        Wehrt den Anfängen ist doch so ein gern missbrauchten Zitat von dir. Halt dich dran

        Interessant ,dass du auch jetzt plötzlich von Protest gegen alle Coronamassnahmen auf gegen Protest Impfpflicht umschwenkst. Dann hast du scheinbar nicht Mal begriffen wogegen du protestiert in Brüssel🤣

        • Besorgte Mutter

          Hohoho @Cookiewarrier, bei Ihnen, da scheinen aber gerade die Pferdchen durchzugehen. Was sind das denn für wirre Behauptungen, die Sie da gerade in die Welt stellen?
          Also mit der DDR, Kindesmissnrauch und Genozid, da hatte und habe ich reingar nichts am Hut. Mit Gewaltverherrlichung auch nichts, aber wenn absolut sinnlose Gewalt von der Staatsmacht ausgeht, dann ist es auch verständlich, wenn in den Köpfen der Angegriffenen sich Emotionen bilden und diese sind dann oftmals nur noch schwer zu beherrschen. Sie wurden in Ihrem Leben doch auch bestimmt schonmal aus einer guten Laune, von einfach nur missgünstigen Personen, herausgerissen und dann wissen Sie auch was dann im Kopfe vorgeht.
          Ich finde es aber widerwärtig von Ihnen, diese beiden grundverschiedenen Fälle von Rheinland-pfalz und Brüssel, hier in einen Topf zu werfen. Aber vielleicht mögen Sie in allen Lebenslagen immer nur Eintopf.

    • Cookiewarrier

      Du interprätierst was du möchtest.
      Du gehörst zu den Leuten die Gewalt gegen den Staat und Polizei gutheissen, unterstützen oder schön reden.
      Das ist was dabei rauskommt. Jemanden gefallen die Regeln nicht. Fühlt sich in seiner Freiheit eingeengt und macht seine eigenen Regeln.
      Da müsstest ihr jetzt eigentlich verstehen, dass das ins Chaos führt und umdenken oder diesen Tätern auch applaudieren

        • Cookiewarrier

          Bisher habe ich weder was von dir gelesen was ich respektieren konnte, noch irgendetwas was mir Respekt eingeflösst hätte.
          Teilweise kann man deine Ergüsse nicht mal tolerieren.
          Du gehörst zu den Maulhelden hier, die vor nichts und niemand Respekt haben. Da hilft auch kein Siezen.
          Zumindest hast du jetzt mal irgendwas richtig erkannt. Ich habe keinerlei Respekt vor dir.
          Respektiere das!

          So jetzt dürfen die anderen dir zu Hilfe springen. Alleine könnt ihr ja nichts

  2. Nachfrager

    Mindestens einer der flüchtigen Täter ist „polizeibekannt“. Wo bleibt denn die Täterbeschreibung im Fahndungsaufruf? Oder müssen in RLP und SL jetzt alle Bewohner aus Eigensicherung zu Hause bleiben?

    • Ich habe gehört, die Polizei hat sich bei allen OD-Foristen zutiefst zermürbt dafür entschuldigt, diese nicht sofort über den detaillierten Ermittlungsstand incl. Namen und Adresse der Verdächtigen persönlich informiert zu haben, sondern nur die Presse mit ersten Angaben.

  3. Reuter N

    Wo geht das noch alles hin ? Letzte Woche hier in Belgien ein Zwölfjähriger der einem Polizisten ein Messer im Rücken rennt und nun das hier . Einfach grausam, doch unsere Gesetze taugen in solchen Fällen nichts .

  4. Wohle eher ne Leiche im Koffer gehabt.
    Glaube nicht das man wegen illegal erlegter Tiere ,Polizisten tötet,eher wenn man befürchten muss für lange Zeit weggesperrt zu werden,oder mehrere Morde zu vertuschen versucht,was ja jetzt auch hoffentlich passiert,naja für vllt 20 Jahre.

    • Das sollte man meinen, dass man wegen Vertuschung von Wilderei nicht mordet. Aber gibt extrem dumme, primitive und unempathische Menschen, die sogar aus weit geringeren Gründen Menschen umbringen, etwa in einer Tankstelle wegen eines Hinweises auf Maskenpflicht (dafür dann von ebensolchen Gruseltypen in den „sozialen“ Medien auch noch bejubelt werden) oder in einem Berliner Park zwecks Raubes eines Handys und fünf Euro usw. Der Mensch an sich mag denken können, aber nicht alle tun das, abgesehen von den Hasserfüllten, den zutiefst sich gekränkt fühlenden mitleidlosen, narzistischen Frustrierten.

  5. Der Kommissar geht um (Völligdurch...)

    Was war ihr Motiv? Nun, Freie Fahrt für Freie Bürger, was sonst? Nachts um Vier ist natürlich schlecht, denn da liegt ggf. der Kommissar mit seiner Anwärterin auf der Lauer; Belgier – die nämlich den Kommissar als Chef des Kommissariats kennen – müssen wissen, dass in BRD Greti (ja, ja, im Original: Kreti, die Kreter…, hier aber die weiblichen Polizisten) und Pleti schon vor 30 Kommissar sind, auch wenn sie sich auf der Landstraße dann bzw. noch die Nächte um die Ohren schlagen müssen: da hängt mit der (auch in BRD) schlechten Bezahlung der unteren Dienstgrade zusammen, und damit die nicht zuviele Jahre am Hungertuch nagen müssen, werden die jetzt einfach massenhaft befördert, gemeinhin (und noch) nicht ins Jenseits (denn zum Bürgerkrieg hat’s Rotgrün, additive Farbmischung übrigens Braun ja gottlob bisher noch nicht kommen lassen, die arbeiten noch dran), sondern in der Besoldungsstufe, und immerhin bekommt die Witwe darum auch wenigstens eine ganz andere Pension; die Eltern der Anwärterin dagegen werden wohl mit ’ner Medaille und Übernahme der Beerdigungskosten abgefertigt.

    Wir sagte doch die Sparkasse: Wir schießen, nein, wir machen den Weg frei, und wenn man die Waffen schonmal parat, ne? Ergebnis vom Lied (hier also in der Falco-Neuversion „Der Kommissar kommt um“): Hoffentlich nicht noch Kinder bei den Zweien, aber immerhin 4 vaterlose Kids bei (eine)m der Täter: die Frau hat jetzt Spass, denn aus’m Haus wird se wohl auch raus müssen: Je nach Alter der Kinder ist wohl damit zu rechnen, dass hier zukünftige Sozialkarrieren gestartet bzw. ausgebrütet werden.

    Eine Schande, sowas, aber der Wilderer – der, nach Vortaten, für die Waffen schon gar keinen Schein mehr gehabt haben soll – war wohl kaum auf der Universität und dachte deswegen wohl, er könnte sich das (auch noch) leisten, dabei weiß eigentlich jedes Kind heute, dass die Polizei dein Kennzeichen, aus Erfahrung klug geworden, bereits an die Zentrale durchgibt, bevor sie dich anhalten, du brauchst also nicht nur ’ne Knarre, sondern auch noch ein falsches Nummernschild, wenn du nach solch einem Abenteuer – nun: legaliter wohl eher Doppelmord -, deine Kinder außer in der Familiensprechstunde in der Vollzugsanstalt nochmal wiedersehen willst, bevor du alt bist, hier: 38, glaube ich, plus mind. 22 („Lebenslang“ plus „Besondere Schwere der Schuld“) = 60: Wenn er sich im Knast gut hält, kann er – soll ja Familienmensch sein, wenngleich rabenschwarzer Chef! -, dann noch ein wenig Opa spielen, wobei seine Enkel allerdings schon flügge sein sollten und vom Opa nicht unbedingt was wissen möchten.

    Vom Kumpan wird viel weniger berichtet, tja – nicht, dass da auch noch ’ne Familie dranhängt: So kann man also auch in Friedenszeiten bis zur VIER Familien zerstören, und das nur, weil man – so eine Zeitung aus BRD – zu faul zum Arbeiten in der Backstube ist.

    Christian B. (sozusagen Maddies Poolwärter) wäre das alles nicht passiert, der hätte nämlich bis Viertel vor Sechs gewartet, notfalls auch in der Kälte, denn wie Merkur.de weiß: „Ich wurde dabei nie von der Polizei erwischt, weil ich mich an einige Grundsätze gehalten habe. Möglichst nur tagsüber fahren, damit mein ramponierter Hippiebus nicht auffällt, nur nötige Strecken fahren und das Wichtigste: auf keinen Fall die Polizei zu provozieren.“

    Wildern bittschön also nur bis 23 Uhr 30, oder Heimfahrt, Durch die Wälder, durch die Auen, mit dem Rehlein im Kofferraum, am anderen Morgen, im Berufsverkehr, aber unsere Braconneure müssen das mit dem Freischuss total falsch verstanden haben: Den hattet ihr doch bereits im Wald verschossen, ihr Dummerle!

    In der Vollzugsanstalt ist TV übrigens frei, ganz ohne Demokratieabgabe, aber ich vermute, Opernsendungen auf Arte werden da eher geguckt, sondern eher Sat1: „Poolboy Christian war höchstens 5 Minuten entfernt!“ – jo, ihr Blitzmerker: das weiß die Polizei schon seit 15 Jahren.

    Aber mit Speck fängt man Mäuse, oder TV-Konsumenten mit Spatzengehirn. Im Knast sind solche „Rechercheteam“-Sendungen mit fast 90 Minuten ollen Kamellen sicher der Wochit (also das Hilite der Woche im Locus-Jargon); ich empfehle, dabei dann noch ein paar Erdnüsse zu knabbern, 22 Jahre zum Nachdenken und Besinnen können, ohne Massenunterhaltung an den Abenden, sonst verdammt lang werden. ;-)

    (Ich hatte mich erst entschlossen, zu dieser traurigen Sache hier nichts zu schreiben, aber da völlig Durchgeknallte uns Antivaxe jetzt auch noch mit Mordbuben in Verbindung bringen (s.o.), dachte ich, ich schreibe doch mal meinen Sermon dazu.)

    Deutsche Polizisten sind i.ü. DEUTLICH weniger eklig als unsere hier – durch Schießbefehl auf Demonstranten usw. wird dieser deutsche, klassische „Freund und Helfer“ allerdings ziemlich schnell zu Grabe getragen.

    Ich kenne B, F, D seit nunmehr 70 Jahren, und keins der Länder hat sich seither in irgendeiner Form zum Guten gewandelt, im Gegenteil.

    • Qualifizierte Jagdwilderei (BRD)

      §292 BRD-StGB, zweiter Absatz: (2) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn die Tat
      1.
      gewerbs- oder gewohnheitsmäßig,
      2.
      zur Nachtzeit, in der Schonzeit, unter Anwendung von Schlingen oder in anderer nicht weidmännischer Weise oder
      3.
      von mehreren mit Schußwaffen ausgerüsteten Beteiligten gemeinschaftlich
      begangen wird.

      Ist kein Verbrechen, richtig, aber besonders schwerer Fall, alle 3 (!) Qualifikationen für den (so nennt man das) scheinen hier einschlägig zu sein (wohl auch gewerblich, wg. Beschaffung für seinen „Wildfleischhandel“, nicht nur für Frau und Kiddies), also 3 Monate bis 5 Jahre.

      Hat seinen Ausweis anscheinen VERLOREN, bzw. nicht wieder eingesammelt, die Daten waren noch gar nicht durchgegeben, die Plaque auch noch nicht durchgegeben: o Gott!

      Und wenn das alles so stimmt, haben wir’s dann in Zukunft bei der langjährigen Inhaftierung des 38-Jährigen mit einem ganz Phänomen zu tun: Der wird die Jahre über nämlich nicht über seine Tat nachdenken, sondern darüber, dass er bei der Hals-über-Kopf-Flucht nicht mehr an seinen Perso gedacht hat, und gute Vorbereitung zur Resozialisierung sieht natürlich anders aus… ;-)

      (Mit „Maddie’s Poolboy“ meinte ich die „Neuigkeiten“, Christian B. habe im Hotel, im dem Maddie mit ihren Eltern und deren Freunden wohnte, genau zu der Zeit als Poolboy (und für andere Hausmeisterdienste) gearbeitet; dies wurde von der BRD-Presse als Sat1-Neuigkeit (und wohl von Sat1 selbst; die 90 Minuten habe ich mir nicht angetan, habe nur effizient die Inhaltsangaben der „Kollegen“ gelesen) dargestellt – und jetzt mal ganz im Ernst: Wenn das jetzt Sat1 rausfinden musste, statt der Polizei bereits vor vielen Jahren, dann Gute Nacht: Hat die Polizei wohl nur für sich behalten, oder ich falle wirklich vom Glauben ab. Und übrigens diese „Musik“ in solchen Sendungen – hatte mit äußerstem Ekel durch die ca. 7 oder 8 Minuten „Highlights“-Ausschnittssendung gezappt – ist nicht nur lächerlich, sondern schon allein Terrorismus. Nö, die nach all den Ankündigungen zu erwartende Bombe wäre gewesen, wenn sie den „Mann am anderen Ende der Leitung“ identifiziert hätten (teures Telefonat nämlich, ca. 30 Minuten à ca. 30, 35, 40 Cent = 10€ oder mehr: nur mal zum Quatschen unter Poolboys?), so aber: mal wieder nur heiße Luft. So, hätten wir das auch geklärt, brauchen wir keine 90 Minuten für, inkl. vermutlich 40 Minuten Werbung…)

  6. Gastleser

    Xxxxxxxx!!!
    Und mein Beileid- auch wenn es sinnlos scheint.
    Ich kenne noch ein paar gute Flic.
    Festsetzen.
    Ich denke da war mehr dahinter…
    Anhalten, „Papiere bitte“ und dann vor den Polizisten ein Gewehr rauskramen, laden/durchladen, Schiessen?
    Etwas seltsam für ein Reh mit 30,- Wert…
    Abwarten.

  7. Gastleser

    An erster Stelle: Beileid und Respekt.
    Mein Vater war Polizist, Opa Wilderer und nach der Besatzung Jäger.
    Die Sache ist seltsam.
    „Ströppen“ kann man wohl kaum noch- es gibt überall Wildkameras und auf der Autobahn ähnliches.
    Trotzdem gut das die Idioten gefasst sind.

  8. Früher bekamen die Jugendlichen den Respekt von uns Lehrern und auch von den Gendarmen noch eingetrichtert.
    Heute kennen jeder doch nur noch seine Rechte und die Pflichten der Anderen.
    Nehmen und Verlangen, die Werte unserer Gesellschaft.

  9. Hans Eichelberg

    „Der Inspekteur der rheinland-pfälzischen Polizei, Jürgen Schmitt, hat im Innenausschuss des Landtags Details zu dem Einsatz nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in der Westpfalz erklärt. Er berichtete am Dienstag unter anderem, warum es zwölf Minuten dauerte, bis andere Streifen am Tatort waren, obwohl die später getöteten Beamten gemeinsam mit den Besatzungen zwei weiterer Fahrzeuge unterwegs waren.

    Schmitt sagte, wenn Streifen an einen Tatort geschickt würden und bekannt sei, dass dort geschossen worden sei, seien sie angehalten, zunächst zu stoppen und Schutzausrüstung anzulegen. Dazu gehörten schwere Schutzhelme und Westen sowie eine Maschinenpistole. „Das führt zu einer gewissen Zeitverzögerung“, erklärte der Inspekteur.

    Die beiden am frühen Morgen des 31. Januar getöteten Polizisten hatten um 4.20 Uhr an einer Kreisstraße bei Kusel ein Fahrzeug kontrolliert, zunächst über Funk von „dubiosen Personen“ berichtet, die zahlreiche tote Wildtiere dabeihätten. Sie forderten Verstärkung an und riefen schließlich um Hilfe mit den Worten „Komm schnell, die schießen, die schießen“.“
    (stern 08.02.2022, 16:52 Uhr)

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