Politik

Verantwortliche der VoG Die Raupe verurteilt – Imageverlust für Ecolo?

Ecolo Anfang 2014 bei der Vorstellung der "strategischen Kandidaten" für die Wahl zum PDG. Ganz rechts im Bild Nico Halmes, Präsident der VoG Die Raupe. Foto: OD

Am Montag hat das Eupener Strafgericht zwei Verantwortliche der VoG Die Raupe verurteilt. Patrick Kelleter und Nico Halmes bekamen eine Strafe von sechs Monaten Haft auf Bewährung aufgebrummt.

Zudem müssen Geschäftsführer Kelleter 10.200 Euro und Präsident Halmes 4.800 Euro Geldstrafe zahlen.

Die Unternehmen Regio Marché und Energie 2030 müssen jeweils 18.000 Euro zahlen. Beide wurden für schuldig befunden, die Dienste von Beschäftigten der VoG Die Raupe, deren Stelle von der DG zweckgebunden bezuschusst wurde, in Anspruch genommen zu haben, obwohl beide Betriebe dazu nicht berechtigt waren. Ein klassischer Fall von Sozialbetrug.

Eigenpräsentation der VoG Die Raupe mit den Räumlichkeiten im Alten Schlachthof. Zeichnung: VoG Die Raupe

Ob die verurteilten Personen gegen das Urteil des Eupener Strafgerichts Revision einlegen werden, steht noch nicht fest. Insofern ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Die VoG Raupe als solche, also als juristische Person, wurde freigesprochen.

Die Verurteilung der VoG Die Raupe könnte zumindest indirekt auch als ein Imageverlust für Ecolo interpretiert werden, wird doch die im Bereich der Erwachsenenbildung tätige Einrichtung gemeinhin zum Umfeld der Grünen gezählt.

Bei Ecolo sieht man das anders. Es gibt zwar bisher keine offizielle Stellungnahme zu dem Eupener Urteil gegen zwei Verantwortliche der VoG Die Raupe, jedoch war am Montag aus Ecolo-Kreisen zu  hören, dass die Partei oder Fraktion der Grünen mit der VoG Die Raupe direkt nichts zu tun habe, genauso wie dies für andere Organisationen im Bereich der Erwachsenenbildung gelte, die mit anderen Parteien in Verbindung gebracht würden.

„Wenn jemand von der Christlichen Arbeiterbewegung (CAB) verurteilt würde, käme auch niemandem in den Sinn, dafür die CSP mitverantwortlich zu machen“, so ein Ecolo-Politiker. (cre)

40 Antworten auf “Verantwortliche der VoG Die Raupe verurteilt – Imageverlust für Ecolo?”

  1. Pensionierter Bauer

    Ganz klar ist das ein Imageverlust für die ECOLO Partei, die Raupe wurde in der gleichen Zeit und von den gleichen Leuten wie ECOLO gegründet und bis heute verwaltet. ECOLO will die ökologische Gesellschaft und die Raupe organisiert die hierfür notwendige Bewusstseinsbildung. Ob nun die Raupe oder Oxam, immer mehr Gutmenschenorganisationen werden von außen dazu gezwungen ihre Masken endlich abzulegen.

    • Hornochse

      Was man der Raupe vorwerfen kann ist dass sie unprofessionell gearbeitet haben.
      Dir, lieber PB, wünsche ich das du immer von guten Menschen umgeben bist, das du immer ein solcher bleibst und nicht mit dem Gegenteil zu tun hast..

  2. Ich glaube nicht, dass diese Geschichte negativ auf Ecolo zurückfallen wird. Viel mehr sollte man sich überlegen, ob man mit der ‚Protzschöffin‘ von der Aachener Straße nicht Wähler verprellt, die tatsächlich an den Inhalten der Partei interessiert sind… Hier wird der Ruf der Partei in Mitleidenschaft gezogen.

    • Zappel B.

      Jedes Mal wenn ich die Paveestr herunterfahren muss interessiere ich mich für die „Schiefstellung“ der beiden Pfosten auf der unsäglichen Insel dort an der Einfahrt. Vor einigen Tagen waren’s mal wieder beide…. Soviel Blechschaden ist an dieser Stelle wahrscheinlich noch nie gewesen. Und vorher m.W. auch kein größerer Unfall mit Personenschaden. Man hätte m.E. den Zebrastreifen nur 8-10 Meter tiefer in die Paveestr. rein verlegen und den direkten Durchgang an der Ecke über die Straße mit einer Kette verhindern müssen, so wie das früher an der Ecke Kirchstraße-Klötzerbahn der Fall war. Den kleinen Umweg würden die Bürger, die scheinbar um ihre Gesundheit oder gar ihr Leben fürchten, doch gerne in Kauf nehmen, oder? Bringt allerdings den Karosseriewerkstätten und dem Pfählchenlieferanten etwas weniger Umsatz…

  3. Wenn man die Repräsentanten der Partei (ECOLO) und die deren Satelliten (Die Raupe, Energie 2030…) kennt (in OB kennt man sich…), dann sind deren Lebenswirklichkeiten von den gepredigten grünen Idealen so weit weg wie die eines Tebartz-van Elst von denen des jüdischen Wanderpredigers auf den er sich beruft….

    • Das heißt Oikos.
      Wenn es nach ihrem Rechtsverständnis geht, dürfen dann alle bezuschussten Vereine, Erwachsenenbildungsstätten, Vereinigungen … den Zuschuss nach ihrem Gutdünken gebrauchen? Warum gibt es überhaupt Regeln?

  4. Es reicht!

    Hoffe nur das Grünen sich in einem Statment klar von diesen Kriminellen distanziert? Wenn diese mit diesen verurteilten Leuten in die Wahl geht verstehe ich die Welt nicht mehr? Ein Ausschluss scheint mir hier angebracht? Hier müssen die Grûnen hard durchgreifen um nicht ihr Gesicht zu verlieren?

  5. Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen.
    Warum fragt eigentlich nicht mal jemand, wie die politischen Parteien generell ihre Personalkosten bestreiten bzw. welches von wem subventionierte Personal die Arbeit für die Parteien absolviert? Könnte informativ und aufschlussreich sein Herr Cremer.

  6. harmut schulz

    „Wenn jemand von der Christlichen Arbeiterbewegung (CAB) verurteilt würde, käme auch niemandem in den Sinn, dafür die CSP mitverantwortlich zu machen“, so ein Ecolo-Politiker.“

    Typisch ablenkende Politiker Aussage. Hier geht es nicht um Mitwerantwortung sondern um die Frage, ob die Verurteilung eines langjährigen ECOLO-Verantwortungsträgers – hier in seiner Funktion als Raupe-Präsident – nicht auch auf ECOLO abfärbt?
    Natürlich tut es das und lässt auch die Erinnerung an die unschöne Abschiedsprämiendiskussion von 2 ECOLO-Abgeordneten wach werden.
    Kein schönes Bild der ECOLO-Saubermänner/frauen Partei.

    • Kein schönes Bild der ECOLO-Saubermänner/frauen Partei.

      @ harmut schulz

      Genauso unschön wie das Bild der CSP in der Causa Publifin und der PS im Falle Samusocial.
      Schwarze Schafe gibt es nicht nur bei den Schwarzen sondern auch bei den Roten und den Grünen.
      Trotzdem halte ich es für falsch daraus einen „Generalverdacht“ zu konstruieren.

  7. « Vereinigung für ökologische Bewusstseinsbildung » Wieso werden die mit Steuergelder unterstützt? Wenn eine Partei, egal welche, „Bewusstseinsbildend“ tätig werden will – was ja ihr Recht ist – dann bitte mit eigenen Mitteln und nicht mit Steuergelder! Denn wenn sich erst einmal der Eindruck verfestigt hat „das steht uns ja zu“ dann schwindet auch schnell das Unrechtsbewusstsein diese Zuwendungen mit gleichgesinnten zu teilen (Energie 2030 …); ist ja alles für die „gute Sache“.

    • Hartmut Schulz

      Diese Bewusstseinsbildungspolitik der Parteien gehört zum Säulenprinzip der belgischen Gesellschaft. Fast jeder Partein ihre Erwachsenenbildungsorganisation, ihre Jugendgruppe, ihre Gewerkschaft und ihre Krankenkasse. Ecolo hat in den beiden letzten Punkten allerdings noch Nachholbedarf.

      • Herr Cremer hat meinen Beitrag „entschärft“, da ich ursprünglich in die „Bewustseinsbildung“ auch die des rechten Randes provokativ-fiktiv genannt hatte. Wer bestimmt welche „Bewusstseinsbildung“ gut und welche böse ist? Die N-VA hat dazu bestimmt eine andere Meinung als ECOLO. Der „Staat“ kann also nur allen oder niemandem diese Unterstützung gewähren wenn er überparteilich bleiben will. Ich plädiere dafür dass der Staat niemanden unterstützt seine Sicht der Dinge zu verbreiten.

        • harmut schulz

          Jeder ist frei, die Angebote anzunehmen, die er wüunscht.
          Ohne staatliche Unterstützung gäbe es weder Bildungsangebote für jeden und auch keine Schulen. Aber von Bildung haben sie scheinbar nicht viel Ahnung.

    • Wieso werden die mit Steuergelder unterstützt?

      @ Dax

      Weil sonst Information und „Bewusstseinbildung“, der Begriff „Meinungsbildung“ gefällt mir da noch viel besser, alleine denen überlassen bleibt die das meiste Geld aufwenden können und es in die Verbreitung ihrer Meinung stecken würden.
      Natürlich ist Meinungsbildung auch hier von eigenen Anschauungen geprägt, aber wir haben noch die Auswahl und müssen uns nicht, mangels Alternative, ausschliesslich an den Lobbyinteressen orientieren.

      • Habe gelacht… In dem man den Bock zum Gärtner macht, wird der Essenstisch sicher nicht reichhaltiger. Das Parteien Meinngsbildung betreiben ist ja deren Daseinszweck, nur bitte nicht mit Geld aus Steuertöpfen über deren Verwendung sie selber entscheiden! Erwachsenenbildung ist für mich die Abendschule im RSI, die soll die DG fördern, aber kein Geld für „ökologische Bewusstseinsbildung“, dafür sind die Steuertöpfe definitiv nicht gedacht! Da kann Scientology sich ja auch demnächst in die Schlange vor dem Schalter stellen, „Bewustseinsbildung“ haben die auch drauf…..

  8. Ja, wie isses denn möëchlich ...

    Nur mit dem kleinen und feinen Unterschied, dass sich hier in dieser Sache niemand persönlich bereichert hat, sondern Menschen ohne eine gesicherte Zukunft die Möglichkeit bot, in der Gesellschaft wieder Fuss zu fassen.

  9. Ja, wie isses denn möëchlich ...

    Nur mit dem kleinen Unterschied, dass sich hier niemand persönlich bereichert hat, sondern Menschen mit einer unsicheren Zukunft die Möglichkleit gegeben haben, sich in die Gesellschaft wieder zu integrieren.

    • Das sollte überparteilich organisiert werden, und nicht unter dem Dach bestimmter Weltanschauungen! Oder glauben Sie die „Raupe“ würde jemanden in die Gesellschaft „integrieren“ der sich nicht zur Öko-Ideologie bekennt?? Wie gesagt, dafür darf es kein Steuergeld geben, Steuergeld hat in Parteikassen genau NICHTS zu suchen!

      • Steuergeld hat in Parteikassen genau NICHTS zu suchen!

        @ Dax

        Wenn Sie Parteien ausschliesslich mit Spenden finanzieren brauchen Sie sich aber auch nicht zu wundern wenn ausschliesslich Politik für die Spender gemacht wird.
        In Amerika scheitert eine Verschärfung des Waffenrechtes u.A. daran das die NRA, die nationale Waffenlobby, die meisten Politiker „in der Tasche“ hat. Wess Brot ich ess…….

      • Ja, wie isses denn möëchlich ...

        Ein Glück, dass die Raupe keine politische Partei ist (oder besser gesagt, war). Ich glaube kaum, dass die Menschen gezwungen wurden, der „Öko-Ideologie“ zu huldigen, um endlich einem geregelten Tagesablauf nachgehen zu können. Dass dort gewisse ökologische Werte vermittelt wurden, stell ich nicht in Frage. Was dann aber jeder persönlich am Ende damit macht, ist immer noch jedem selbst überlassen. Das eigentliche Ziel dieser BVA-Stellen habe ich bereits im obigen Kommentar beschrieben, Re-Integration in den Arbeitsmarkt.

  10. Welcghe Energie 2030 war es denn?

    Von welcher Gesellschaft“ Energie 2030″ ist denn überhaupt die Rede? Die Genossenschaft Energie 2030 (als ASBL tätig) oder die Gesellschaft Energie 2030 (Als S.A. tätig). Da eine S.A. (Aktiengesellschaft) nun mal dazu da ist, den Gesellschaftern den höchstmöglichen“ return of invest“ zu sichern sieht das ganze doch schon anders aus, oder? Wäre dann mal interessant zu schauen wer denn die Gesellschafter sind, eventuell sogar Patrick Kelleter selber? Aber ich nehme mal an dieser Überlegung hat das Gericht auch genüge getan….

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