Politik

Van der Bellen gewinnt hochbrisante Präsidentenwahl in Österreich

Alexander Van der Bellen lag laut Hochrechnung am Sonntagabend uneinholbar vorn. Foto: dpa

Der unabhängige Kandidat Alexander Van der Bellen hat offenbar die Wahl zum Bundespräsidenten in Österreich gewonnen. Kurz vor Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses räumte der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer seine Niederlage ein.

Van der Bellen setzte sich mit 50,3% zu 49,7% gegen den Rechtspopulisten Norbert Hofer durch. Zwischen beiden lag eine minimale Differenz von nur 31.026 Stimmen – bei rund 4,6 Millionen abgegebenen Stimmen.

Zuvor hatte Hofer via Facebook bereits seine Niederlage eingeräumt. „Ich bedanke mich für Eure großartige Unterstützung. Natürlich bin ich heute traurig. Ich hätte gerne für Euch als Bundespräsident auf unser wunderbares Land aufgepasst. Ich werde Euch treu bleiben und meinen Beitrag für eine positive Zukunft Österreichs leisten“, schrieb der FPÖ-Politiker an seine Wähler gerichtet.

Die Österreicher und viele Europäer hatten das Endergebnis der Bundespräsidentenwahl in der Alpenrepublik mit großer Spannung erwartet. Vor der Auszählung der Briefwahlstimmen hatte noch der 45-jährige Hofer knapp vor dem 72-jährigen Van der Bellen gelegen. Hofer lag nach Auszählung der Stimmen aus den Urnen bei fast 52%, während Van der Bellen auf gut 48% kam. Durch die rund 700.000 Briefwahlstimmen konnte das Ergebnis aber noch umgedreht werden.

Die beiden Kandidaten Alexander Van der Bellen (links), unterstützt von den Grünen, und Norbert Hofer von der FPÖ (rechts). Foto: dpa

Die beiden Kandidaten Alexander Van der Bellen (links), unterstützt von den Grünen, und Norbert Hofer von der FPÖ (rechts). Foto: dpa

Bereits vor dem Endergebnis hatten europäische Politiker das starke Abschneiden des FPÖ-Kandidaten kritisiert. Luxemburg forderte die EU-Partner auf, entschlossener gegen Populisten in Europa vorzugehen. Es bereite seit Jahren „viel Sorge“, dass es in einer Reihe von Ländern Ablehnung oder gar den Willen zur Zerstörung Europas gebe, sagte Außenminister Jean Asselborn.

Der belgische Außenminister Didier Reynders sprach mit Blick auf den Populismus insgesamt von einer „beunruhigenden“ Entwicklung – „ob auf der extremen Rechten oder der extremen Linken“.

Die Wahlbeteiligung in Österreich lag mit 72% deutlich höher als bei der vorherigen Präsidentenwahl 2010.

Grundsätzlich hat der auf sechs Jahre gewählte Bundespräsident eine vorwiegend repräsentative Funktion. Zwar kann er den Bundeskanzler entlassen und das Parlament auflösen. Allerdings ist es noch nie vorgekommen, dass ein Bundespräsident die Regierung entließ. (tagesschau.de/dpa/cre)

33 Antworten auf “Van der Bellen gewinnt hochbrisante Präsidentenwahl in Österreich”

  1. 49,7 % Klugheit, das ist das Resultat von jahrelanger Merkelianismus. „Er kommt ohne eigene Meinung beim Gipfel an, und fährt mit meiner Meinung wieder heim“, pflegte die Kanzlerin über ihren zurückgetretenen Österreicher Kollegen zu spötteln. Jetzt kommt die Retourkutsche in allem, wo die Kanzlerin auf Österreichs Unterstützung hofft. Und die Quittung des Österreichischen Volkes an Merkel ist noch lange nicht erstellt. Jede Unterstützung für Merkel von Seiten des Österreichischen Präsidenten und der Regierung werden die Grünen der Alpenrepublik mitsamt der kleineren Parteien (ÖVP und SPÖ) zu spüren bekommen.
    Soviel zu Vernunft und Dummheit.

  2. Diese rechten Bonzen haben noch gar nichts bewiesen bis heute. Und die anderen sollten sich schleunigst an die Arbeit geben um dieser Brut keinen Nährstoff zu geben. Da wo die jetzt stehen sind die jetzigen zum grossteil selber Schuld. Wenn wir schon alleine hier bei uns rumschaun, sehen wir genug. Viel zu viele Futtertröge stehen da herum. Auch ein Resultat von falscher und Volksfremder Politik! Das ist der Nährboden für diese Leute. Brauchen das alles nur an zu prangern. Lösungen und Taten waren da noch keine. Wenn die jetzigen Leute nicht bald wach werden, sich mal selbst in Frage stellen, ihr Tun und Wirken mal nach voll ziehen, dann werden sie von dieser Brut überholt. Selbst gestandene Volksparteien kommen da ins Wanken und sind im Sinkfluge. Haben sichs wohl selber so ein gebrockt. Sie trohnen auf ihren hohen Sesseln, und leben wie Gott in Frankreich. Werdet wach, sonst kriegen diese Brüder euch geweckt. Dann ist es zu spät!

  3. Die aktuelle Situation Europas hat bewiesen, dass die Parteien die an der Macht sind, es geschafft haben sich zu berreichern und Ihre Volk in gewisser Not zu bringen. Lösungen fehlen an allen Ecken …
    Über Arbeitslosigkeit, Armut und Rente spricht keiner mehr …

    • systray0

      Es ist nicht alles schlecht, was in den letzten Jahrzehnten gemacht worden ist. Es ging den meisten sehr gut, Armut hat man überall. Man könnte höchstens manchen Parteien vorwerfen, Populismus und Selbstbereicherung, sowie Konzerngefügigkeit betrieben zu haben. Als Austausch gab es dafür Frieden über Jahrzehnte. Einzig und alleine das fehlende Vermögen, Fehler ein zu gestehen, fehlt der gesamten Politik der meisten Staaten in Europa.

      • Hä?Nä!Dä!

        Ja, Arme gibt es überall und Reiche auch! Aber warum zahlen die Reichen weniger Steuern und die Armen immer mehr?
        Mal ein Beispiel: Warum hat die Wallonische Regierung 150 Gerichtsvollzieher angestellt um die nicht gezahlten Fernsehgebühren der 80.000 kleinen Bürger einzukassieren (da stehen noch insgesamt 100 Millionen aus) und gleichzeitig hat man aber nicht genügend Personal um der Steuerflucht der Großverdiener in Luxembourg und Panama nachzugehen. Da geht es (nach Schätzungen) um 20 bis 33 MILLIARDEN JÄHRLICH! Warum stellt der Staat den nicht da auch mal eben 150 * 200= 30000 Gerichtsvollzieher oder Steuerfahnder ein? Wenn jeder Reiche seinen Anteil wie die kleinen Arbeiter bezahlen würde, dann könnten wir uns all das leisten was Belgien heute fehlt und da refinanzieren wo jahrelang gespart wurde!
        Wenn ich solche Sachen höre, dann würde ich am liebsten mit nach Brüssel demonstrieren gehen!

  4. Luxus Rentner

    Ach Alfred, die Politiker machen das mit links. Alleine sie können sich erlauben über das Rentenalter hinaus noch zu wurschteln. Vorher sonnten sie sich ja in vielem Kleinkram, Empfängen, Reisen und Konferenzen sowie Gesprächen. Kopfarbeit? Nur nicht bei allen. Da sind deren massig die unterwegs sind und den Herrgott einen guten Mann sein lassen. Desto mehr Legislaturen sie meistern desto mehr klimpert die Rentenkasse. Warum nur führt man nicht auch hier die 2 Legislaturregel ein? 2 x dabei und dann Tschüss! Raten Sie mal warum? Wenn das der Fall wäre, wäre vieles anders und besser im Lande! Meinen Sie nicht auch?

  5. systray0

    An diesem Resultat kann ich absolut nichts positives erkennen. Hier ist die Politik in einem Land tief gespalten, also ist es egal, wer an der Macht sitzt. Zumindest ist jetzt niemand dort, der unmittelbar vor hat die Regierung zu entlassen. Allerdings wird sich der Herr auch mit seinen Nichtwählern befassen müssen. Das Wahlergebnis ist kein Erfolg, für niemanden.

  6. Bernstein

    Das beste Beispiel wie es den rechten Parteien ergeht wenn sie mitregieren, sind die belgischen Parteien NVA und früher Volksunie.

    Ab dem Moment wo sie Verantwortung hatten bezw. haben, ist ihr Untergang besiegelt.

  7. mir wurscht wer da gewählt wurde, ich lasse mir meinen Aufenthalt / Aufenthalte in Österreich bestimmt nicht vermiesen dadurch……..nur ob die österreichische Bevölkerung richtig gewählt hatte muss erst die Zeit zeigen, nach aktuellem Stand und zur aktuellen Stunde kann man da mit Sicherheit nichts bestimmtes sagen.

  8. Jockel Fernau

    Ein grüner Tattergreis „gewinnt“ (die Spatzen pfeifen es von den Dächern: bei der Auszählung liegt einiges im Argen) gegen einen 45jährigen Systemingenieur von der FPÖ.

    Besser als mit dieser Farce kann man den bankrotten Zustand der etablierten Systemparteien gar nicht umschreiben.

    • @ Jockel Fernau

      Solange die pfeifenden Spatzen und die Erben der Herrn Haider und Schicklgruber den Beweis für ihre ungeheuerlichen Behauptungen schuldig bleiben gehe ich davon aus das es sich nur um böse Gerüchte handelt die schlechte Verlierer streuen.

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