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Käse, Wein, Butter, Olivenöl, Kaffee: USA kündigen neue Strafzölle auf EU-Importe an

11.11.2016, Hamburg: Stücke von Parmesan (Parmigiano Reggiano) werden an einem Stand auf dem Food-Festival eat&STYLE angeboten. Foto: Christian Charisius/dpa

Der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA spitzt sich zu. Die USA verhängen wegen rechtswidriger EU-Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus Strafzölle in Milliardenhöhe auf Importe aus Europa.

Bei der Einfuhr von Flugzeugen wird eine zusätzliche Abgabe von 10 Prozent erhoben werden, bei zahlreichen anderen Produkten wie Käse, Wein, Butter, Olivenöl und Kaffee wird es ein Strafzoll von 25 Prozent sein, wie der US-Handelsbeauftragte am Mittwoch (Ortszeit) erklärte. Die ab 18. Oktober geltenden Zölle sollen demnach vor allem Produkte der Länder betreffen, die für die Airbus-Subventionen verantwortlich waren: Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien.

Schlichter der Welthandelsorganisation (WTO) hatten der US-Regierung am Mittwoch zuvor das Recht zugesprochen, Strafzölle von bis zu 100 Prozent auf Waren im Wert von 7,5 Milliarden Dollar zu erheben. Es war die höchste Summe, die in der der fast 25-jährigen Geschichte der WTO je genehmigt wurde.

30.11.2016, Spanien, Valencia: Orangen, Clementinen und Kakis werden in der Markthalle „Mercado Central“ zum Verkauf angeboten. Foto: Emilio Rappold/dpa

Grundlage für die Vergeltungsmaßnahmen ist ein WTO-Urteil von Mai 2018, mit dem der Streit um Airbus-Subventionen nach fast 15 Jahren zugunsten der USA zu Ende gegangen war. Die EU wiederum hat in einem ähnlichen Verfahren um Subventionen für den US-Luftfahrtkonzern Boeing Recht bekommen und droht, im kommenden Jahr ebenfalls Strafzölle zu erheben.

Die US-Regierung erklärte, man habe bewusst nicht zu den maximal möglichen Strafzöllen von 100 Prozent gegriffen, um Raum für Gespräche zu lassen. „Wir erwarten, mit der Europäischen Union in Verhandlungen zu treten, um diese Probleme in einer Weise zu lösen, die amerikanischen Arbeitern helfen wird“, erklärte der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer.

Die Liste der neuen Strafzölle war acht Seiten lang und umfasste Produkte wie Parmesan-Käse und Emmentaler genauso wie Kleidungsstücke, Messer oder Zangen. Einige der neuen Strafzölle – etwa jene auf Olivenöl und Wein – galten nur für Importe aus Frankreich, Spanien, Großbritannien und Deutschland. Ein großer Teil bezog sich jedoch auf Produkte aus der gesamten Europäischen Union. Für europäische Exporteure wird das Geschäft nun schwieriger. Strafzölle zielen dabei häufig auf symbolisch oder politisch wichtige Produkte, um damit bei Verhandlungen Druck auszulösen.

Bereits im vergangenen Jahr hatten die USA Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU eingeführt, Brüssel verhängte daraufhin Importabgaben für US-Produkte in etwa gleicher Höhe. (dpa)

5 Antworten auf “Käse, Wein, Butter, Olivenöl, Kaffee: USA kündigen neue Strafzölle auf EU-Importe an”

  1. Wenn es für europäische Exporteure schwieriger wird bzw. teuer für den Endverbraucher in den USA,…. dann müssten die oben genannten Produkte in Europa preiswerter werden…… ich kaufe bedeutend öfter Olivenöl, Obst, Wein und Parmesankäse aus Europa im Vergleich zu Computern & Co. aus USA.

  2. Frittewelsch

    Trump brüllt jeden Tag wegen irgendwelchen sozio- und psychopathischen Gründen im Weißen Haus rum, es ist ein medizinisches Wunder, dass der mit seinen 78 Jahren noch nicht zu Gunsten der Weltbevölkerung an einer Hirnblutung abgekratzt ist.

  3. Friedrich Meyer

    Viele Zölle auf amerikanische Produkte würden Europa gut tun.
    Es wird höchste Zeit vieles aus den USA teurer zu machen, damit es jenseits des Großen Teich bleibt.
    Ich plädiere für mehr Frittenbuden statt McDonalds, 99 Luftballons statt Thunderbolt Kampfflugzeuge, mehr ARTE statt Netflix und mehr Karneval statt Helloween.
    Sogar unsere Begrüßungsform hat sich “amerikanisiert”. Statt jemandem einen Guten Tag zu wünschen murmelt man einfach ein sinnloses hello!
    Amerika…brauch ich nicht!!!

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