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Trump bereitet USA auf dramatische Todeszahlen vor: „Wir müssen dieses Virus besiegen, wir sind im Krieg“

30.03.2020, USA, New York: Das Lazarettschiff „USNS Comfort“ der US-amerikanischen Marine kommt im Hafen von New York City an. Das Schiff soll die Krankenhäuser der Stadt entlasten und COVID-19-Patienten aufnehmen. Foto: Guang Yu/XinHua/dpa

AKTUALISIERT – Aus der schnellen Rückkehr zur Normalität wird erst mal nichts – das leuchtet mittlerweile auch US-Präsident Trump ein. Er stimmt die USA auf ein düsteres Szenario in der Coronavirus-Pandemie ein: Allein in den USA könnten 100.000 Menschen sterben.

US-Präsident Donald Trump hat die Amerikaner in der Coronavirus-Krise auf dramatische Opferzahlen vorbereitet.

Wenn es gelinge, die Todeszahl durch Eindämmungs-Maßnahmen auf 100.000 zu begrenzen, „dann haben wir alle zusammen einen guten Job gemacht“, sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Er fügte hinzu: „Das ist eine furchtbare Zahl.“

Trump kündigte an, geltende Richtlinien zur sozialen Distanz um einen Monat bis Ende April auszuweiten. Am Montag schloss er nicht aus, dass es über diesen Zeitpunkt hinaus eine weitere Verlängerung geben könnte. Er werde auf seine Experten vertrauen, sagte Trump bei Fox News. „Wir müssen dieses Ding, dieses Virus, verschwinden lassen. Wir müssen es besiegen. Wir sind im Krieg.“

MEHR ALS ZWEI MILLIONEN TOTE OHNE EINDÄMMUNGSMASSNAHMEN?

Trump begründete die Verlängerung der Schutzmaßnahmen mit einer am 16. März veröffentlichten Studie des Imperial College in London, die von 2,2 Millionen Toten in den USA ausging, sollten überhaupt keine Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen werden.

26.03.2020, USA, New York: Nur wenige Menschen stehen auf dem New Yorker Times Square. Die Vereinigten Staaten haben mehr Coronavirus-Fälle als China und sind damit das Land mit den meisten registrierten Covid-19-Erkrankten weltweit. Foto: Vanessa Carvalho/ZUMA Wire/dpa

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in den USA liegt der Johns-Hopkins-Universität zufolge bereits bei über 150 000. Mehr als 2.800 Menschen starben. Besonders besorgniserregend ist die Lage im Bundesstaat New York. Hotspots drohen sich aber auch in Chicago und New Orleans zu entwickeln.

DIE HOFFNUNG

Die Ärztin Deborah Birx von der Coronavirus-Arbeitsgruppe im Weißen Haus sagte, Vorhersagen gingen auch mit Eindämmungsmaßnahmen von 80.000 bis 160.000 Toten in den USA aus, potenziell sogar von mehr als 200 000 Toten.

“In diesem Modell wird vollständig davon ausgegangen, dass wir weiterhin exakt das tun, was wir tun.“ Sie fügte hinzu: „Wir hoffen, dass diese Modelle nicht ganz richtig sind. Dass wir es besser machen können, als diese Vorhersagen sind.“

Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, sagte dem Sender ABC, dass trotz der Ausweitung der Maßnahmen mehr Menschen sterben werden. „Wie viele genau wir verlieren werden, ist unsicher und hängt von der Wirksamkeit unserer Anstrengungen ab.“

ENDE DES „ALPTRAUMS“

Trump erwartet, dass die Zahl der Toten in der Corona-Krise in den USA in zwei Wochen ihren Höhepunkt erreichen könnte. Angesichts dessen sei es besonders wichtig, dass jeder die Richtlinien nachhaltig befolge. Je besser diese umgesetzt würden, „desto schneller wird dieser Alptraum enden“, sagte Trump.

30.03.2020, USA, Washington: Donald Trump, Präsident der USA, spricht über das Coronavirus im Rosengarten des Weißen Hauses. Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Die vor zwei Wochen veröffentlichten Richtlinien sehen unter anderem vor, dass Menschen Abstand zueinander halten und Ansammlungen von mehr als zehn Menschen vermieden werden sollen. Zudem sollen Restaurants, Cafés und Bars Speisen und Getränke nur zur Mitnahme oder Lieferung anbieten.

Trump zeigte sich optimistisch, dass bis zum Sommer das Schlimmste überstanden sein könnte. „Wir können davon ausgehen, dass wir bis zum 1. Juni auf dem Weg der Erholung sind.“

VERÄNDERTE TONLAGE

Noch vor wenigen Tagen hatte Trump gesagt, dass er die USA bis Ostersonntag – also in zwei Wochen – wieder weitgehend im Normalbetrieb sehen wolle. Nun sagte er: „Nichts wäre schlimmer, als den Sieg zu verkünden, bevor der Sieg gewonnen ist. Das wäre der größte Verlust von allem.“ Trump versicherte zugleich: „Wir werden diesen unsichtbaren Fluch, diesen unsichtbaren Feind besiegen.“

STREIT ÜBER EINDÄMMUNGSMASSNAHMEN

Am Wochenende stand die Möglichkeit im Raum, dass die Regierung in Washington die Bewegungsfreiheit für Menschen in den Staaten New York, New Jersey und Connecticut drastisch einschränken könnte, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Nach Beratungen mit seiner Coronavirus-Arbeitsgruppe und den betroffenen Gouverneuren der Bundesstaaten verkündete Trump, dass das nicht nötig sein werde. Mit den noch nicht spruchreifen Aussagen hatte sich Trump Kritik eingehandelt. New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo sprach von einer „Kriegserklärung“ an die Staaten.

EPIZENTRUM NEW YORK

Der US-Ostküstenstaat New York mit der gleichnamigen Millionenmetropole hat sich zum Epizentrum der Coronavirus-Pandemie in den USA entwickelt. Dort wurden mehr als 66.000 Menschen positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet.

29.03.2020, USA, Santa Ana: Die Bewohner der „Washington Square“ Nachbarschaft sitzen mit Abstand auf Camping- und Gartenstühlen im Garten vor einem Wohnhaus bei einem „Social-Distancing-Treffen“ zusammen. Die Anwesenden brachten ihre eigenen Speisen und Getränke mit, hielten aber Abstand. Foto: Leonard Ortiz/Orange County Register via ZUMA/dpa

Lokale Behörden haben immer wieder gewarnt, dass die Kapazitäten der Krankenhäuser dort nicht ansatzweise auf die Ansteckung weiter Teile der Bevölkerung vorbereitet seien. Es könnte zu Engpässen bei Beatmungsgeräten kommen. „Wir versuchen, unsere Köpfe über Wasser zu halten und nicht unterzugehen“, sagte die Ärztin in der Notaufnahme eines Krankenhauses in New York, Arabia Mollette, dem TV-Sender CNN

APPELL FÜR EINHEIT

Für Entlastung soll nun das Lazarettschiff „Comfort“ der Marine mit 1.000 Betten und 12 Operationssälen sorgen. Das riesige Schiff legte am Montag im Hafen von New York an der Westseite Manhattans an, nachdem es an der Freiheitsstatue vorbeigefahren war.

Der Gouverneur des Staates rief in der Corona-Pandemie zur Einheit auf. „Wenn es zu diesem Zeitpunkt eine Spaltung gibt, dann wird das Virus uns besiegen“, sagte Cuomo. Das Land befinde sich in einer Krise – es sei nicht die Zeit für Parteipolitik. (dpa)

39 Antworten auf “Trump bereitet USA auf dramatische Todeszahlen vor: „Wir müssen dieses Virus besiegen, wir sind im Krieg“”

  1. Sinnlose Zahlenspielerei. Niemand kennt auch nur annährend die Zahl der jeweilig infizierten. Wer glaubt dass es in China (1.200.000.000 Menschen) nur 81.700 Infizierte gebe, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Genau so in Europa, man zâhlt irgend was um etwas veröffentlichen zu können. Und jeder Politiker hantiert lieber mit falschen Zahlen als zuzugeben „wir wissen es nicht“ auch wenn alle wissen, dass wir nichts wissen….

  2. „In den USA hat deren Zahl zuletzt dagegen dramatisch zugenommen – bis zum Freitagmorgen wurden 1.296 Tote gemeldet – die meisten in New York.“

    Angesichts der über 85.900 Infizierten ist es bei einem Land wie die USA mit 327 Millionen Einwohnern immer noch verhältnismäßig wenig. Auch die Toten. So hart das jetzt klingt, aber täglich sterben mehr Kinder an Hunger und Krankheit. Das juckt nur leider niemanden.

    Und das sind ja auch nur die offiziellen Zahlen. Wieviele den Virus schon unwissentlich in sich tragen, wird bedeutend mehr sein, auch bei uns Europäern. Gerade Länder, wo die Ein- und Ausreise sehr leicht ist.

    Auch wenn das niemand hören mag: man hätte von Anfang an die Einreise für chinesischen Staatsbürgern unterbinden müssen, dann hätte sich das Virus auf dem Rest der Welt nie in diesem Ausmaß verbreitet. Aber wenn Länder wie Deutschland bis heute quasi noch immer hin- und her zögern, dann braucht man nicht weit zu überlegen und weiß, dass es jeden Einzelnen früher oder später erwischen wird.

    Ich kann nur hoffen, dass die Politik daraus gelernt hat und bei einem nächsten Ausbruch direkt abschottet und nicht lange überlegt.

  3. Statistik

    Deutschland und Belgien liegen noch weit vor den USA, denn die Zahlen müssen relativ zur Bevölkerungszahl gesehen werden. In USA wird einfach mehr und besser getestet. Die USA übermitteln die Zahlen transparenter an die Öffentlichkeit. Bei den Chinesn ist das anders.

  4. Pandemie läuft

    In dieser Woche haben sich 3 Millionen US Bürger arbeitslos gemeldet. Jetzt bekommen sie für 23 Wochen eine Unterstützung, wenn sie dann keine neue Arbeit haben gibt es nichts mehr im reichsten Land dieser Erde. Und wer keine Arbeit hat der hat dann auch keine Krankenversicherung mehr. Die große Depression der 1930ziger in den USA lässt grüßen, es hat sich nichts geändert in über 80 Jahren.

  5. delegierter

    fahrt bitte die Gefrier-lkw’s mit den Leichen am Weißen Haus vorbei, damit der Trottel der da rum trampelt zumindest sieht was wie er es nannte “ diese kleine Grippe “ angerichtet hat.

  6. Hoffmann Willy

    Der Chinese lügt wie mein Nachbar. Wenn der guten Tag sagt, ist bereits die Hälfte davon gelogen. Wer kann das kontrollieren, was der Chinese sagt. ? Genau, keiner.Er legt uns ein paar Zahlen hin, und wir können das glauben, oder nicht.

  7. Zaungast

    Der Lügendoktor Stefan Lanka lässt grüßen!
    Es gibt keine Viren, weder für Masern, noch für Corona.
    Diese Krankheiten entstehen und verbreiten sich einfach so aus dem Nichts heraus.
    Impfungen sind völlig nutzlos, da bei Infektionskrankheiten die Fallzahlen zu Null tendieren, bevor die ersten Impfungen eingeführt werden, (Dr. J. Meyer)

  8. Zaungast

    Das ist das Thema!
    Ihr Postulat: Es gibt keine Viren, weil der Nachweis angeblich nicht erbracht wurde.
    Wenn das stimmt, was löst dann die Pandemie Ihrer Ansicht nach aus?
    Oder gibt es diese ganzen Krankheits- und Todesfälle überhaupt nicht? So wie es auch keine Masern oder Pocken oder Polio gab bzw. gibt.
    Auch mit Klarnamenkann man Unsinn posten.
    Für mich als Laien genügt dies: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/coronaviren/15358
    Also her mit der Goldmünze.

  9. Werner Radermacher

    Viele Wohlhabende aus New York und Hollywood haben ihre ganz eigene Art, mit dem Coronavirus umzugehen. In Amerika wächst der Ärger auf diejenigen, die sich mit Geld retten wollen.

    https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/corona-krise-in-den-usa-die-reichen-fliehen-aus-den-grossstaedten-16694547.html

    Das Virus kennt keine Klassenunterschiede. Aber die US-Elite kann scheinbar vor dem Virus flüchten, mit Privatjets in die Isolation. Die Reichen können sich auch eine Behandlung in Privatkrankenhäuser leisten. Aber Millionen Amerikaner haben keine Krankenversicherung
    .

  10. Fakt ist: das RKI hat kläglich versagt bei ihre Einschätzung, man habe in Deutschland alles unter Kontrolle
    Fakt ist: die deutsche Politik hat die Lage viel zu spät ernst genommen und ist jetzt noch teilweise hilflos. Schließlich hat man in Asien in der Vergangenheit mehrmals gezeigt, wie man Epidemien erfolgreich in den Griff bekommen kann. Aber das muss man ja nicht wissen…
    Und Fakt ist auch, dass auch in Deutschland sehr viele ignorante, dumme und egoistische Menschen rumlaufen, die sich freuen über vermeintlich bezahlte Freizeit anstelle zu Hause zu bleiben und die Ausbreitung zu stoppen.
    All diese Versager werden von den Fakten der Zukunft eingeholt
    Die Pandemie wird nach nämlich gefolgt von einer gewaltigen Rezession.
    Dann ist vorbei mit der bezahlten Freizeit und können zu Hause das ganze Klopapier benutzen, was sie jetzt gehamstert haben

  11. Friedrich Meyer

    Jedes Land hat die Politiker die es verdient.
    Früher habe ich viel für Amerikaner gearbeitet. Ich mochte diese Leute nicht. Außer orginal amerikanische Classic Coke gabs nichts Gutes bei dieser Arbeit.
    Wenn sich die letzten 20 Jahre nichts an der Mentalität der Amis geänder hat, wunder es mich nicht, dass die diesen Clown gewälht haben. Ja und jetzt haben sie den Salat.

  12. Marina K.

    Ja, ist ein richtiger Schnellmerker, der Mr Trump. Jetzt hat er die großartigste Epidemie, neben all seinem anderen großartig Gequatsche. Der Satz , dass Amerika mit den Virus im Krieg ist, ist genauso abgekupfert , wie damals die Rede seiner Frau Melania ( damals von Michelle Obama, heute von Präsident Macron )

  13. Mario Denker

    Herr Mario Dichter. Furchtlose Zeitgenossen wie Sie werden in solchen Zeiten benötigt In Alten und Pflegeheimen wird das Personal knapp, weil die sich vor dem Nichts fürchten. Schön, dass sich sich freiwillig melden.

  14. Alfons van Compernolle

    Nun haben die Waffenlobbyisten den N.Y.-Gouverneur verklagt, weil sie in Zeiten der Coronakrise
    keine Waffen & Munition kaufen koennen. Die Waffenlaeden werden nicht als wichtig genug erachtet und wurden wegen der Coronapandemie bis auf weiteres geschlossen !
    Was fuer dumme und hirnlose Menschen es doch gibt !!

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