Lange wurde gerätselt, wer hinter dem massiven Datenleck mit geheimen US-Dokumenten steckt. Nun gibt es ein Gesicht: FBI-Agenten nehmen einen jungen Mann fest. Kurz darauf erscheint er vor Gericht. Für die US-Regierung ist die Sache aber längst nicht ausgestanden.
Dem mutmaßlichen Urheber eines der größten US-Geheimdienstskandale drohen mehrere Jahre Haft. Der 21 Jahre alte Militärbeschäftigte namens Jack Teixeira wurde am Freitag in Boston im Bundesstaat Massachusetts erstmals einem Richter vorgeführt.
Dem IT-Spezialisten der Nationalgarde werden unbefugte Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen und nationalen Verteidigungsinformationen zur Last gelegt. Im Falle einer Verurteilung könnte er für mehrere Jahre hinter Gitter kommen. Die Bundespolizei FBI hatte Teixeira am Donnerstag festgenommen.
Schon seit Wochen kursieren im Internet Dutzende Geheimdokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine: Informationen zu Waffenlieferungen, Einschätzungen zum Kriegsgeschehen, aber auch Details zu angeblichen Spähaktionen der USA gegen Partner.
Teixeira steht im Verdacht, diese in einem geschlossen Chat-Raum veröffentlicht zu haben. Von dort aus verbreiteten sie sich in andere Bereiche des Internets, bis auch Behörden und Medien darauf aufmerksam wurden.
Der 21-Jährige soll eine Chat-Gruppe auf der bei Videospielern beliebten Plattform Discord geleitet haben. Nach Gerichtsunterlagen, die am Freitag veröffentlicht wurden, teilte er die brisanten Informationen zunächst von Dezember vergangenen Jahres an als Abschriften mit der Gruppe. Seit Januar soll er auch Fotos von ausgedruckten Dokumenten hochgeladen haben.
Aus den Gerichtsunterlagen geht hervor, dass die Ermittler ihm auch mithilfe von Rechnungen der Internetplattform mit eben jener Chat-Gruppe auf die Spur kamen.
Teixeira hatte demnach durch seine Rolle als IT-Fachmann die offizielle Freigabe, streng geheime Regierungsunterlagen einzusehen.
Der Fernsehsender CNN berichtete, der zuständige Richter habe in Anhörung verfügt, dass der 21-Jährige vorerst in Gewahrsam bleibe. Für Mittwoch sei eine weitere Anhörung angesetzt.
US-Medien hatten kurz vor Ostern erstmals über das Leck berichtet. Verteidigungsminister Lloyd Austin erfuhr nach eigenen Angaben erst vor gut einer Woche von dem Datenleck, obwohl das Material da schon wochenlang im Netz umherging. Danach rotierte die Regierung, um Partner zu besänftigen – und vor allem, um die undichte Stelle zu finden. Die Regierung leitete Ermittlungen ein, die dann wenige Tage später zur Festnahme führten.
Für die US-Regierung sind nicht nur die Sicherheitslücke an sich und die Offenlegung des sensiblen Materials ein Problem, sondern auch die Außenwirkung auf internationaler Bühne: Es stellen sich Fragen, wie verlässlich die USA sind, wie gut sie ihre eigenen Geheimnisse und die ihrer Partner schützen und wie loyal sie Verbündeten gegenüber sind.
Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, der Republikaner Mike Turner, beklagte, die Weitergabe wirke sich auch negativ auf die Beziehungen zu internationalen Partnern aus. Er schrieb auf Twitter, man versuche noch, herauszufinden, wie viel Verschlusssachen nach außen drangen und wie sich die Folgen abmildern ließen. Der Ausschuss werde auch untersuchen, warum dies „wochenlang unbemerkt blieb“.
Präsident Joe Biden wies Militär und Geheimdienste an, zusätzliche Maßnahmen zum Schutz sensibler Informationen zu ergreifen. Die Verbreitung von nationalen Verteidigungsinformationen solle weiter eingeschränkt werden. Verteidigungsminister Austin gab eine Untersuchung über den Zugang zu Geheimdienstinformationen innerhalb seines Ressorts in Auftrag. Auch Kontrollverfahren würden überprüft, um zu verhindern, „dass sich ein derartiger Vorfall wiederholt“. Jeder Angehörige des US-Militärs und Pentagon-Mitarbeiter mit Zugang zu Geheimdokumenten unterliege einer rechtlichen und moralischen Pflicht, diese zu schützen und verdächtige Aktivitäten zu melden. (dpa)
Ein Beleg dafür, dass in den USA und in Russland unliebsame Individuen gleichermassen gejagt werden und lediglich einen Schauprozess zu erwarten haben. In der Hinsicht sind beide Staaten gleich.
So ein Unsinn. Wenn man eine Geheimhaltungsklausel unterschreibt muss man sich auch daran halten, ansonsten drohen einem halt Strafen.
Joseph, Geheimhaltungsklauseln sind doch nur Zivilrecht, dafür geht man nicht ins Gefängnis.
Wieder einer mit Nullkommanull Ahnung. Der Mann stand (und steht vermutlich noch) in einem dienstrechtlichen Verhältnis als Soldat.
Im übrigen enthält das jeweilige, sicher auch das US-amerikanische, Strafrecht Bestimmungen über Landesverrat und dergleichen, die für alle gelten.
Hugo und Joseph, Ihr seid daneben. Geheimhaltungsklauseln sind da irrelevant. Joseph schreibt „sonst“. Denken Sie, dass ohne Unterschrift der Mann so einfach alles ausplappern durfte.
Nun Herr Keutgen, ich glaube auch das Sie da irren. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass ich z.B. einen Arzt oder einen Arzthelfer zivilrechtlich verklagen muss wenn dieser sehr sensible Daten über meine Gesundheit oder Krankheit veröffentlicht. Ich denke dass dann nicht nur die Ärztekammer sondern auch die Staatsanwaltschaft eingreift.
Joseph, hat Ihr Arzt oder eine Arzthelferin Ihnen jemals eine Geheimhaltungsklausel unterschrieben? Und dennoch gilt offiziell Arztgeheimnis.
Und Sie, Jupp, glauben natürlich, daß damals, vor ca 3-2 jahren, an einer Bushaltestelle irgendwo in Englandistan streng geheime Dokumente gefunden wurden, nicht wahr?
Was treibt SIE an? Wieso sind Sie, genau wie der Pere S., derart verbohrt? Sie behaupten vermutlich auch, daß heute der 1.1.1111 ist, oder?
Warum soll ich dies oder das glauben? Ich glaube jedenfalls dass man in bestimmten Berufen und in bestimmten Positionen zur Diskretion, bzw. Gemeimhaltung verpflichtet ist. Und dies gilt nicht nur für den Pfarrer bei der Beichte.
Jedenfalls weiß der UN Generalsekretär jetzt wer ihn rund um die Uhr abhört und überwacht, nicht die Achse des Bösen sondern die ersten Repräsentanten der freien Welt.
Wie kann man einen 21jährigen mit solch geheimen Dokumenten betrauen? Jeder weiß doch, dass in dem Alter der Charakter noch lange nicht gefestigt ist.
Mal anders gesehen
https://www.anti-spiegel.ru/2023/wie-in-russland-ueber-die-pentagon-leaks-berichtet-wird/
Ist doch alles fake… Das Imperium der Lüge sagt NIE die Wahrheit!
Zu den geheimen Dokumenten hatten 5.000 Mitarbeiter Zugang. Nur Jack Teixeira hat diese weitergeleitet….?
Jetzt wissen wir Bescheid.
Was seit dieser Zeit auffallend ist:
Vom Britischen Geheimdienst gibt es keine täglichen Wasserstandsmeldungen mehr.
Sonst konnte man jeden Morgen die neuesten russischen Verluste an Soldaten und Material erfahren.
Ukrainische Verluste waren dem Britischen Geheimdienst nicht bekannt bzw. es gab keine, deshalb dazu keine Meldung.