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Tausende Menschen bei „Unteilbar“-Demonstration gegen Antisemitismus

13.10.2019, Sachsen-Anhalt, Halle (Saale): Teilnehmer einer Demonstration von "Halle gegen Rechts - Bündnis für Zivilcourage" ziehen hinter Polizisten durch das Zentrum von Halle/Saale. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

AKTUALISIERT – Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag in Berlin gegen rechte Gewalt und Antisemitismus demonstriert. Nach einer Kundgebung am Bebelplatz und einer Minute des Schweigens zog der Protestzug in Richtung der Neuen Synagoge in Mitte.

Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer am Bebelplatz auf 6.000, die Veranstalter der Initiative „Unteilbar“ sprachen von 13.000 Demonstranten beim Protestzug. Angemeldet waren 10.000 Menschen.

Mit der Demonstration vier Tage nach dem antisemitischen Terroranschlag in Halle wollte ein breites Bündnis ein deutliches Zeichen gegen Rechts setzen. Bereits am Samstag waren mehrere tausend Menschen in verschiedenen deutschen Städten gegen Rechts auf die Straße gegangen.

13.10.2019, Sachsen-Anhalt, Halle (Saale): Eine Teilnehmerin einer Demonstration von „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ zeigt ein Schild mit der Aufschrift „Solidarität zeigen mit Betroffenen!“. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Unter den Demonstranten am Sonntag waren die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli, Levi Salomon vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus sowie der Berliner Bischof Markus Dröge. Dröge erklärte vorab: „Der Verfassungsschutz und die Sicherheitskräfte müssen wesentlich konsequenter gegen rechte Netzwerke und rechtspopulistische Funktionäre vorgehen, die erwiesenermaßen verfassungs¬feindliche Thesen verbreiten.“

Auch Deutschrocklegende Udo Lindenberg („Hinterm Horizont gehts weiter“) rief zur Teilnahme auf. „halle… wir stehen immer noch unter schock, doch lassen uns davon nicht lähmen. am sonntag in berlin, große mahnwache, demonstration und trauerzug. wir stehen solidarisch und unteilbar zusammen. udo und die ganze panikfamilie“, schrieb der Sänger am Sonntag auf Facebook.

Ein schwerbewaffneter Rechtsextremist hatte am Mittwoch versucht, in die Synagoge in Halle einzudringen. Nachdem der Versuch scheiterte, hatte er vor der Synagoge und in einem Döner-Imbiss zwei Menschen erschossen (Siehe Bericht an anderer Stelle).

Der 27-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Er hat antisemitische und rechtsextremistische Motive bestätigt. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

22 Antworten auf “Tausende Menschen bei „Unteilbar“-Demonstration gegen Antisemitismus”

    • Eine Demonstration gegen Antisemitismus als Theater abzuwerten spricht natürlich schon Bände. Fällt sicherlich unter Meinungsfreiheit.
      Dass Juden hier (!) in Frieden leben sollen, ehrt Sie, lässt aber die Frage offen, ob das anderswo nicht so wichtig ist. Mit der Frage, ob Angehörige anderer Religionen oder Nationen hier auch in Frieden leben sollen, möchte ich Sie nicht zwingend belasten.
      Obwohl es regelmässig (aber nicht häufig) Attentate auf Juden oder jüdische Einrichtungen gibt, lässt sich gemäss Wikipedialiste für den deutschsprachigen Raum nicht festmachen, dass hier mehrheitlich Moslems die Täter sind noch dass es rezent zu Tötungen von Juden durch Moslems gekommen ist (wenn ich nichts überlesen habe, 1981 in Wien). Solche beklagten Tötungen finden vorwiegend im Umfeld des Staates Israel statt. Frankreich muss ich noch recherchieren.

    • Populist

      Es war wohl ein 57-jähriger Bosnier, der die Frau, seine Nachbarin, mit einem Messer tödlich attackierte. Er soll schon vorher straffällig geworden sein; er hatte einer anderen Person schon mal mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen…..Also das gewohnte Muster.
      In Deutschland ist momentan sowieso eher Antisemitismus angesagt, da kommt Halle wie gerufen, auch wenn die Opfer gar keine Juden waren. Schließlich sind bald wieder Wahlen im Nachbarland, nämlich in Thüringen. Da droht die AfD zweitstärkste Kraft zu werden….

      • Ekel Alfred

        @ Populist, das werden ARD + ZDF (besonders Klaus Klever und Elmar Thevessen) mit Sicherheit versuchen….zu verhindern….indem sie permanent die AfD, FPÖ, Orban u.a. als Schuldige für das klägliche Versagen der traditionellen Parteien verantwortlich machen wollen….das gelingt ihnen aber nicht….wie man jetzt wieder mit der Wahl in Polen gesehen hat….

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