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Die Union Kelmis unter Präsident Egide Sebastian: Eine Erfolgsgeschichte, aber ohne ein Happy-End

Egide Sebastian (2.v.l) bei seiner offiziellen Verabschiedung als Präsident des RFCU Kelmis Ende April 2018. Foto: Werner Pelzer

Offiziell verabschiedet wurde Egide Sebastian als Präsident des RFCU Kelmis bereits am vergangenen Sonntag beim letzten Heimspiel gegen Meister RWDM. Sein allerletztes Spiel als Boss der Grün-Weißen findet an diesem Sonntag in Sprimont statt.

Für den Fußball in Kelmis beginnt am 1. Mai praktisch eine neue Zeitrechnung. Der Abstieg in die 3. Division Amateure gerät beinahe zur Nebensache angesichts der Tragweite des Rücktritts eines Mannes, der an der Stadionstraße 37 Jahre lang die Geschicke des Vereins gelenkt hat, davon rund 30 Jahre als Präsident.

„Der RFCU Kelmis war eben sein Leben“: Egide Sebastian. Foto: RFCU

„Etwas Wehmut hatte er schon, als es am Sonntag vor dem Spiel gegen den RWDM hieß, Abschied zu nehmen“, schrieb Werner Pelzer, seit Jahren Fan und Berichterstatter der Union. Pelzer erinnerte an die Höhepunkte und Tiefpunkte der Grün-Weißen unter der Herrschaft des heute 76-Jährigen, der ein kleines Vermögen in den Verein steckte, diesen aber dafür nach Belieben lenken konnte.

Der Höhepunkt war der 3. Platz in der 3. Division am Ende der Saison 2005-2006. Die Union war damals nicht sehr weit von der AS Eupen entfernt. Ab der kommenden Saison 2018-2019 werden drei Klassen zwischen den beiden ranghöchsten Clubs in der DG sein.

Egide Sebastian, der „Trainerschreck“

Rund 30 Trainer hat Kelmis mit Egide als Präsident verschlissen – nicht immer nur wegen Erfolgslosigkeit, hin und wieder auch einfach aus einer Laune heraus. So war er halt, der Egide.

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Bis auf die drei-vier letzten Jahre habe ihm die Tätigkeit an der Spitee des RFCU Kelmis Spaß gemacht, versicherte Egide Sebastian (Bild). Foto: GDS

Über den „Trainerschreck“ Sebastian schrieb Werner Pelzer Folgendes: „Manche Trainer gingen freiwillig, die meisten wurden vom Chef höchstpersönlich entlassen. Die Trainer, die nach Kelmis kamen, wussten, worauf sie sich einließen. Spätestens nach drei Niederlagen in Folge begann ihr Stuhl zu wackeln. Sebastian tat alles, um seine Mannschaft auf Kurs zu halten. Widerworte duldete er nicht, weder von den Trainern und schon gar nicht von den Spielern.“

Und weiter: „Als Präsident sorgte er nicht nur für die nötige Disziplin, sondern auch für die Finanzen. Wie viele Hunderttausende Euro er in seinen Verein gesteckt hat, weiß er selber nicht. Der RFCU Kelmis war eben sein Leben. Er war bei allen Spielen dabei, ob daheim oder ganz weit auswärts. Er war nie krank, immer erreichbar und nie demotiviert. Für jedes kleine und große Problem fand er immer eine Lösung.“

Die 37 Jahre bei der Union hätten ihm Spaß gemacht, bekannte Sebastian am Sonntag bei seiner offiziellen Verabschiedung – mit Ausnahme der 3-4 letzten Jahre. „Mit der B-Mannschaft hatten wir einen Club im Club. Das gefiel mir nicht“, wurde Sebastian zitiert. In einem anderen Interview behauptete Sebastian sogar, einige Leute im Verein hätten sich hinter seinem Rücken und auf seine Kosten bereichert.

Fazit: Die Zeit unter Egide Sebastian war für die Union Kelmis eine Erfolgsgeschichte – allerdings eine ohne Happy-End. (cre)

6 Antworten auf “Die Union Kelmis unter Präsident Egide Sebastian: Eine Erfolgsgeschichte, aber ohne ein Happy-End”

  1. Ich habe ihn selber auch gekannt..
    Da sieht man wieder, Geld bestimmt ALLES.
    Fürchterlich wie er mit manchen Leuten/Spielern umging.
    Und zu dem Satz „zu jedem Problem gibt’s eine Lösung..‘ steckte meistens eh nur eine finanzielle Aktion hinten dran. Also alles Gute Egide. Schön das du da warst, aber auch schön das jetzt Platz für andere frei wird.

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