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UN-Klimakonferenz nach Madrid verlegt: Thunberg will dabei sein – De Wever noch unterwegs in Richtung Chile

28.08.2019, USA, New York: Greta Thunberg (l), die 16-jährige schwedische Klimaaktivistin, lächelt als sie an Bord der Segeljacht Malizia II in den Hafen von New York einläuft. Die schwedische Klima-Aktivistin und die Gründerin der Klimabewegung Fridays for Future, will offenbar trotz des Ortswechsels beim UN-Klimagipfel dabei sein. Foto: Craig Ruttle/AP/dpa

Jetzt ist es offiziell: Die UN-Klima-Konferenz kann wie geplant stattfinden – aber in Madrid statt in Chile. Aktivistin Greta Thunberg überlegt schon, wie sie erneut den Atlantik überqueren kann.

Nach der Absage Chiles springt Madrid als Gastgeber für die UN-Klimakonferenz ein. Sie freue sich mitzuteilen, dass das verantwortliche Gremium zugestimmt habe, dass das zweiwöchige Spitzentreffen der Klimadiplomatie vom 2. bis 13. Dezember in der spanischen Hauptstadt stattfinde, teilte die Klimachefin der Vereinten Nationen, Patricia Espinosa, am Freitag mit. Damit muss die Konferenz nicht verschoben werden.

Die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg will offenbar trotz des Ortswechsels dabei sein. Sie müsse jetzt eine Möglichkeit finden, den Atlantik im November zu überqueren, schrieb sie auf Twitter.

15.08.2019, —, Atlantik: Das vom Team „Malizia“ herausgegebene Instagram-Selfie zeigt Boris Herrmann (l-r), Skipper, Nathan Grossman, Filmemacher, Pierre Casiraghi, Co-Skipper, Greta Thunberg, Klimaaktivistin aus Schweden, und ihren Vater Svante Thunberg auf Hoher See an Bord Rennjacht „Malizia“. Foto: Boris Herrmann/Team Malizia/dpa

Auf den UN-Klimagipfeln verhandeln die Staaten über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Es hat zum Ziel, die Erderhitzung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Dafür reichen die bisherigen Anstrengungen beim Einsparen von Treibhausgasen nicht aus. Vergangenes Jahr im polnischen Kattowitz (Katowice) hatten die Teilnehmer sich auf ein gemeinsames Regelwerk geeinigt. Diesmal geht es unter anderem drum, wie Länder untereinander mit Verschmutzungsrechten handeln können.

Auch Thunberg, die Gründerin der Klimabewegung Fridays for Future, wollte am Klimagipfel in Chile teilnehmen. „Es stellt sich heraus, dass ich um die halbe Welt gereist bin, in die falsche Richtung“, schrieb die 16 Jahre alte Schwedin, die an diesem Freitag in Los Angeles demonstrieren wollte. Jetzt, da die Klimakonferenz offiziell umgezogen sei, werde sie Hilfe brauchen: „Ich muss jetzt eine Möglichkeit finden, den Atlantik im November zu überqueren.“ Wenn jemand helfen könne, ein Verkehrsmittel zu finden, sei sie dankbar. Sie habe sich so auf Süd- und Mittelamerika gefreut, schrieb sie. Es gehe aber nicht um ihre Erfahrungen und Reisewünsche.

Auch Bonn war als Ersatz-Gastgeber im Gespräch

Thunberg war auf einem Segelschiff über den Atlantik mitgefahren, weil sie als Zeichen für mehr Klimaschutz nicht fliegen wollte. Sie sprach in New York vor den Vereinten Nationen, aber auch die geplante Klimakonferenz in Santiago de Chile war ein Grund für die mühsame Reise. Nachdem Chile diese wegen der heftigen sozialen Proteste im Land abgesagt hatte, bot Spaniens Regierung Hilfe an.

Greta Thunberg (l) und Anuna De Wever (r) am 19. April 2019 bei einer Kundgebung von „Fridays For Future Italy“ in Rom. Foto: Shutterstock

Auch Bonn war als Ersatz-Gastgeber im Gespräch gewesen. Dort hat das Klimasekretariat der UN seinen Sitz, die Stadt war 2017 schon einmal Ersatz-Gastgeber für Fidschi. Der Inselstaat hatte zwar den Vorsitz der Konferenz, hätte aber Probleme gehabt, so viele Menschen unterzubringen. 2018 waren beispielsweise mehr als 20.000 Teilnehmer aus aller Welt nach Polen gereist.

Für Spaniens Ministerpräsidenten Pedro Sánchez und seine Sozialistische Arbeiterpartei ist die kurzfristige Zusage auch ein Signal im Wahlkampf. Am 10. November wird in Spanien gewählt. Sanchéz schrieb auf Twitter, Spanien arbeite bereits an der Organisation der COP25 genannten Konferenz. „Unsere Regierung verpflichtet sich weiterhin zu dauerhaftem Fortschritt und zu einem gerechten ökologischen Übergang.“

Auch Anuna De Wever, sozusagen die belgische Greta Thunberg, ist über Wasser in Richtung Südamerika gereist, um an der UN-Klimakonferenz in Chile teilzunehmen. Die Aktivistin von „Youth For Climate Belgium“ und ihre Mitstreiter, die am 2. Oktober 2019 in Amsterdam gestartet waren, befanden sich am Mittwoch auf Höhe der Kapverdischen Inseln, als sie die Nachricht erreichte, dass die UN-Konferenz nicht in Chile würde stattfinden können. (dpa/cre)

7 Antworten auf “UN-Klimakonferenz nach Madrid verlegt: Thunberg will dabei sein – De Wever noch unterwegs in Richtung Chile”

  1. Baudimont

    La conférence de l’ONU sur le climat, COP 25, où étaient attendus quelque 25.000 délégués, et sans doute 25.000 billets d´avions. An der UN-Klimakonferenz COP 25 nahmen rund 25.000 Delegierte teil und wahrscheinlich wird dass 25.000 Flugtickets.

  2. Friedrich Meyer

    Vielleicht rufen Anuna und Greta mal bei der Transsibirischen Eisenbahn an. Die machen bestimmt gerne einen Umweg un laden die Damen unterwegs auf und bringen sie unentgeltlich bis Spanien damit die ihre schlauen Ergüsse über das geschundene Klima in Madrid dann von sich geben können.
    Der Presidente del Gobierno wird dann auch fleißig klatschen, wenn die Mädels in die Kamera weinen.
    Anschließend wird Pedro Sánchez die bösen Leute von Cataluña verteufeln, die mit ihrer Industrie das Klima von Spanien versauen. Bei den Wahlen nimmt die PSOE dann die absolute Mehrheit und weltweit ist das Klima gerettet.

  3. Karli Dall

    Greta: „Es stellt sich heraus, dass ich um die halbe Welt gereist bin, in die falsche Richtung“…
    das kann noch öfter passieren, ist aber nicht schlimm.
    Das Wichtigste ist, dass nicht Bonn genommen wurde – wegen des hochgiftigen CO2 und des Methangas-Ausstoßes von 25.000 Leuten, 2 wochenlang. Die Klimaziele werden ohne diese Personen in Deutschland schon nicht erreicht.

  4. Peer van Daalen

    @Karli Dall: „Die Klimaziele werden ohne diese Personen in Deutschland schon nicht erreicht.“

    „Wenn alle Völker und Gesellschaften so wenig Kinder bekämen, wie die autochthonen Deutschen, nämlich 1,3 Kinder pro Frau, müssten wir uns um den sogenannten Klimawandel keine Sorgen machen, weil die Weltbevölkerung schnell abnähme und damit die angeblich menschengemachten Emissionen automatisch sänken.“ Frei nach Dr. Thilo Sarrazin aus einem Vortrag am 30. Oktober 2019 in Berlin.

  5. Karli Dall

    Klimaschutzabkommen – USA treten aus:
    „Das Kündigungsschreiben aus Washington kam zum erstmöglichen Termin, an dem eine Austrittserklärung zulässig war. Die USA würden in internationalen Gesprächen auch künftig weiter ein „realistisches und pragmatisches Modell“ vertreten, erklärte Außenminister Mike Pompeo.“

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