Politik

Sozialisten verlieren die Hälfte ihrer Wähler in der Wallonie – PTB Nr. 1

Raoul Hedebouw, Vorsitzender der PTB, bei einer Wortmeldung in der Kammer. Foto: Belga

Die Affären Publifin und Samusocial haben dramatische Folgen für die Sozialisten in der Wallonie und in Brüssel: Laut einer aktuellen Umfrage verliert die PS mehr als die Hälfte ihrer Wähler. Vor allem würde die linksradikale PTB (Parti du Travail de Belgique) stärkste Kraft in der Wallonie.

Die Befragung hätte normalerweise durch die RTBF im Rahmen ihres traditionellen „Baromètre trimestriel“ im Juni in Auftrag gegeben werden müssen, was der frankophone Rundfunk- und Fernsehsender aber nicht gemacht hat, angeblich um Geld zu sparen.

Deshalb haben die frankophonen Liberalen das Institut Dedicated beauftragt, trotz allem die repräsentative Meinungsumfrage nach dem bisher bewährten Schema durchzuführen.

Die Vorsitzenden von CdH und PS, Benoît Lutgen (links), und Elio Di Rupo im Juni 2014, als sie noch beste Freunde waren. Foto: Belga

Kurz nachdem CdH-Präsdent Benoît Lutgen die Koalition mit der PS aufgekündigt hatte, wurde die Untersuchung gemacht. Die Ergebnisse sind niederschmetternd.

Die PS sackt in der Wallonie von 32% bei den Wahlen von Mai 2014 auf 16% ab und ist im südlichen Landesteil nur noch drittstärkste Kraft.

Stärkste Kraft wäre heute, wenn gewählt würde, die PTB, die von 5,5% bei den Wahlen von 2014 auf sensationelle 24,9% käme. An zweiter Stelle befinden sich die Liberalen der MR (von 25,8% auf 23,2%).

Ecolo würde Platz 4 einnehmen (von 8,2% auf 11,4%) vor der CdH (von 14% auf 9,8%).

In Brüssel würden die Sozialisten sogar nur noch die fünfte Kraft sein, wenn am Sonntag gewählt würde. Stärkste Kraft wäre die MR (von 21,9% auf 20,7%) vor DéFi (Ex-FDF, von 10,8% auf 15,7%), PTB (von 4% auf 14,1%), Ecolo (von 10,5% auf 12,5%), PS (von 25,6% auf 10,9%) und CdH (von 9,4% auf 7,9%). (cre)

https://twitter.com/jassogne/status/881029898227269634

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

40 Antworten auf “Sozialisten verlieren die Hälfte ihrer Wähler in der Wallonie – PTB Nr. 1”

  1. Ich sage es einmal krass, das ist so wie Hitler durch Himmler ersetzen. Die politische Grundeinstellung in der Wallonie, „létat social prévoyant“, sucht sich nur einen neuen politischen Akteur. Das man im 21. Jahrhundert den Sozialstaat nicht weiter mit den Methoden des 20. Jahrhunderts – hohe Besteuerung der Arbeitsproduktivität = hohe Arbeitskosten – finanzieren kann, das ist auch in den Köpfen der PTB nicht angekommen. Der klassischen „Patron“ (wie Ritter A. Bourseaux) ist eine aussterbende Spezies, heute hat man es mit Firmenkonstrukten zu tun, die vielleicht noch in Luxembourg ihren Sozialsitz haben, meistens aber irgendwo im weltweiten Kapitalmarkt verankert sind. Solchen Leuten mit Streiks drohen (z.B. Caterpillar), ist so lächerlich als würde ich einem Klitschko Prügel androhen, da lachen die nur drüber. Fazit: auch die PTB wird den Wallonen nicht den alten Sozi-Staat zurück bringen in dem man PS wählte und hinter der FGTB Fahne her lief, und der Lebensunterhalt war gesichert. Mal sehen wann die das begreifen…

  2. Wenn man sich das Parteiprogramm der PTB anliest, es ist wie ein Wunschzettel an Saint Nicolas:
    http://ptb.be/programme/goleft1-combattre-la-pauvrete-n-est-pas-une-question-de-charite-mais-de-justice-sociale

    Ein Beispiel:
    ….
    Augmenter tous les revenus de remplacement au-dessus du seuil de pauvreté coûte environ 1,5 milliard d’euros. C’est beaucoup d’argent. Mais tout le monde reconnaît que c’est une honte de ne pas le faire. Le gouvernement ? Il a tout simplement rangé cet objectif au frigo. Les intérêts notionnels coûtent annuellement à notre pays 6,2 milliards brut. C’est encore plus d’argent. Quatre fois plus. Et ces intérêts notionnels n’ont contribué en rien à la prospérité et à la création d’emploi, mais ont uniquement servi à arrondir les dividendes des gros actionnaires et les bonus de top managers. On peut dire beaucoup de choses. Mais pas qu’il n’est pas possible d’augmenter toutes les allocations sociales au-dessus du seuil de la dignité humaine. Il s’agit de choix. De choix fondamentaux pour l’avenir de notre société.
    ….
    Die „Intérêts notionneles“ sind eine beliebte Spielwiese linker Umverteilungsträume. Als lägen hier wirklich 6 Mrd € auf dem Tisch, an die man sich nur bedienen brauchte. In Wirklichkeit sind das nur fiktive Gelder die gezahlt werden müssten wenn die Firmen den nominalen Belgischen Steuersatz zahlen würden! Den wird aber niemals eine Firma zahlen, denn vorher verlässt man Belgien um sich in LX, Irland, Lettland oder sonst wo anzumelden. Raoul Hedebouw ist ein brillianter Rhetoriker, aber das ist es auch schon, die Ideen dahinter sind aus dem 19. Jahrhundert und werden die Wallonen auch nicht vor den Folgen der Globalisierung retten können. Caterpillar, Arcelo-Mital…. langsam müsste auch der letzte Wallone verstanden haben, dass die Zeiten der FGTB endgültig vorbei sind….

  3. Réalité

    Der Herr Lambertz ist ja auf Wege zum Präsidenten des Ausschuss der Regionen bei der E U? Wie soll das denn gehen in Verbindung mit seinem Senatoren Posten? Und die SP der DG sitzt an Lac d’Heures mit dem Vorschlag: Ein Posten/Kopf!? Wieso, warum, wofür?

    • Johann Klos

      Nun werter R die Herren welche in der hiesigen SP ihr Geld verdienen versuchen nun kräftg gegenzurudern. Von heute auf morgen geht man dank deutscher Sprachanwendung auf Distanz zur PS. Jeder der davon lebt versucht nur seine eigene Haut zu retten.
      Wenn diese Herren es tatsächlich ernst meinen würden, so solten sie, wie der Kollege aus der Eifel, ihr Parteibuch zurückgeben und einen Neuanfang mit neuem Namen und Programm auflegen.
      Da den Herren aber die Brieftasche als „Copain“ wichtiger ist als ihr Idealismus grht man lieber dazu über auf das Mitleid der hiesigen zu hoffen.
      Bis 2019 ist im Bezug auf das Wählerverhalten noch alles offen . Woher werter R nehmen sie die Gewissheit das der verehrte Herr Senator nicht doch wieder auf einen Ministerposten in der DG raus ist. Da die CSP scheinbar weiterhin auf unbestimmte Zeit nicht vorhat ihren Winterschlaf zu beenden könnte ich persönlich mir rein gedanklich den Versuch einer Neuauflage der derzeitigen Koalition unter Mitwirkung von KHL gut vorstellen.

      • @ Johann Klos

        Sie kennen ihn doch und müssen daher wissen das es ihm völlig egal ist wer unter ihm regiert.
        Ist es eigentlich Majestätsbeleidigung wenn ich ihm und er schreibe statt IHM und ER ?
        :-))

      • Réalité

        Freut mich, Herr Klos, nochmals nach so langer Zeit was von Ihnen zu lesen!
        Hoffentlich waren Sie nicht krank!? Sie waren immer ein „echter OD Schreiber“!
        Der Herr Lambertz sollte dringend seinen Löffel abgeben! Sein Rentenalter ist erreicht! Er kann ja „Hobbymässig“ aktiv bleiben, habe nichts dagegen!
        Meine Theorie ist ja bekannt:
        ZWEIMAL DABEI, und TSCHÜSS!
        Wenn das der Fall wäre, ja dann wäre wohl vieles erspart geblieben!
        Die „Bedienerei im Dunkeln“ und dem Steuerzahler viele bittere Euros aus seiner Tasche!
        Nur sehr schade, dass den „Begünstigten“ wahrscheinlich wieder keine Strafe erteilt wird!?
        Na ja, jedenfalls SEHR GUT das sie wenigstens ENTDECKT worden sind!
        Wenigstens die Blamage haben sie, bis Ultimo!

      • Marcel Scholzen eimerscheid

        Werter Herr Klos.
        Sie können froh sein, nicht SP-Praesident geworden zu sein. Es wäre ein undankbarer Job. Seien Sie dem Schicksal oder dem lieben Gott dankbar. Empfinden Sie nicht eine gewisse Schadenfreude ? Jetzt wird doch die Arroganz bestraft, die damals ihre Kandidatur so schwer gemacht hat. Die Feststellung lautet doch : Hochmut kommt vor dem Fall.

      • Kerstges Angela

        ,,,,,,,@Herr Klos, meine Freunde sind die SOZIS nicht, die Ihren waren sie scheinbar mal In meiner Näher wohnt einer, der „pinkelt mir am Karren “ wo‘ s nur geht. Haben ja auch sehr viel damit zu tun, Tote am leben zu erhalten, kann aufgrund dessen passieren, dass man schon mal einen Zahlendreher hat ! Manche verwechseln sogar, Salz mit G……

  4. Marcel Scholzen eimerscheid

    Wenn es wirklich zu einer Beschränkung auf ein Mandat pro Person kommt, werden eben andere Wege der Bereicherung gefunden. Würde mich nicht wundern, wenn es nach den Wahlen 2018/19 zu einer kräftigen Gehaltsanhebung kommt verbunden mit einer Erhöhung der Pensionen und dem Gewähren anderer geldwerter Vorteile. Da ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Gibt immer Wege und Möglichkeiten für geldgierige Menschen.

    • Alles stürzt sich auf die, die es verursacht haben, und ganz sicher am meisten produziert haben, noergeler! Seien Sie ehrlich und fair. Sicher sind auch bei den anderen Übeltäter, jedoch nicht so viele wie bei der SP!
      Bei denen war das fast immer der 2te Beruf. Zumindest in der Vergangenheit. Denken Sie nur an Charleroi,Liège, Mons, Ans, Seraing…….et toutes les autres.

            • Sie scheinen mir ein Mitglied dieser Klüngelpartei zu sein, Frage? Wenn Sie auch so heissen, so haben Sie nichtmal ein „?“ hinterm Namen stehen? Obschon Sie hier vieles fragen und auch noch behaupten!
              Sollten Sie meinen Kommentar wirklich nicht verstanden haben, dann kann ich Ihnen auch nicht mehr helfen?! Dann ist Ihre „Fragerei“ wohl eher Betroffenheit, eher Unverständnis! Hier in Belgien hat jedoch fast jeder jetzt kapiert was diese Partei wert ist! Die Umfrageergebnisse bezeugen das.
              Es ist dies eine Partei des „Durcheinander und Pöttchen sammelns“, zum Schaden des Landes und ihrer Wähler!

              • Staatsanwalt

                Ich wüsste mal gerne, wieviele bezahlte Jobs Karl-Heinz Lambertz auf sich vereint.Als Senator wollte er das Ding doch rocken. Aber da sind ja noch andere Posten. Weiß das jemand hier im Forum und….wieviel € da netto so rausspringen am Monatsende? Kann OD da weiterhelfen?

                • Würde mich auch interessieren; seine Jobs kann man auf Wikipedia nachlesen. Es sind deren 8 (acht). Ob da überall was bei rausspringt weiss ich auch nicht. Ein Fall für OD. ODer das Ding ist zu heiß…

                  • Réalité

                    Kann mich gruene und Staatsanwalt nur anschliessen. Kann OD nicht mal anfragen:
                    Welche Posten „alle“ unseren höheren Politiker der DG inne haben und deren Diäten!?
                    Wäre sicher mal eine Frage der wert!? Und ein guter Moment dazu.
                    Wenn man liest und sieht was da alles gemauschelt wurde, und noch wird, da wird man ja schwindelig!?

  5. Réalité

    Und jetzt haben wir wieder mal eine neue Affaire! Der Herr Van Snick hat dicke Reiserechnungen bezahlt bekommen! Wohin? Nach Thailand!!! Er schaute nur mal kurz da nach, wie die Leute ihre Strassen so bauen….
    Wie viele solcher Rechnungen mögen wohl dem armen Steuerzahler unentdeckt geblieben sein bisher!?
    Was haben wir doch für Unnütze in Belgien rum laufen!? Und das sollten Vorbilder sein!?
    PFUI DEIBEL!

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern