Warum gehen Männer und Frauen fremd? Warum riskieren sie für einen Seitensprung das Ende ihrer Beziehung? Eine ZDF-Reportage stellt Menschen vor, die mit dem Thema auf unterschiedliche Weise umgehen.
Der Seitensprung ist so alt wie die Geschichte der Menschheit. Um ihn geht es in der ZDF-Reportage „37 Grad: Abenteuer Affäre – Leben mit dem Seitensprung“, die am Dienstag um 22.15 Uhr ausgestrahlt wird.
Seit jeher suchen Frauen und Männer das Abenteuer im fremden Bett, in der Corona-Krise wegen der vielen strengen Kontakt-Beschränkungen vielleicht weniger als zu Normalzeiten, aber das ist nur Spekulation, genaue Erkenntnisse dafür, dass die Pandemie zu weniger Affären führt, gibt es nicht.
Ab wann beginnt das Fremdgehen? Beim ersten Kuss oder gar schon mit den Gedanken an eine andere Person als den eigenen Partner? Oder muss es erst zum Sex kommen, um vom Fremdgehen zu sprechen?
Die Gründe für den Seitensprung variieren. Natürlich unterscheiden sich auch die Konsequenzen, die man zieht, je nachdem ob man nun selbst fremdgegangen ist oder zum Opfer der Untreue wurde.
Manche reagieren wütend, andere versinken in Selbstzweifeln oder Schuldgefühlen. Einige Menschen nehmen die Erfahrung zum Anlass, aus den eigenen Fehlern zu lernen oder an der Beziehung zu arbeiten.
Der Film lässt Menschen zu Wort kommen, die mit dem Fremdgehen konfrontiert wurden, sei es mit der Untreue eines Partners oder mit der eigenen. Zum Beispiel das Ehepaar Mina (39) und Arndt (50), deren Leben turbulenter verläuft, seitdem Geheimnisse gelüftet wurden.
Eine Beziehungskrise kann auch positive Effekte haben
Die Sozialpädagogin hatte eine längere Affäre, schwieg aber solange, bis ihr Partner sie darauf ansprach. „Es war eine Mischung aus vielen Gefühlen: Wut, Trauer, Zorn, Unverständnis“, sagt Arndt. Später ließ auch er sich auf einen Seitensprung ein. Seitdem setzen beide auf Ehrlichkeit. Die Beziehungskrise hatte positive Effekte, hinterließ aber auch Spuren.
Seelische Wunden lassen sich auch im Auftritt der 53-jährigen Christiane erkennen. Wie Arndt und Mina kennt sie beide Seiten des Phänomens. Sie würde die Zeit wohl am liebsten zurückdrehen. Ganz anders der 50-jährige Michael: Wenn er sich auf eine Affäre einlässt, dann bewegt er sich nach eigenen Worten nur auf der sexuellen Ebene. Dementsprechend lässig geht er mit dem Thema um.
Eifersucht, Vertrauen, Vergnügungslust – die Reportage widmet sich den wichtigsten Aspekten, die mit Seitensprüngen allgemein in Verbindung gebracht werden. Wie gewohnt spielen dabei Interviews, Kommentare aus dem Off und Gespräche zwischen den Protagonisten eine zentrale Rolle.
Ein Seitensprung ist schmerzhaft und manchmal schwer zu verkraften, das wird bei der Ansicht noch einmal deutlich. Er birgt manchmal aber auch positives Potenzial, das für die eigene Beziehung genutzt werden kann. (dpa/cre)
37°: Abenteuer Affäre – Leben mit dem Seitensprung – Film von Petra Cyrus – ZDF, 19.01.2021, 22.15 Uhr
Keine Kommentare. Ein gebranntes Kind scheut das Feuer. Und davon wird es wohl viele geben?.