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TV-TIPP – „Der Schwarm“: Grauen aus der Tiefe startet im TV [ZDF, Mo. 20.15 Uhr]

17.01.2023, Niedersachsen, ---: Roscovitz (Klaas Heufer-Umlauf, l-r), Charlie Wagner (Leonie Benesch) und Alban (Oliver Masucci) in einer Szene des mehrteiligen Ökothrillers „Der Schwarm“, der am Montag, 06.03.2023 im ZDF startet. Foto: Fabio Lovino/ZDF/dpa

Bildgewaltig und erschreckend: Das ZDF hat aus Frank Schätzings Bestseller die kostspieligste deutsche Serie aller Zeiten gemacht. Zwei Wochen nach dem Streaming-Start kommt sie nun auch im TV.

Tödliche Attacken von Walen, Beben durch Meereswürmer und eine mörderische Invasion von augenlosen Krabben: „Der Schwarm“ zeigt in großen Bildern und starken Kamerafahrten eine Rache der geschundenen Natur.

Mehr als 40 Millionen Euro hat das ZDF sich diese Blockbuster-Serie kosten lassen, damit hat der Sender den bisherigen deutschen Rekord von „Babylon Berlin“ geknackt. An diesem Montag um 20.15 Uhr ist die Verfilmung des Bestsellers von Frank Schätzing in einer 90-minütigen Doppelfolge im ZDF zu sehen.

20.02.2023, —, –: Illustration zur neuen ZDF-Serie „Der Schwarm“ (undatiert). Tödliche Attacken von Walen, Beben durch Meereswürmer und eine mörderische Invasion von augenlosen Krabben: «Der Schwarm» zeigt in großen Bildern und starken Kamerafahrten eine Rache der geschundenen Natur. (zu dpa: «Grauen aus der Tiefe: Das Blockbuster-Projekt «Der Schwarm»») Foto: Staudinger + Franke/ZDF/dpa

„Der Schwarm“ zeigt, wie immer mehr Meeres- und Küstenregionen in Kanada, Peru, Südfrankreich, Skandinavien und anderen Teilen der Erde zum Schauplatz mysteriöser Naturereignisse werden. Diese haben für die Menschen vor Ort meist schreckliche Folgen – vom Schiffbruch bis zum vergifteten Trinkwasser.

Nach einer langen, recht ruhigen Anlaufphase geht es in der Serie mit den Attacken der Natur Schlag auf Schlag. Meereswissenschaftler rund um den Erdball versuchen verzweifelt zu begreifen, was da vor sich geht, und die Bedrohung einzudämmen. Unter anderem vom norddeutschen Kiel aus beginnen sie ihre Untersuchungen.

Dass den Helden dazwischen auch Zeit fürs Flirten bleibt, ist zwar ein klassischer Bestandteil erfolgreicher TV-Stoffe. Schätzing stieß diese Änderung allerdings übel auf. Im Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“ zog er einen Vergleich zur ZDF-Romantikreihe „Rosamunde Pilcher“ heran: „Es pilchert mehr, als es schwärmt.“

Schätzings Kern-Kritik an der Serie: „Dass sie unter ihren Möglichkeiten bleibt. Manches ist kinoreif, anderes rühr- und redseliges Beziehungskisten-TV.“ Das ZDF erschien von dieser Schelte wenig erfreut: „Das Publikum kann sich in einigen Tagen selbst einen Eindruck von der Qualität der internationalen High-End-Produktion machen.“ Der Sender ergänzte: „Aus unserer Sicht ist ‚Der Schwarm’ eine sehr gelungene und zeitgemäße Adaption des Romans aus dem Jahr 2004.“ Verfilmungen von literarischen Stoffen unterschieden sich in Erzählform und Dramaturgie immer und erheblich vom Buch, so das ZDF.

Schätzing hatte mit dem 1.000-Seiten-Opus im Jahr 2004 einen Roman vorgelegt, der bis heute zu den erfolgreichsten Büchern zählt, die jemals in Deutschland geschrieben worden sind. Als „Öko-Thriller“ wollte der Schriftsteller den „Schwarm“ dabei nie verstanden wissen.

14.09.2022, Nordrhein-Westfalen, Köln: Frank Schätzing, Schriftsteller, steht auf der Bühne bei der Konferenz Digital X. Foto: Federico Gambarini/dpa

Und vielleicht ist das genau der Unterschied zu der Verfilmung: Während der Kölner Autor seinen Roman mit etlichen wissenschaftlichen Fakten und Ausführungen veredelte, überwältigt die Verfilmung das Publikum vor allem mit kinoreifen Special Effects unter Wasser, deren Schrecken zuverlässig den Cliffhanger am Ende jeder Folge bilden.

Eine exzellente internationale Schauspieler-Riege – aus dem deutschsprachigen Raum unter anderen Barbara Sukowa, Oliver Masucci und Leonie Benesch – trägt die Hochglanz-Serie und dürfte die erfolgreiche Vermarktung im Ausland sehr erleichtern. Man muss jedoch als Zuschauer einiges an Konzentration mitbringen, um den Überblick über alle Figuren – und all die einzelnen, aber letztlich miteinander verflochtenen Handlungsstränge – zu behalten.

Der Produzent und Showrunner Frank Doelger erklärt seine Herangehensweise an das Projekt: „Für mich war entscheidend, dass ich mir die Serie als einen ‚Monsterfilm‘ vorstellte, in dem sich die Protagonisten bewusst sind, dass da draußen irgendetwas lauert, aber nicht genau wissen, was. Die Existenz des Monsters soll von Beginn an angedeutet, aber erst ganz am Ende offenbart werden. Ein Monsterfilm also, in dem wir feststellen, dass wir die Monster sind.“

In der ZDF-Mediathek ist „Der Schwarm“ so gut gestartet wie noch keine andere Streamingserie. Die erste Folge erreichte zwischen 22. Februar und 1. März 2,0 Millionen Sichtungen. Folge zwei wurde 1,5 Millionen Mal angeschaut. Folge drei erreichte 1,4 Millionen Views. Weitere Episoden des Achtteilers werden nach und nach freigeschaltet. (dpa)

7 Antworten auf “TV-TIPP – „Der Schwarm“: Grauen aus der Tiefe startet im TV [ZDF, Mo. 20.15 Uhr]”

  1. Boah nee...

    Es ist ja (leider) meistens so, dass einem noch so gut gedrehten Film der menschlichen Phantasie, welche beim Lesen eine immense Rolle spielt, nicht standhalten kann!
    Ich habe, von klein an, gerne gelesen, und habe, bis jetzt, noch keinen Film gesehen, der das jeweilige Buch übertroffen hat!
    Ausnahme: in den 60ern kam Winnetou 1-2-3 dem allerdings ziemlich nahe. 

  2. tv/gähn
    ihr beiden habt vollkommen Recht; keine Gewalt, kein Sex, keine Ballerei, nix für uns, wa ???
    und zum eigenen Nachdenken habe ich sowieso auch keinen Bock . . .
    wat ´n Scheiß !!

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