Die laut Guinness-Buch der Rekorde älteste Turnerin der Welt, Johanna Quaas aus Deutschland, wird heute 100 Jahre alt. Zu ihrem ganz besonderen Ehrentag wartet die „Turn-Oma“ in ihrer Wohnung im ostdeutschen Halle mit Kaffee und Gebäck auf all die, die gratulieren wollen.
„Ich bin froh, dass ich immer noch so mitmischen kann“, sagt das Geburtstagskind im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Das Guinness-Buch hatte Quaas 2013 aufgenommen.
„Hannchen“, wie sie von all ihren Freunden genannt wird, geht mittlerweile nicht mehr an den Barren. Und Wettkämpfe turnt sie schon seit 2018 nicht mehr. „Turnen sieht im Alter einfach nicht mehr schön aus“, findet Quaas, deren Augen bis heute strahlen, wenn sie von ihrem Sport spricht.

20.11.2025, Sachsen-Anhalt, Halle (Saale): Johanna Quaas feiert ihren 100. Geburtstag. Täglich macht sie noch ihre Fitness-Übungen am Balkongeländer. Foto: Heiko Rebsch/dpa
– Mit 56 ins Turnen gestartet: Quaas wurde 1925 in Hohenmölsen bei Weißenfels – nicht weit von Halle – geboren. Anfang der Sechziger Jahre heiratete Quaas den Turner Gerhard Quaas. In den Jahren darauf kamen ihre Töchter Petra, Martina und Kathrin zur Welt.
Danach, mit 56 Jahren, begann dann ihre Turnkarriere. Sie wurde zu einer der besten Breitensportlerinnen der DDR, gewann unter anderem mehrfach das Turnfest.
Mit über 90 Jahren machte Quaas einen Fallschirmsprung, reiste mit Herholz durch Amerika und Asien, modelte und behielt dabei immer ihre Heimat und den turnerischen Nachwuchs im Blick. Lange unterrichtetet sie Kinder, Jugendliche und Senioren.
Ist es nur Bewegung, die dabei hilft, dass man irgendwann auf ein so langes Leben zurückschauen kann? Nein, sagt Quaas. „Wichtig ist, dass man alles in Maßen macht“, sagt sie. Süßigkeiten, Alkohol – eigentlich einfach alles. „Das ist wichtig, das habe ich immer gemacht.“ (dpa)