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Donald Trump wirbt in Davos für USA als „Platz zum Geschäftemachen“ – Laute Buhrufe nach Medienschelte

US-Präsident Donald Trump redet am 26.01.2018 bei der jährlichen Tagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) im Konferenzzentrum in Davos (Schweiz) auf dem Podium. Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

Auf diesen Auftritt hatte die Wirtschafts- und Finanzelite die ganze Woche gewartet: Mit Donald Trump ist seit langer Zeit wieder ein US-Präsident auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos aufgetreten. Er warb mit Nachdruck für sein Land und kritisierte erneut die Medien.

US-Präsident Donald Trump hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos die Unternehmen der Welt zum Investieren in den USA eingeladen. „Nie war die Zeit besser, um einzustellen, zu wachsen und zu investieren“, sagte Trump in seiner mit Spannung erwarteten Rede bei dem Forum in Davos.

Lob für Steuerreform

“Jetzt ist die perfekte Zeit, Ihren Betrieb und Ihre Investitionen in die Vereinigte Staaten zu bringen“, sagte er vor mehreren Hundert Vertretern der Wirtschafts- und Finanzelite im Publikum. „Amerika ist der Platz zum Geschäftemachen.“

US-Präsident Donald Trump (r) steht am 26.01.2018 im Konferenzzentrum in Davos (Schweiz) auf dem Podium vor seiner Rede neben Mitgliedern der Landwehr von Fribourg, einer historschen Schweizer Marschkappelle. Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

Zuvor hatten zahlreiche Unternehmer, darunter Siemens-Chef Joe Kaeser, Trump für seine Steuerreform gelobt. Klaus Schwab, der Gründer des Weltwirtschafts-Forums, schlug bei seiner Ansprache die gleichen Töne an: Die Steuerreform werde die Weltwirtschaft ankurbeln, sagte er an Trump gerichtet.

Trump hat bei seinem Auftritt eine Rückkehr seines Landes zum Transpazifischen Handelsabkommen TPP nicht ausgeschlossen. Die USA würden über Freihandelsabkommen mit vielen Ländern nachdenken, darunter auch den TPP-Ländern. „Vielleicht auch als Gruppe“, fügte Trump an. Kanada und Japan hatten angekündigt, dass das Abkommen zwischen elf pazifischen Ländern im März unterzeichnet werden soll.

Trump kündigte allerdings auch eine harte Linie bei der Überwachung der Regeln für den Freihandel an. „Wir werden nicht länger wegsehen“, sagte Trump. „Wir können keinen fairen und freien Handel haben, wenn einige Länder die Regeln brechen“, sagte Trump.

Presse „bösartig“ und „fake“

Zugleich warb Trump für ein neues System der Einwanderung in die Vereinigten Staaten. „Unser Einwanderungssystem steckt in der Vergangenheit fest“, sagte Trump. Er forderte eine Umstellung auf einen leistungsabhängigen Ansatz, wonach Menschen vor allem nach ihren Fähigkeiten ausgewählt würden.

US-Präsident Donald Trump (M) kommt am 26.01.2018 bei der jährlichen Tagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) im Konferenzzentrum in Davos (Schweiz) an und spricht zu Journalisten. Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

In den USA streiten regierende Republikaner und Demokraten, deren Mitwirkung an der Gesetzgebung nötig ist, derzeit heftig über neue Regeln zur Einwanderung.

Mit lauten Buhrufen reagierten Zuhörer in Davos auf Trumps Angriffe auf die Medien. „Erst als ich Politiker wurde, habe ich bemerkt, wie fies und gemein, wie bösartig und wie ‚fake‘ die Presse sein kann“, sagte Trump in seiner Rede. Aus weiten Teilen des Publikums war daraufhin Protest zu hören. Trump ignorierte die Buhrufe und setzte seine Ausführungen fort.

Zwischendurch erntete der US-Präsident auch Lacher. Etwa als er bemerkte, unter einer demokratischen Führung wären die Aktienkurse sicherlich um knapp 50 Prozent gefallen. Unter ihm seien die Kurse aber um 50 Prozent gestiegen. Zum Schluss seiner 15 Minuten und 50 Sekunden langen Rede war der Applaus der Wirtschafts- und Finanzelite in Davos aber spärlich. (dpa)

Zum Thema siehe auch ein Beitrag in der Rubrik ALLES NUR SATIRE auf „Ostbelgien Direkt“:

7 Antworten auf “Donald Trump wirbt in Davos für USA als „Platz zum Geschäftemachen“ – Laute Buhrufe nach Medienschelte”

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