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Donald Trump ist nach dem Massaker offen für Waffen in Schulen

US-Präsident Donald Trump (M) trifft sich mit Schülern, Angehörigen und Lehrern nach dem Schulmassaker in Florida vom Mittwoch vergangener Woche. Foto: Carolyn Kaster/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump ist offen für die Idee, bewaffneten Überfällen auf Schulen mit mehr Waffen in Schulen zu begegnen. „Wir werden uns das sehr genau ansehen“, sagte Trump am Mittwoch (Ortszeit) im Weißen Haus. Man könne zum Beispiel Lehrer bewaffnen oder Waffen in Safes deponieren.

Der Präsident traf mehr als eine Stunde lang Überlebende und Angehörige des Schulmassakers in Florida vom vergangenen Mittwoch. An der Marjorie Stoneman High School in Parkland hatte ein 19-Jähriger 17 Menschen erschossen.

„Es gab zu viele Zwischenfälle“, sagte Trump unter Anspielung auf andere tödliche Schießereien an Schulen, es habe danach zu viel leeres Gerede gegeben. „Wir müssen in dieser entsetzlichen Situation, die sich abspielt, etwas tun“, sagte Trump.

US-Präsident Donald Trump (r) begrüßt Julia Cordover (M), die Präsidentin der Studentenvertretung an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, während Mitschüler Jonathan Blank zuhört. Foto: Carolyn Kaster/AP/dpa

Seinen Worten zufolge liegen nun mehrere Vorschläge auf dem Tisch. Neben dem verdeckten Tragen von Waffen in Schulen nannte er strengere Überprüfungen von Waffenkäufern und ein Heraufsetzen ihrer Altersgrenze. Außerdem solle das Problem psychischer Erkrankungen angegangen werden, sagte Trump, ohne ins Detail zu gehen.

In der gut einstündigen Veranstaltung im Weißen Haus spielten sich erschütternde Szenen ab. Überlebende von Parkland und Angehörige der Opfer früherer Massaker baten Trump zum Teil unter Tränen, Änderungen im Waffenrecht durchzusetzen. Sie nannten als Gegenmaßnahmen gegen Überfälle auch Präventionsprogramme, mehr Geld für psychisch Kranke und konsequentere Drills für Überfallsituationen an Schulen.

Sicherheit der Kinder wahren

„Ich kann hier sein, viele andere meiner Klassenkameraden nicht, das bringt einen einfach um den Verstand“, sagte Schülerin Julie Cordover, die das Massaker in Florida überlebte. „Kein Kind soll so etwas durchmachen müssen“, sagte ihr Schulkamerad Matthew Blank. „Ich möchte einfach darum bitten, dass sich nun etwas ändert“, sagte seine Mutter Melissa.

Nach dem Treffen twitterte Trump, er werde sich immer an diese mit den mutigen Schülern, Lehrern und Familien verbrachte Zeit erinnern. Es gebe so viel Liebe inmitten des großen Schmerzes: „Wir dürfen sie nicht enttäuschen. Wir müssen die Sicherheit unserer Kinder wahren!“

Sofia Hidalgo (15) aus Glenmont ruft Parolen bei einem Schülerprotest für Waffenkontrollgesetze vor dem Weißen Haus in Washington. Foto: Carolyn Kaster/AP/dpa

Trump steht nach den Toten von Parkland unter einigem Druck. Auf der anderen Seite ist seiner Anhängerschaft und sehr vielen Republikanern das Thema Waffen heilig. Sämtliche Vorschläge, die Trump in der emotional aufgeladenen Atmosphäre nach dem jüngsten Massaker nun genannt hat, müssten im Jahr der Kongresswahl durch Senat und Repräsentantenhaus. Das ist nicht sehr wahrscheinlich.

Am Mittwoch waren in Washington mehrere Hundert protestierende Schüler vom Kapitol vor das Weiße Haus gezogen. Auch in Florida gingen Hunderte auf die Straße. Sie sagten, sie wollten in ihrem Kampf für ein strengeres Waffenrecht nicht nachlassen.

Die ehemalige First Lady Michelle Obama sprach den Schülern in Florida via Twitter Mut zu. „Ich bin schwer beeindruckt von den außergewöhnlichen Schülern in Florida. Wie jede Fortschrittsbewegung in unserer Geschichte wird die Waffenreform unnachgiebigen Mut und Ausdauer erfordern. Aber @barackobama und ich glauben an Euch. Wir sind stolz auf Euch, und wir stehen auf der gesamten Strecke hinter Euch.“ (dpa)

13 Antworten auf “Donald Trump ist nach dem Massaker offen für Waffen in Schulen”

  1. Zaungast

    Tolle Perspektive: Die Lehrer, und die Lehrerinnen natürlich auch, mit Colt im Halfter, Patronengürtel um den Bauch und Stetson auf dem Kopf. Wie im Wilden Westen.
    Die Schüler dürfen sich auch bewaffnen, zur Selbstverteidigung, die Lehrer können ja nicht überall sein.
    Aber immerhin, so krass soll es nicht kommen, die Waffen sollen ja „verdeckt“, sicher im Schulterhalfter wie beim FBI, getragen werden.

    Dazu passt das hier:
    http://www.huffingtonpost.de/entry/trump-weisses-haus-florida-massaker-zettel_de_5a8e8163e4b077f5bfeb52ff?utm_hp_ref=de-homepage

    Wer da noch Zweifel an der Intelligenz dieses Präsidenten hat…

  2. Alfons Van Compernolle

    Ja, in den USA war schon immer mehr moeglich, als Anderswo ! Jetzt unter Trump ist nicht nur mehr moeglich, es wird unmoegliches moeglich. Waffen an Schulen und Universitaeten, bewaffnete Schueler,Lehrer,Professoren, Rektoren. Einer kommt mit dem „45er“ Colt, der Andere mit dem „AR 15“,
    der Hausmeister hat ein Maschinengewehr, Papa bringt seine Kinder mit dem Schuetzenpanzer zur Schule. Und als folgende Schutzmassnahme, jeder Schueler/in & Lehrer bekommt eine kugelsichere Weste neben dem Matheunterlagen verordnet! Ein neues Schulfach wird womoeglich auch noch eingefuehrt „Wehrtechnischer-Unterricht & Selbstverteidigung“ !! Das ist / waere auch eine ganz sichere „konjuntur-belebende Massnahme“ !! Wann endlich wachen die Us.-Buerger endlich auf und schicken diesen Praes. Trump in die Rente und ergreifen echte Schutzmassnahmen durch Aenderungen der Waffengesetzgebung ????????? Es wird Zeit !!

    • @ AvC

      Es reicht nicht mehr Trump in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Aber es gibt Hoffnung.
      Die nächste Generation Wähler steht in den Startlöchern. In Amerika kursiert eine Mail in der die Menschen aufgefordert werden Politiker die sich von der NRA unterstützen lassen zu boykottieren. Sollte es tatsächlich dazu kommen das Politiker bei den nächsten Kongresswahlen abgestraft werden wenn sie die NRA unterstützen oder sich von ihr unterstützen lassen könnte es auch in der Politik zu einem Umdenken kommen.
      Die Frage ist ob der letzte Amoklauf der Tropfen war der das Fass zum überlaufen bringt.

      • Alfons Van Compernolle

        EdiG: mir ist sehrwohl bekannt, was in den USA so alles moeglich, war ja oft genug beruflich in allen Bundestaaten der USA unterwegs! Ja, ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass irgend wann einmal der humanistische Verstand an Oberhand gewinnt (auch in den USA) und solchen Politikern, wie die die sich durch die Waffenlobby bezahlen lassen aber auch die welche ihren eigenen egoistischen Werdegang in den Vordergrund stellen, weil sie OHNE ihre jetzige Position, ein NICHTS sind, zum Teufel jagen! Ich hoffe sehr, dass die jetzigen Schueler & Studentenaktionen nicht nur in den USA, Erfolg haben werden, bei uns im alten Europa haben wir auch noch genug Muell aufzuraeumen.
        Wie sie sehen gebe ich das „Gutmenschentum“ nicht verloren !!

  3. Polarlicht

    Seit dieser selbst herrliche Mensch zum Präsidenten gewählt wurde denke ich, peinlicher kann es nicht mehr werden! Allerdings schafft es Trump immer wieder, noch einen drauf zu setzen

  4. Pensionierter Bauer

    Der Trump hat einen Vollknall, was geschieht denn wenn mal eine Lehrkraft durchdreht? Ich hoffe für die USA, dass die aufkommende Jugendbewegung bis zum Erreichen ihres Ziels auf der Straße bleibt.

  5. Ich finde Trump hat recht. Er ist wirklich eine Genie und hat das Problem der Amokläufe an Schulen gelöst.
    Aber er sollte noch einen Schritt weiter gehen. Was ist, wenn der Lehrer, der die Waffe trägt jetzt zuerst erschossen wird? Deshalb sollte man nicht nur die Lehrer, sondern auch die Schüler mit Waffen ausstatten. Sagen wir 10 Schüler pro Klasse ? Denn einer der 10 wird wohl schneller sein, als der Amokläufer. Und das Geniale ist, wenn der Lehrer der Amokläufer ist, können die Schüler ihn erschießen. Dass ein solches Projekt die Aktien der Waffenindustrie beflügeln würde, wäre für das Genie Trump ein positiver Nebeneffekt.
    Auch die Sargindustrie oder Einäscherungsinstitute würden profitieren.
    Ich liebe das Genie Donald Trump. Wäre er bereits 2001 Präsident gewesen, und hätten alle Mitarbeiter in den Twin-Towern Waffen besessen, hätte auch dieser Anschlag verhindert werden können.
    Ja, Donald Trump ist ein geniales … A…l…ch.

  6. RaymondW

    Die Karre, mit den Waffen in USA, ist schon sehr lange verfahren. Da helfen neue Gesetze überhaupt nichts. Da haben die sich selbst hineinmanövriert und Präsident Trump wird auch nichts daran ändern können. Ich habe noch in Erinnerung, dass vor Jahren ein Verkaufsstopp für Waffen geplant war und schon boomte der Waffenverkauf. Fast jeder wollte noch schnell eine Waffe kaufen. Ich will gar nicht wissen, wer in unserer Gegend illegal eine oder mehrere Feuerwaffen besitzt.

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